„Ohrwürmer lauern in den Schatten”
Das neue Jahr ist schon wieder erschreckend alt und wirft seine Schatten voraus. Für Johnny Deathshadow dürfte 2019 ein entscheidendes Jahr werden: Am 18. Januar erscheint mit D.R.E.A.M. das Nachfolgealbum zum Debut Bleed With Me. Letzteres machte 2016 neugierig auf die Hamburger mit den zu Totenschädeln geschminkten Gesichtern. Die genreübergreifende Mischung aus Gothic Rock und Industrial Metal sicherte der Band einen Achtungserfolg und Auftritte bei Wacken, M’era Luna, WGT und With Full Force. Zuletzt tourten Johnny Deathshadow mit Cypecore, Die Krupps und Unzucht.
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Düsterrock mit Rammstein-Riffs, Texte von Tod und Verderben, Make-Up. Skeptiker mögen in Johnny Deathshadow Gothic-Dutzendware vermuten. Ein Trugschluss. Trotz hitverdächtiger Titel wie Apocalypse Trigger fehlte dem Debut Bleed With Me aber ein Alleinstellungsmerkmal. Das ändert sich mit dem neuen Album, auf dem die Band ihren Stil weiterentwickelt und zu einem charakteristischen Sound formt. Und der ist unverschämt eingängig. “Bei der Arbeit an diesem Album wussten wir aufgrund der Erfahrungen aus der Bleed With Me Produktion schon am Anfang viel genauer was wir wollen, daran mag es vielleicht liegen“, verriet die Band kürzlich im Interview.
Der Opener Red Rain gefällt mit melodischen Keys, fetten Gitarren und Drums. Musikalisch erinnert das an The House of Wolves von Bring Me The Horizon und dieser Vergleich ist durchaus als angenehme Überraschung zu verstehen. Ein Auftakt mit Bombast zum Headbangen, der textlich – dann weniger überraschend – die Apokalpse in den Mittelpunkt rückt. Generell arbeiten sich Johnny Deathshadow an den Allgemeinplätzen von Tod und dunklem Pathos ab, die Lyrics transportieren vor allem Stimmungen.
Die erste Auskopplung Trauma hätte es so auch auf dem Debutalbum geben können. Elektronische Elemente und Gitarren ergänzen sich wie zumeist gut, Gesang steht im Vordergrund. Viele Johnny Deathshadow Stücke spielen mit dem Wechsel von klarer Stimme, Geschrei und böse intoniertem Sprechgesang. Das macht die Lieder abwechslungsreich und verleiht ihnen Substanz, den Screams geht jedoch manchmal die Puste aus. Das macht sich im direkten Vergleich bei Legion bemerkbar, auf dem Cypecore-Frontman Dominic Christoph als Gastsänger mitbrüllt.
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Mit einigen Tracks begeben sich Johnny Deathshadow ins (New) Combichrist-Territorium. Im Fall von Sugar Like Salt ist das sehr tanzbar und erinnert zudem daran, dass die Hamburger sehr wohl eine Metalband sind. Aber auch atmosphärische Tracks finden sich auf D.R.E.A.M. wie das von Streichern untermalte Embers oder Under His Eye, bei dem schleppende Riffs für Groove sorgen.
Dank einprägsamer Nuancen lässt D.R.E.A.M. musikalisch selten Langeweile aufkommen und ist damit ein starkes zweites Album, das Fans mit seinem Querschnitt aus Gothic, Industrial und Metal begeistern und neue Zuhörer aufmerksam machen sollte. Der sympathischen Band ist es auf jeden Fall zu wünschen.
Das Album D.R.E.A.M. von Johnny Deathshadow erscheint am 18. Januar 2019. Erfahrt mehr über die Band und das neue Album im Interview.
Tracklist JOHNNY DEATHSHADOW – D.R.E.A.M.
01. Red Rain
02. Trauma
03. The Witness
04. Legion
05. Embers
06. Black Fire Below
07. Sugar Like Salt
08. The Silent Language of Grief
09. From On High
10. Under His Eye
11. Suicide Boys Club
12. Beyond the Pale
Termine JOHNNY DEATHSHADOW 2019 (als Support für Hell Boulevard)
14.02.2019 Frankfurt, Nachtleben
15.02.2019 Stuttgart, Club Zentral
16.02.2019 München, Backstage
21.02.2019 Bochum, Rockpalast
22.02.2019 Berlin, Musik & Frieden
23.02.2019 Hamburg, Logo
Weblinks JOHNNY DEATHSHADOW:
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