Liebe Leser, nennt mich Nostradamus! Vor einem Jahr hatte ich an dieser Stelle schon prophezeit, dass die nächste Show von Forced To Mode im Oberhausener Kulttempel ausverkauft sein wird. Und bereits mehr als einen Monat vor dem Konzert waren sämtliche Tickets vergriffen. Gut möglich, dass nicht nur die drei Gigs der vergangenen Jahre an Ort und Stelle, sondern auch der Festivalauftritt beim E-Tropolis im März dieses Jahres die Nachfrage nochmal erhöhten. Mittlerweile hat es sich anscheinend auch bis in die hintersten Ecken Deutschlands herumgesprochen, dass die Depeche-Mode-Tribute-Show von Christian Schottstädt, Matthias Kahra und Thomas Schernikau eine absolute Klasse für sich ist.
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So verwunderte es auch nicht, dass das einzige Ärgernis an einem sonst sehr gelungenen Konzertabend die Einlasssituation war. An einem nasskalten Abend in Oberhausen standen manche Leute bis zu einer Stunde an, um endlich ins Warme zu kommen. Wo auch immer das Problem lag: Das darf bei einem Club mit überschaubarem Fassungsvermögen einfach nicht passieren …
Positiv: Die Verantwortlichen reagieren umgehend zum Wohle aller und verschoben den Konzertbeginn auf 21.30 Uhr. Hinten knubbelte es sich gewaltig, wer sich etwas mühselig nach vorne durchkämpfte, wurde allerdings mit ausreichend Platz zum Tanzen belohnt. Die Show von Forced To Mode stand diesmal recht deutlich im Zeichen der Alben Violator und Songs Of Faith And Devotion – die halbe Setlist bestand aus Stücken der beiden legendären Platten von 1990 und 1993.
Wie immer viele Raritäten
Der Unterschied zu Gore, Gahan und Fletcher: Bei Forced To Mode gibt’s nicht nur die unvermeidlichen Klassiker auf die Ohren. Das zeigte schon der Beginn des Konzerts mit dem damaligen Devotional-Tour-Opener Higher Love, setzte sich später mit Stücken wie Mercy In You, Clean, Blue Dress und Sweetest Perfection fort.
Die Stimmung? In dem proppevollen Laden von Beginn an super. Sänger Schottstädt animierte immer wieder zum Mitsingen und Klatschen und lockerte das Programm immer wieder mit amüsanten Zwischenansagen auf. Ein Umstand, den Gitarrist Kahra an einer Stelle schamlos ausnutzte, um in aller Seelenruhe sein Instrument zu stimmen und den Sänger damit in Verlegenheit zu bringen. Irgendwann ist schließlich auch die letzte Geschichte über staufreie Autofahrten von Berlin ins Ruhrgebiet (wie geht sowas?) auserzählt. Witzig und sympathisch.
Klar, dass der obligatorische Main-Set-Abschluss mit Personal Jesus und Enjoy The Silence noch nicht alles sein konnte. In der energisch geforderten Zugabe nahm das Trio sein Publikum dann mit ins Jahr 1981. Ice Machine, Photographic und Just Can’t Get Enough bediente die Fans der Debüt-LP Speak & Spell. Bei letzterem Song zauberte Keyboarder Schernikau den Anwesenden mit einem kurzen Solo ein dickes Grinsen ins Gesicht – plötzlich erklang die wohlbekannte Melodie einer durchaus artverwandten Band …
Selbstverständlich endete das Konzert nach knapp zwei Stunden aber nicht mit Shouts Of Joy (schließlich reden wir ja hier immer noch von einer Depeche-Mode-Cover-Band), sondern mit Everything Counts. Einmal noch sangen alle gemeinsam von den „grabbing hands“ – dann war Schluss. Was bleibt ist die Frage, ob es im nächsten Jahr eine Wiederholung an Ort und Stelle gibt. Ausverkauft wäre diese allerdings sicher wieder …
Setlist FORCED TO MODE @ Oberhausen, Kulttempel (07.12.2018)
01. Higher Love
02. Policy Of Truth
03. World In My Eyes
04. Walking In My Shoes
05. Pleasure Little Treasure
06. Stripped
07. World Full Of Nothing
08. Blue Dress
09. Mercy In You
10. I Feel You
11. A Question Of Time
12. Clean
13. Personal Jesus
14. Enjoy The Silence
15. Sweetest Perfection
16. Ice Machine
17. Photographic
18. Never Let Me Down Again
19. Just Can’t Get Enough
20. Everything Counts
Weblinks FORCED TO MODE
Website: www.forcedtomode.de
Facebook: www.facebook.com/forcedtomode