LIMP BIZKIT – Dortmund, Westfalenhalle (20.06.2018)

Fotos: LIMP BIZKIT
Limp Bizkit, © Markus Hillgärtner
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2018 sind die Zeiten, in denen Limp Bizkit große Charterfolge verbuchen konnten, zwar schon etwas her. Vornehmlich liegt dies sicherlich daran, dass das letzte Release der fünfköpfigen Truppe mittlerweile wieder stolze 7 Jahre her ist, das auf bereits geraume Zeit angekündigte Stampede of the Disco Elephants ist diesbezüglich ohne festes Release-Datum allerdings auch nicht sonderlich hilfreich. Umso erfreulicher war es für die Band aus Jacksonville, Florida, dass sie am Mittwoch den 20.06.2018 ungefähr 9.000 zahlende Gäste in der Westfalenhalle, Dortmund begrüßen durfte. Doch wie auf fast allen Konzerten kommt vor der Band erstmal die Vorband. In diesem Fall war es mit Blvck Ceiling ein DJ, dessen erste Klänge vom Publikum durchweg noch wohlwollend aufgenommen wurden. Da die gut halbstündige Darbietung allerdings primär aus einem Mann, der hinter einem Laptop Knöpfe drückt, bestand, war erwartungsgemäß wenig Anklang im eher Metal-affinen Publikum zu finden. Da meine Expertise im vom Künstler vertretenen Genre eher gering ausfällt, verkneife ich mir an dieser Stelle eine Einschätzung über die musikalische Qualität. Das Publikum verabschiedete den Musiker aus Spokane, Washington, jedoch mit Ausbuhen anstatt Applaus und ein leichter Unmut breitete sich aus.

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Schon mit den ersten Klängen von Purple Rain, welches von Limp Bizkit als Bühnenintro auserkoren wurde, änderte sich die Stimmung drastisch und der Opener Show Me What You Got wurde energetisch vom Publikum angenommen. Bereits im ersten Song stellte Sänger Fred Durst den Rest der Band vor. Neben den festen Mitgliedern Wes Borland und John Otto ist besonders hervorzuheben, dass an den Turntables wieder DJ Lethal anzutreffen war, wobei sein zeitweiliger Ersatz Franko Carino an die Backing-Vocals versetzt wurde. Ferner scheint Bassist Sam Rivers derzeit noch Probleme mit seinem Rückenleiden zu haben, auf dieser Tour wurde er jedenfalls durch Tsuzumi Okai ersetzt. Als nächster Song stand Hot Dog auf der Setlist und spätestens beim darauffolgenden Rollin’ (Air Raid Vehicle) kochte der Saal vollends. Der ganz besondere Moment des Konzertes war jedoch, als Gitarrist Wes Borland einen Fan auf die Bühne holte, welcher schon länger ein Schild in die Höhe hielt. Die Band kam seinem Wunsch My Way spielen zu dürfen nach, wobei die Frontman-Position während des Songs von Wes eingenommen wurde. Nach kurzer Skepsis überzeugte der Besucher durchweg und obschon er den Einsatz zur Bridge verpasste, wirkte die Version des Songs durchweg rund und spannend. Mit einem tosenden Applaus und mehreren Umarmungen verabschiedete sich der Fan, allerdings nicht von der Bühne, sondern zum Bühnenrand, von wo aus er das restliche Konzert genießen konnte.

Zwischen den meisten Songs des Sets gab es DJ-Einlagen und kurz angespielte Songs, welche im Publikum allesamt erkannt und gefeiert wurden. Dennoch wäre es dem ein oder anderen Fan garantiert lieber gewesen, anstatt den fast schon zu oft gehörten Smells Like Teen Spirit, Heart Shaped Box oder Killing in the Name ein paar mehr eigene Songs zu hören. Auch wenn kein großer Hit ausgelassen wurde, fühlte sich das Konzert eher wie eine Best-of Tour der ersten zehn Bandjahre an, insbesondere das komplette und immer noch aktuelle Album Gold Cobra wurde leider komplett ignoriert. Man kann solche Konzerte als Fanservice verstehen, solange kein neues Material vorhanden ist und die Fans jeden Song so frenetisch abfeiern wie an jenem Mittwoch, ist daran auch nichts auszusetzen. Für viele Konzertbesucher dürfte eine Ansage des Fronters aber auf jeden Fall das Mantra des Abends gewesen sein: “Let’s party like it’s 1999!”.

Setlist LIMP BIZKIT @ Dortmund, Westfalenhalle (20.06.2018):

01. Show Me What You Got
02. Hot Dog
03. Rollin’ (Air Raid Vehicle)
04. Nookie
05. Full Nelson
06. My Generation
07. Eat You Alive
08. Faith
09. Behind Blue Eyes
10. My Way
11. Boiler
12. Covers Medley
13. Smells Like Teen Spirit (Nirvana)
14. Heart-Shaped Box (Nirvana)
15. Killing in the Name (Rage Against The Machine)
16. Break Stuff
17. Take a Look Around

Beitragsbilder: Markus Hillgärtner

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