BESIDE BOWIE: THE MICK RONSON STORY – The Film

BESIDE BOWIE: THE MICK RONSON STORY - The Film
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9 Gesamtnote

Gesamtnote

9

Es gibt sie ja sehr oft, diese Leute, die nicht so richtig auf der großen Bühne auftauchen, aber ohne die das Geschehen auf der großen Bühne aber gar nicht denkbar wäre. Gut, nun ist Mick Ronson sicher kein unbekannter Name, aber – auch bedingt durch seinen frühen Tod im Jahr 1993 – die große Anerkennung, die ihm zugestanden hätte, konnte er nicht mehr auskosten. Und das, wo er mit Größen wie Lou Reed, Morrissey, Bob Dylan und vielen anderen als Produzent und Gitarrist gearbeitet hat. Nicht zuletzt dann eben auch mit David Bowie – die Zusammenarbeit, die dieser Film thematisiert. Schließlich war er deutlich mitverantwortlich für Klassiker-Alben der Marke The Man Who Sold the World, Hunky Dory, Ziggy Stardust, Aladdin Sane und Pin Ups. Zum einen als Gitarrist, aber zum anderen auch als Verantwortlicher für Arrangements.

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Dabei zeichnet der Film eine Geschichte nach, die eben nicht das Leben als Rockstar zeigt, sondern eher das Leben eines Mannes, der nicht gerne im Mittelpunkt stand. Zu oft war er verunsichert, konnte trotz Erfolgen wie der Wahl zum besten Gitarristen 1974 vom Cream-Magazin (einen Platz vor einem gewissen Eric Clapton) nie langfristig Fuß fassen. Unsicherheiten merkt man auch in den Interviews mit ihm (die als Archiv-Material mit im Film zu sehen sind) und in den Interviews über ihn. Bei all den Erzählungen bekommt man zudem vieles über die Moral in den 70ern mit, waren doch Themen wie Androgynität und Bisexualität damals eher verpönt und stellten in der Musik eine Provokation dar.

Aber auch fernab der provokativen Thematiken kann man den Weg Ronsons hier gut nachvollziehen. Auch nach der Zeit mit David Bowie, als er unter anderem mit John Mellencamp aktiv war und auch hier nicht über temporäre Erfolge hinaus kam. All das ist hier sehr lebendig erzählt, manchmal hat man allerdings den Eindruck, man würde ein wenig an der Oberfläche kratzen. Die gut 100 Minuten geben einem zwar schon ein gutes Bild, aber an einigen Stellen hätte man sich dann doch noch ein paar Hintergründe mehr gewünscht.

Dennoch: Am Ende hat man einen wirklich guten und aufschlussreichen Film, der einen guten Einblick in die damaligen Zeiten gibt, der auch das Leben des David Bowie (der in diesem Film auch noch viele Moderationsspuren beigesteuert hat) dabei noch einmal mit beleuchtet, viele Zeitgenossen zu Wort kommen lässt und dessen musikalische Qualität dabei natürlich über jeden Zweifel erhaben ist. Dazu kommt als Bonus noch eine Auswahl interessanter Interview-Sequenzen, die es nicht in den Film geschafft haben.

Neben dem Film auf 2 DVD oder Blu-ray gibt es zudem auch den Soundtrack auf CD, Vinyl und digital zu erwerben.

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