SYNTH-POP-FESTIVAL: M.I.N.E / BEBORN BETON / BEYOND BORDER / GULVØSS – Oberhausen, Kulttempel (17.05.2023)

Fotos: M.I.N.E.
M.I.N.E., © Schwarzpixel - Carsten Zerbe
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Ursprünglich sollten M.I.N.E ein reguläres Konzert plus Special Guest geben. Durch eine Verschiebung hatte das eifrige Team von Pluswelt Promotion aber die Idee, gleich ein kleines Festival für dem neu geplanten Termin zu gestalten. Gesagt, getan. Dabei blieb die volle Spielzeit für den Headliner sogar bestehen und es gesellten sich mit Gulvøss, Beyond Border und Beborn Beton noch Bands hinzu, die musikalisch dem Genre von M.I.N.E entsprachen. Geboren war das Synth-Pop-Festival. An einem Vorfeiertag machten sich nun Bands und Fans auf den Weg in den Oberhausener Kulttempel. Die meisten von uns landeten dabei… in dem ein oder anderen Stau – nur mühsam rollten die Blechlawinen durchs Land. Kurzerhand wurde der Auftritt des Openers um 30 Minuten verschoben, damit mehr Gäste die Chance erhielten, rechtzeitig vor Ort zu sein.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Unsere Vorfreude auf die Newcomer von Gulvøss war groß. Die Berliner Band hat das Publikum und den Veranstalter auf dem letztjährigen NCN Festival derart überzeugt, dass sie in diesem Jahr erneut das Line-up bereichern dürfen. Auch wenn der erste Live-Auftritt gerade mal ein Jahr zurückliegt, seitdem eroberte das Trio die Herzen zunächst fremder Besucher im Sturm. Nachdem sie sich rund um ihre Heimat einen Namen gemacht haben (den man scheinbar nicht mehr vergisst), stand nun endlich ihre Live-Premiere im Ruhrgebiet an. Wie es schien, waren Gulvøss hier den wenigsten bekannt. Konnten Sie dennoch überzeugen? Beginnend mit einem instrumentalen Intro, das zunehmend von klassischer Musik geprägt war, wurde die Bühne in orange-rot-farbenes Licht getaucht. Hinter Sänger Sven Wittmiß und Gitarrist Ralph Ehlert-Fiedler platzierte sich Jens Mauermann an seinen E-Drums. Mit einer individuellen Live-Version von Apple Of Eden warfen die Berliner gekonnt ihren ersten Publikumsköder aus. Zu atmosphärischem Sound bot uns Sven einen ersten Einblick bezüglich seiner stimmlichen Qualitäten. Zunächst wirkten seine Worte warm, im nächsten Moment leicht verrucht, bis die Passion die Überhand gewann. Die letzten Klänge wurden von einer sanften Pianomelodie untermalt – welch ein Auftakt!

Ein erster Jubel war den Dreien gewiss. “Vielen lieben Dank. Jetzt hat es uns auch in den kultigen Kulttempel verschlagen. Habt Spaß und bewegt euch. Vielleicht können wir das in die Wege leiten. Hat jemand Hände mitgebracht?” Eine junge Frau neben mir zeigte sich ganz überrascht, dass Sven deutsch sprach. Running With The Lights glänzte mit einem besonders starken Refrain und wurde umgehend klatschend begleitet. Der Track gab einer Reihe neuer Songs den Anstoß, die auf dem zweiten Album der Band erscheinen werden. “Wer von euch war schonmal hier?” – “Alle!” – “Dann sag ich nicht, dass wir das erste Mal hier sind. Aber vielen Dank für den Empfang.” Für Highs And Lows schnappte sich Sven ebenfalls eine Gitarre. Gefühlvolle Parts wechselten sich mit vorantreibenden ab. Auch in herausfordernden Zeiten zueinanderzustehen, statt das Weite zu suchen, war die klare Message: “I will be your light in the dark.” Der rockige Track Lord Of The Game sorgte für ansteigende Tanzeinheiten im Tempel. Sven zog mit seinen anmutigen Armbewegungen die Blicke auf sich und Ralph hatte sichtlich Spaß an den Saiten. Mit Walking On Water folgte der bislang bekannteste Song der Band im Rob Dust Remix. Dieser wurde bereits über 30.000x bei Youtube angeklickt – eine beachtliche Zahl für einen Neuling. Jens unterstützte den Chorus von My Salvation mit einer Zweitstimme und brachte somit nochmals frischen Wind in die Songauswahl. Sven genoss seinen Auftritt sichtlich. Seine Körpersprache wirkte angenehm entspannt, zwischendurch zeigte er ein verschmitztes Grinsen.

Um mich herum vernahm ich zwischen den Songs immer wieder beeindruckte Ausrufe. “Mega!”, “Cool!”, “Sauber!” Sobald aber die Musik einsetzte, war es ganz still. Der Funke ist sichtlich übergesprungen und die Faszination breitete sich wie ein Lauffeuer im Kulttempel aus. Eine hinreißende Gitarrenmelodie leitete You Make Me Shiver ein. Hier war der Name Programm, denn der Song löste eine schonungslos eine beachtliche  Gänsehaut aus. Pfiffe und ein beachtlicher Applaus waren die Folge. “Vielen lieben Dank. Einen Song haben wir noch. Ich hatte mal die Diskussion, ob man ein Konzert mit einem schnellen oder einem langsamen Lied beenden sollte. Wir machen ‘ne mittlere Nummer daraus.” Aus dem Publikum machte sich Protest breit “Aber warum ist es denn schon zu Ende? Es ist doch gerade SO schön mit euch!” – “Ich verspreche dir, es kommen noch sehr geile Bands nach uns.” – “Ja das weiß ich ja, aber das seid ja nicht ihr!” Finale mit Freelove. Kennt ihr dieses besondere Feeling, diese einzigartige Stimmung, die U2 Songs in einem auslösen? Etwas ganz ähnliches empfand man hier. Sphärischer kann ein Song kaum sein. Allzugern hätte man hier die Zeit angehalten, um diese Momente noch ein wenig länger genießen zu können.

“Vielen vielen lieben Dank – auch an Jan und an Frank. Bleibt gesund, bleibt so schwarz, wie ihr es seid, das ist die schönste Farbe der Welt. Einen schönen Abend noch und bis irgendwann mal vielleicht.” Bereits während Svens letzter Ansprache setzten kaum enden wollende “Hey, hey, hey”-Rufe ein. So etwas erlebt man bei einer ersten Vorband extrem selten. Auch im Laufe des Abends war ihr Bandname noch in aller Munde. Die Verkäufe am Merchstand schnellten merklich in die Höhe – es scheint als hätten Guløvss auch im Ruhrgebiet viele neue Fans hinzugewonnen… wohlverdient!

Setlist GULVØSS – Oberhausen, Kulttempel (17.05.2023)

01. Intro
02. Apple Of Eden
03. Running With The Light
04. Highs And Lows
05. Lord Of The Game
06. Walking On Water (Rob Dust Remix)
07. My Salvation
08. You Make Me Shiver
09. Freelove

Weblinks Gulvøss:

Homepage: gulvoss.de
Facebook: www.facebook.com/gulvoss
Instagram: www.instagram.com/svenwittmiss

Nach einer kurzen Umbaupause standen auch schon Beyond Border parat. Das einstige Duo bestehend aus Deity an den Keys und Iggy am Mikro erhält mittlerweile tatkräftige Unterstützung von Kai. Dieser fiel auch direkt auf, hat er sich doch mit einer funkelnden Glitzerjacke so richtig in Schale geschmissen. Musikalisch überwindet die Band herzlich gern abgesteckte Grenzen der Schwarzen Szene und dies gelingt ihr wirklich gut. Ihr Opener Construction ging auch direkt in die Beine. “Schönen guten Abend, wir sind Beyond Border.” Leider hatte Iggi während der ersten Songs mit seinen In-Ears zu kämpfen. Als aber alles wieder funktionierte, fand er sich schnell ins Set ein und wusste abzuliefern. Technische Hürden kennen wir alle und der geborene Entertainer Deity war ohnehin von Beginn an im Partymodus und hielt uns bei Laune. Dies kommt übrigens nicht von ungefähr, denn der liebe Deity war bereits erfolgreich als Szene-DJ aktiv. Jump Into The Fire sang Iggy abwechselnd mit klarer und verzerrter Stimme, zwischendurch stimmten auch die Jungs an den Keys mit ein.

Immortal Stars war besonders eingängig und lud zum Träumen ein. Ein stampfender Beat setzte zum Song Aching ein. Das ernste Thema über eine eine schmerzende Seele, ausgelöst durch einen eiskalten Betrug, war deutlich spürbar. Schnell hielt mit What Makes The World Go Round wieder der Spaß Einzug “Alriiiiiiight, Let’s go!” Iggi war in seinem Element, schwungvoll entlud er seine Energie mit einem straighten Kick in die Luft. Die letzten Töne des Songs ließ er beachtlich lang mit heller Stimme ausklingen. Beyond Border hatten mit New Start auch einen ganz frischen Song für uns parat “von unserem noch nicht erschienenen, neuen Album.” Wir hörten eine gefühlvolle Midtemponummer, die definitiv die Neugierde auf weitere neue Outputs schürte. Ordentlich ging es dann zu dem Song Neurotic zur Sache. Iggy tanzte über die Bühne, er hüpfte ausgelassen und drehte sich um die eigene Achse. Dem folgenden Applaus dankte er höflich mit einer Verneigung samt eines Knicks.

Auch ihr clubtaugliches Visage Cover The Damned Don’t Cry ließ niemanden stillstehen. “Da kommt schon wieder unser letzter Song.” Und dieser fetzte ordentlich mit seinen 130BPM: Stand. Üblicherweise enden die Sets der Jungs auch mit diesem Titel. Iggi kündigte soeben aber nebenbei bemerkt nicht ganz den letzten Song an. Denn ohne groß Luft zu holen, schoben Beyond Border noch mit Pry Open ihre bislang beständigste Single der Streaming Portale hinterher. Den rufenden Bitten nach weiteren Songs konnte dann aber zeitbedingt nicht mehr stattgegeben werden. “Oberhausen, das war geil bei euch! Zugaben gibt’s beim nächsten Mal.” Nach 50 Minuten gab das Trio die Bühne für die Lokalmatadoren frei.

Kleiner Funfact am Rande: Erst nach dem Gig fiel der Band auf, dass sie ihr Bandlogo gar nicht auf die Leinwand projiziert hat. Stattdessen war die ganze Zeit über das Logo des Kulttempels im Hintergrund zu sehen. Da die Jungs aber gern gesehene Gäste im Tempel sind, wird sich ihnen bestimmt alsbald eine neue Gelegenheit bieten, sich auch samt eines passenden Hintergrundes zu präsentieren ;).

Setlist BEYOND BORDER – Oberhausen, Kulttempel (17.05.2023)

01. Construction
02. You
03. Jump Into The Fire
04. Immortal Stars
05. Aching
06. What Makes The World Go Round
07. New Start
08. Neurotic
09. The Damned Don´t Cry
10. Stand
11. Pry Open

Weblinks Beyond Border:

Homepage: beyondborder.de
Facebook: www.facebook.com/beyondborder
Instagram: www.instagram.com/beyondbordermusic

Mit Beborn Beton waren nun waschechte Jungs aus dem Pott an der Reihe. Die Essener waren zuletzt oftmals ein Gesprächsthema, denn ihr frisches Album Darkness Falls Again erklomm erfolgreich die offiziellen Deutschen Album Charts und landete auf Platz 39. Von sämtlichen Magazin mit süßen Lorbeeren beworfen, galt es nun einige der neuen Stücke live zu präsentieren. Nachdem sie gerade erst auf dem Eastend Festival überzeugten, warteten wir nun gespannt auf den Auftritt des Trios. Bereits im Jahre 1989 gegründet, hat sich die Besetzung der Band By the Way nie geändert – Hut ab! Ein dramatisches Intro ertönte aus den Boxen. Auf der Leinwand erschien das aktuelle Cover des neuen Albums. Und nachdem das Licht bei Beyond Border leider ebenfalls lediglich einem Rotton entsprach, keimte nun Hoffnung auf. Tatsächlich, die Bühne erstrahlte in hellen Farbtönen. Wir konnten nun alles augenfreundlich erkennen.

Michael B. Wagner und Stefan Tillmann huschten an ihre Keys, während sich Stefan Netschio umgehend an seinen Mikroständer begab. Mit seinem herzlich frechem Mundwerk begrüßte uns der Fronter: “Schönen guten Abend, Oberhausen! Wir sind Beborn Beton. Ich hoffe, ihr werdet Spaß haben. Wir haben den heute. Und jetzt ‘n bisschen Stimmung hier, wir sind ja nicht auf der Kirmes!” Ab ging die Luzi mit dem Ohrwurmproducer 24/7 Mystery. Oh, und Stefan Tillmann (der liebevoll Till genannt wird) hatte so richtig Bock. Beginnend mit der ersten Sekunde groovte er emsig mit und die pure Freude war ihm ins Gesicht geschrieben. “Hier sind Leute, die waren schon bei unserem ersten Konzert 1989 dabei und ihr seht genauso aus, wie wir!” Stefan trug heute ein Schweißband von Apoptygma Berzerk um sein Handgelenk. Ahnte er bereits, dass sich hier eine schweißtreibende Angelegenheit anbahnte? Scheinbar schon, uns heizte er jedenfalls ordentlich ein: “Los, ihr faulen Säcke!” Till sprang fröhlich zu dem Klassiker The Colour Of Love in die Höhe.

“Entschuldigen Sie mein Verhalten. Neues Stück, neues Album: ‘I Watch My Life On TV’.” Angereichert mit Synthies aus den 80er Jahren wirkte die aktuell zweite Singleauskopplung himmlisch melancholisch. “Ihr habt Bock, oder? Geil! Jetzt gibt`s wieder was zutun für euch.” Stefan klatschte zu Another World in die Hände und die Fans machten motiviert mit. Viele zeigten sich zudem erfreulich textsicher. Till präsentierte seine eigens umgebaute Gitarre, die am Korpus keinerlei Saiten hatte. Stattdessen prangte ein eingebauter, digitaler Synthesizer in der Mitte. Welch ein starker Blickfang! “Super, Dankeschön. Auf Wunsch eines einzelnen Zuschauers…” Wir hörten die ersten Töne von I Believe und Zuschauer Martin freut sich daraufhin wie Bolle. Glücklich rief er “Ihr seid die Besten!” – “… Sind wir die Besten.” Sogleich breitete sich die Begeisterung weiter im Raume aus und viele Fans stimmten in die bekannten Zeilen mit ein “I believe in love. I know there’s still an angel that’s awaiting me. She’s the one and she belongs to me .” Die Single Dancer In The Dark enterte zu Beginn des Jahres Platz 1 der GEWC Charts. Nun gab es den Erfolgshit live zu hören und ich wette, den Song bekomme auch lange nach der Veröffentlichung dieses Festivalberichts nicht aus dem Ohr. Der Track ist einfach eine Wucht!

Mittlerweile erledigte das Schweißband an Stefans Arm auch seine benötigten Dienste. Neben den Jungs auf der Bühne haben wir uns doch alle gut warmgetanzt. “Auf Wunsch eines einzelnen Zuschauers” hörten wir nun Burning Gasoline. Das kritische Sprachsample “God is dead, we have taken his place” verwies auf die Unfähigkeit der Menschheit. Wollen sie doch alles erreichen und besitzen, scheitern aber am Ende an der großen Bürde, die sie dann zu tragen haben.So traurig das auch klingt, wir kommen jetzt zum letzten Stück. Dann tanzt mal!” Dr. Channard, das Schätzchen aus dem Jahr 1994 ließ uns tatsächlich keine andere Wahl. “Wir wünschen euch noch einen schönen Abend mit M.I.N.E. Tschüss, ihr Rabauken!” Zum Schluss verteilte Till noch einige Handshakes und eine kleine unfreiwillige Bierdusche krönte einen Selfieversuch der Band.

Setlist BEBORN BETON – Oberhausen, Kulttempel (17.05.2023)

01. Intro: Black Hole
02. 24/7 Mystery
03. The Colour of Love
04. I Watch My Life On TV
05. Another World
06. I Believe
07. Electricity
08. Dancer In The dark
09. Daisy Cutter
10. She Cried
11. Burning Gasoline
12. Im Innern Einer Frau
13. Dr. Channard

Weblinks Beborn Beton:

Homepage: bebornbeton.de
Facebook: www.facebook.com/bebornbeton
Instagram: www.instagram.com/bebornbeton

Um 22:55 Uhr war es Zeit für den Headliner des Abends: M.I.N.E. Für dieses Projekt hat sich Sänger Marcus Meyn (Camouflage) mit Volker Hinkel an der Gitarre (ehemals Fools Garden) und Jochen Schmallenbach am Schlagzeug, zusammengetan. Hier vereinen die drei ihre vielseitigen musikalischen Vorlieben. Im Fokus stehen zwar die Synths, diesen entlocken sie ebenso einige Vibes aus den good old 80ies, wie auch neuzeitliche Sounds. Kernige Gitarrenriffs und knackige Live-Drums runden das Gesamtgebilde ab. Und zu der charismatischen Stimme von Marcus muss man ohnehin nicht viel sagen,  schließlich kennen wir diese alle – dank Camouflage. Zu Beginn kam MeOrMy mit pulsierenden Beats daher. Marcus zeigte sich im schicken Anzug und kaum hatte er die Bühne erklommen, war er auch schon in seiner M.I.N.E-Welt angekommen. Sogleich verinnerlichte er den Sound und tanzte sich dazu frei. Volker konnte sich noch kurzerhand noch zur Seite retten, ansonsten hätte Marcus ihn mit geschlossenen Augen über den Haufen gedanced.

Jochen startete am Keyboard, wechselte aber bereits für Undone seinen Arbeitsplatz und verlieh den Songs mit seinen Drums eine kraftvolle Dynamik. Bemerkenswert war nun auch die Lightshow. Mittlerweile legte sich der Lichtmann richtig ins Zeug und verlieh der Show je nach Stimmung der jeweiligen Stücke das gewisse Etwas. “Danke Oberhausen. Endlich! Es war ein weiter Weg. Und vorhin ist uns aufgefallen, dass wir schonmal vor sechs Jahren in Oberhausen waren. Das war damals unser erstes Konzert als Vorgruppe von Mesh – und das ganz schön geil!” Natürlich gab es an diesem Abend nicht nur Titel von M.I.N.E zu hören. Alle drei Musiker waren auch in unterschiedlichen Rollen für Camouflage aktiv, daher darf man sich bei ihren Konzerten auch stets über einzelne Songs dieser Band freuen. That Smiling Face warfen sie somit als erstes in den Ring. Die Drums spendierten dem einst eher ruhigem Stück eine angenehme Energie. Selig klinkten sich die Fans bei den “Ho-hooooooo”-Parts mit ein. The One klang zusammen mit der E-Gitarre richtig fett.

Fürsorglich erkundigte sich Marcus nach unserem Wohlbefinden: “Geht es euch gut? Hat euch der Abend bisher gefallen? Dann sollten wir darauf aufbauen.” Mit dem Song If catchen sie mich immer wieder – so auf diesmal. Sobald zu der melancholischen Pianomelodie Marcus’ Stimme leicht raue Züge annahm, war ich hin und weg. Es ist einfach ein unsagbar schönes Stück. Mit dem durchaus pikant-frivolen Track Dangerous zog das Tempo wieder an. Während Marcus über eine unbändige Anziehungskraft zwischen zwei Menschen sang, marschierte er erhobenen Hauptes auf der Stelle. Reach Out machte gehörig viel Spaß und mit der erfolgreichen Single Shine stand auch schon das nächste Highlight an. Unaufhaltsam ging einem hier das Herz auf. Der Song handelt vom inneren Strahlen, das man sich niemals nehmen lassen sollte – ist das Leben doch mit einem Lächeln auf den Lippen viel besser zu ertragen. “In a world where we miss belief, there’s so much that we can receive, if you Shine Shine Shine within your mind. Shine from the inside, to light up the dark night.” Den Letzten Satz sollte man sich wahrlich hinter die Öhrchen schreiben oder zumindest in eine Schublade legen.

Mit dem Synthpop Glanzstück Things We’ve Done verabschiedeten sich M.I.N.E zunächst von uns. Doch als Hauptband konnten sie sich natürlich Zugaben leisten. Bei der Ballade I Give Up stand die warme Stimme von Marcus im Vordergrund, wurde er doch zunächst nur an den Keys begleitet, ehe die Drums gegen Ende noch ins Spiel kamen. Einen Jubelsturm lösten die Jungs mit ihrem all time Favourite The Great Commandment aus. Marucs hüpfte vergnügt umher erfreute sich an den zusätzlichen Stimmen aus der Menge. “Vielen, vielen, vielen Dank!” Die Jungs nahmen sich am Bühnenrand in die Arme und nachdem Marcus leise bis drei zählte, verneigten sie sich noch einmal vor ihrem begeisterten Publikum. Aber irgendwie konnte und wollte man noch voneinander lassen. “Zu so später Stunde noch ein Song! Es war uns eine große Freude heute Abend hier zu sein. Wir wünschen euch noch einen tollen Abend und eine noch bessere Nacht.” Ihren Goldie Suspicious Love präsentierten uns M.I.N.E final in einer zünftig rockigen Version, die letzte Energiereserven freisetzte. Nach diesem ausgiebigen Set konnten wir das Trio guten Gewissens in die Nacht entlassen. DJ Bocky o Brian hatte schließlich auch noch eine Rechnung mit uns offen. Vier Bands haben uns mit ihrem geschmeidigen Sound durch diesen wunderbaren Abend getragen. Herzlichen Dank an alle Beteiligten <3.

Setlist M.I.N.E – Oberhausen, Kulttempel (17.05.2023)

01. MeOrMy
02. Undone
03. That Smiling Face
04. The One
05. Wonder
06. If
07. Dangerous
08. White Trash
09. Lean On
10. Reach Out
11. You Were There
12. Devil’s Wonderland
13. Shine
14. Things We’ve Done
15. Same But Different (Z)
16. The Great Commandment (Z)
17. Suspicious Love (ZZ)

Weblink M.I.N.E:

Facebook: www.facebook.com/minemusicband

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