SOUTHSIDE FESTIVAL 2018 – Freitag (22.06.2018)

Fotos: SOUTHSIDE FESTIVAL 2018 (Fr., 22.06.2018 ab 18:00 Uhr)
Kraftklub, © Markus Hillgärtner
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Wenn sich etwas in einem jährlichen Turnus wiederholt schleifen sich naturgemäß Gewohnheiten und Rituale über die Zeit ein. Umso wichtiger ist es, wenn man dem Trott des Alltages einmal mehr entkommen kann und stets gewillt ist über sich selbst hinauszuwachsen. An dieser Stelle muss man dem Southside-Festival in Neuhausen ob Eck zum 20. Jubiläum einfach gratulieren. Das Partner-Event zum Hurricane wusste gekonnt vom 22. bis 24.06.2018 zu überzeugen, unterstrichen von sonnigem, wenngleich auch nicht zu warmem, Wetter. Erneut wurden die Bestimmungen, was auf das Festival-Gelände mitgeführt werden durfte, verschärft, was der Laune der rund 60.000 Leute über das Wochenende jedoch nicht zu trüben schien. Da wir einmal mehr terminlich vorher noch gebunden waren, reisten wir erst zum ersten Festival-Tag mit den letzten Besuchern an. Uns erwarteten auch dieses Jahr Campingplätze, welche mit gutgelaunten und stets freundlichen Menschen gefüllt waren.

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Der erste Tag des Festivals begann dann auch gewohnt relaxed um 15:00 mit Touché Amoré auf der Blue Stage und Gang Of Youths auf der Red Stage, bevor um 15:30  Schlaraffenlandung auf der Blue Stage spielten, welche mit ihrem modernen Rap eine für diese Uhrzeit bereits beachtliche Menge an Menschen zu überzeugen wussten.

Gegen 17:00 betrat dann mit Black Rebel Motorcycle Club ein persönliches Highlight des Festivals die Green Stage. Der dargebotene Alternative Rock der drei Kalifornier wußte zu überzeugen und die zwar immer noch beschauliche, aber gut gelaunte Menge vor der Bühne nahm die Energie der Musiker gut an. Wem das Ganze zu gitarrenlastig war konnte gegen 17:45 dann gemütlich zur Blue Stage wechseln, wo mit MHD ein in Deutschland eher unbekannter Künstler die Bühne betrat. Da der junge Rapper in Frankreich aber dieses Jahr kaum aufzuhalten ist, wollte man ihm wohl etwas Spielzeit geben, und er wusste sie gut zu nutzen. Auch wenn vermutlich eher wenige im Publikum den französischen Hip Hop verstanden, nahm das Publikum ihn dankend an und für mich persönlich war er eine absolute Entdeckung des Festivals. Nach so viel Konzert war erst mal eine kleine Essenspause angesagt, wobei mit etwas Unmut zur Kenntnis genommen wurde, dass quasi alle Imbissbuden eine merkbare Preissteigerung gegenüber dem Vorjahr verzeichneten. Zu den punkigen Klängen von NOFX auf der Green Stage konnte man die Portion Pommes dennoch gut genießen.

War das Wetter am Festival-Freitag im allgemeinen nicht sonderlich gut, so war es auch nicht sonderlich schlecht und ab 19:00 konnte man genüsslich den ruhigen Klänge der Mighty Oaks auf der Blue Stage lauschen. Genauso plätschernd wie ihre Musik füllte sich das Festivalgelände über den gesamten Tag, und Musiker wie Franz Ferdinand, oder Angus & Julia Stone wussten die Masse über den Tag zu bringen, bis gegen 21:00 mit Kraftklub das erste richtige Highlight des Tages die Green Stage betrat. Der Fünfer aus Chemnitz spielte ein festivaltaugliches Set, welches natürlich ihre bekanntesten Lieder beinhaltete. Tänzerische Unterstützung erhielten sie von einer Horde junger Frauen in weißen Shirts mit schwarzen Hosen und roten Jacken, welche allesamt aus Fans rekrutiert wurden und diesen Sommer schon einige Auftritte mit und für Kraftklub bestritten. Vollends abgerundet wurde das Konzert mit einem Crowdsurf-Wettbewerb der fünf Jungs.

Für die etwas kunstaffineren Menschen begann um 22:00 im Zelt um die Red Stage ein vermeintlicher Höhepunkt des Festivals, als Bonaparte die Bühne betrat. Man kann die Bühnenshow, welche einmal mehr eher einer Kunstperformance gleichkam, mit Worten nur unzureichend beschreiben. Das anwesende Publikum nahm auch diesen Auftritt des Schweizer Musikers dankend zur Kenntnis und wer noch nicht genug hatte konnte im Zelt verweilen, denn mit Portugal.The Man betrat gegen 22:30 der letzte Act der Bühne die Stage. Auch der Indie Rock der Amerikaner sorgte für Stimmung und wer im Anschluss noch mehr Indie Rock wollte, musste nicht lange warten, denn um 00:30 betrat mit Arcade Fire sicherlich für einige ein Highlight des Tages die Blue Stage. Dementsprechend gut gefüllt war der Platz vor der Bühne und zu den eher verträumten Liedern der Band feierten entsprechend viele.

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