FLUISTERAARS – Bloem

FLUISTERAARS – Bloem
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8

Gesamtnote

8

Aus der Eisenwald Tonschmiede, dem Independent-Label for the finest dark arts mitten aus dem grünen Herzen Deutschlands, erreicht uns dieser Tage Bloem des Niederländischen Atmospheric Black Metal Duo Fluisteraars. Auf elf Jahre Erfahrung bringt es die Band aus Geldern bereits und seit ihrer Gründung 2009 auf sechs Veröffentlichungen, wobei das letzte Studioalbum Luwte (2015) bereits mehr als vier Jahre in der Vergangenheit liegt. Zuletzt machten Fluisteraars mit dem Split De Oord von sich reden, das sie gemeinsam mit Turia 2018 herausgebracht hatten.

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Der atmosphärische, sehr geradlinige Black Metal von Fluisteraars (dt. Flüsterer) ist durchzogen von psychedelischem Rock. Auf Bloem experimentiert die Band darüber hinaus mit psychedelisch gefärbtem Folk Rock. Und so wird das charakteristische rasende wütend-eisige Gitarrengeschrammel, das sich wieder und wieder in suizidalen Abyss-artigen Schrauben in den Boden bohrt und so Gefahr läuft nach dem x-ten Anlauf mancherorts, bei mancher Band leicht redundant zu wirken auf Bloem beispielsweise durchbrochen von intelligenten, schon fast avantgardistischen Verzerr- und Übersteuerungseffekten (Nasleep). Auf Eeuwige Ram hören wir tatsächlich eine Trompete (auf Maanruïne hören wir sie noch einmal), die das getragene Hauptthema echot, das wiederum den Blick auf die ausgeklügelte Art des Songswritings der Band, die ausgezeichneten Gitarren- und Bassharmonien in entschleunigter Form freigibt. Vlek, meiner Meinung nach mit Nasleep der stärkste Song auf dem doch sehr kurzem Album bietet das dann noch einmal komprimiert auf sieben Minuten in seiner kompletten Bandbreite. Rasend-frostige Black Metal Riffs und die charakteristischen, trauernden Schreie wechseln in eine atemberaubend schöne sich öffnende Melodie, die wiederum in eine zartere, sehnsuchtsvolle, von einer Akustik-Gitarre getragene Harmonie übergehen. Die drei Motive umspielen einander wie ein rauschhafter Kanon, der direkt und unaufgeregt mitten ins Herz geht.

Fluisteraars erklären ihre Art der Herangehensweise an den Black Metal, die Einarbeitung (natur-) mystischer Elemente und damit auch der des psychedelic Folk und Folk Rock mit der Abgeschiedenheit ihres Wohnorts und ihrer Heimat Geldern. Auf Bloem (dt. Blume) beschäftigen sie sich mit dem Werden und Sterben in der Natur, wie es die Maler der Oosterbeeker Schule im 19. Jahrhundert an der Schwelle von der Romantik zum Realismus getan haben. Blühen und Verwelken darzustellen, wie es ist, ohne Verklärung, aber auch ohne das Singen endloser todessehnsüchtiger Elegien: Schon die Mohnblumen auf dem Cover des Albums sind sowohl Reminiszenz an die Gemälde und schlichter Ausdruck dieses Ansinnens. Sie stehen lediglich für sich. Das macht im Kern den Zauber von Bloem aus: Beschreiben mit der Emotionalität, die innewohnt und das ganz direkt.

Bloem ist am 28. Februar bei der Eisenwald Tonschmiede erschienen.

FLUISTERAARS - Vlek (Official Audio)

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Tracklist FLUISTERAARS – Bloem:

01. Tere Muur
02. Nasleep
03. Eeuwige Ram
04. Vlek
05. Maanruïne

Weblinks FLUISTERAARS:

Facebook: https://www.facebook.com/Fluisteraars
Bandcamp: https://fluisteraars.bandcamp.com
Label: https://www.eisenton.de
Label: https://www.facebook.com/Eisenwaldofficial

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