DEPECHE MODE – Köln, Lanxess Arena (15.01.2018)

Fotos: DEPECHE MODE
Depeche Mode, © Michael Gamon
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Als 1981 das erste Depeche Mode Album Speak & Spell erschien, konnten auch die größten Optimisten nicht damit rechnen, dass sich die kleine Synth-Pop Band aus dem eher beschaulichen Basildon, in der Grafschaft Essex in England, zu einer der erfolgreichsten Bands aller Zeiten entwickeln werden würde. Noch unter der Regie von Vince Clark, der später dann mit Alison Moyet als Yazoo beziehungsweise mit Andy Bell als Erasure ebenfalls einen großen Eintrag in das große Geschichtsbuch der Musik hatte, entstanden einige der bis zum heutigen Tage geliebten Fanfavoriten. Seit dem ist viel Zeit vergangen und trotz einiger persönlicher Krisen wie dem Selbstmordversuch von Dave Gahan, ausgelöst durch seine Drogensucht, bekamen Depeche Mode immer irgendwie die Kurve und feiern mittlerweile ihr 38-jähriges Bestehen und das tun sie, wie sollte es auch anders sein, mit Konzerten.

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Man ist immer wieder beeindruckt von der Hitdichte und von den enormen Livequalitäten des Trios, von denen sich die „Devotees“, also die beinharten Depeche Fans, auch an diesem Abend in der Domstadt ein Bild machen konnten. Deutschland ist eh sowas wie die zweite Heimat der Band aus England geworden und so kommt man gerne her.

Nach dem Open-Air Konzert in RheinEnergieStadion im Juni 2017 konnte man die Fortsetzung der Global Spirit Tour jetzt in der Lanxess-Arena sehen und wie sollte es auch anders sein, der Besuch hat sich gelohnt. DM sind dafür bekannt, dass sie auch den Support immer besondere Aufmerksamkeit schenken, so auch in diesem Fall.

Mit Pumarosa aus London hat man eine interessante Band als Vorgruppe an Land gezogen, die Anleihen von Garbage und Paramore besitzen und deren Sängerin Isabel an solche prominenten Vorbilder wie Shirley Manson oder die just an diesem Tag verstorbene Sängerin der Cranberries Dolores O´Riordan erinnern kann. Industrial-Pop mit Saxofon, wenn das kein Alleinstellungsmerkmal ist.

Ein Alleinstellungsmerkmal ist auch das, was ab 20.45 Uhr passierte, als Dave Gahan, Martin Gore und Andrew Fletcher mit ihren Tourmusikern, dem Bassisten Peter Gordeno und Schlagzeuger Christian Eigner, die Bühne zu den Klängen des Beatles Songs Revolution betraten.

Depeche Mode bieten „Music for the masses“ und wer je bei einem Konzert der englischen Synthie-Ikonen war, der weiß, was ihn erwartet. Ein grandioses Liveerlebnis. Verfeinert mit Videoeinspielungen und faszinierenden Lichteffekten, spielt vor allem Frontmann Gahan, seinen in Jahrzehnten begründeten Ruf als „Rampensau“ aus und lässt dem sangesfreudigen Publikum genügend Gelegenheit, sowohl die neuen Songs als auch alte Klassiker, stimmlich zu begleiten.

Was hat das Trio auch für unvergleichliche Hits? Bereits im ersten Drittel des Konzerts erklingen Nummern wie It’s no good oder Barrel of the gun. Beneidenswert fit tänzelt der Mitfünfziger Gahan über die Bühne, dreht sich um die eigene Achse, rennt, springt, wirft Kusshände in das Publikum und beweist, dass Alter wohl doch nur eine Zahl ist. Dann ist er plötzlich verschwunden und lässt Martin Gore Zeit einige Titel zu performen. Unmittelbar vor Ende des hymnischen Home steht Dave wieder auf der Bühne und bringt gemeinsam mit dem euphorisierten Publikum den Titel nach Hause.

Nach dem aktuellen Song Where’s the revolution dann ein Blick zurück und was für einer, mit Everything counts, Stripped und Enjoy the silence, werden die Stimmbänder der Beteiligten ordentlich gefordert. Natürlich steht bei Never let me down again, die seit Jahren bekannte „Ruder mit den Armen“ Choreografie im Fokus und wird begeistert adaptiert. Im Zugabenteil gibt es dann eine akustische Version von Strangelove, bei der man sich fragt, ob nicht ein Depeche Mode Unplugged Konzert mal eine interessante Idee sei und mit Walking in my shoes, A question of time und natürlich Personal Jesus geht ein tolles Konzert zu Ende, von dem alle die da waren, noch lange zehren werden.

Setlist DEPECHE MODE @ Köln, Lanxess-Arena (15.01.2018)

01. Intro (Revolution – The Beatles)
02. Going Backwards
03. It’s no good
04. Barrel of a gun
05. A pain that I’m used to
06. Useless
07. Precious
08. World in my eyes
09. Cover me
10. Insight
11. Home
12. In your room
13. Where’s the revolution
14. Everything counts
15. Stripped
16. Never let me down again
17. Strangelove (Z)
18. Walking in my shoes (Z)
19. A question of time (Z)
20. Personal Jesus (Z)

Fotos: Michael Gamon

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