ROBBIE WILLIAMS & ERASURE – Düsseldorf, Esprit Arena (28.06.2017)

ROBBIE WILLIAMS & ERASURE - Düsseldorf, Esprit Arena (28.06.2017)
Geschätzte Lesezeit: 4 Minute(n)

Nackte Brüste, starke Show – ein Robbie Williams Konzert

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Zwei Tage nach dem Tourstart in Dresden macht Superstar Robbie Williams nun auch im Rahmen seiner The Heavy Entertainment Show Tour in Nordrhein-Westfalen Station, genauer gesagt in der Esprit Arena in Düsseldorf. Das Stadion ist mit weit über 40.000 Zuschauern annähernd ausverkauft, einem erfolgreichen Konzertabend steht also nichts mehr im Weg, es sei denn, man gehört zu denjenigen, die ihre Tickets über Viagogo, Ticketbande, Ebay Kleinanzeigen oder ähnliche Angebote im Internet gekauft haben und nun leider vielfach eröffnet bekommen müssen, dass ihre Tickets gefälscht und somit ungültig sind. Daher aus gegebenem Anlass auch von mir der dringende Aufruf: Kauft Eure Tickets möglichst im offiziellen Vorverkauf! Besitzt man hingegen ein gültiges Ticket, ist man fein raus und darf sich auf den Abend freuen, zumal der Himmel nach ein paar Regengüssen am Nachmittag pünktlich zum Einlass aufklart und das Dach der Halle selbst heute sowieso geschlossen bleibt.

Zur Freude vieler ist auch das Vorprogramm bereits sehr prominent besetzt, denn die großartigen Erasure konnten sich für diesen Platz empfehlen. Mit ihrem Mitte Mai erschienenen Album World Be Gone im Gepäck betreten Sie pünktlich um 19:30 Uhr die große Bühne, lassen die meisten Songs daraus aber heute verpackt und setzen stattdessen vielmehr auf einen Rundumschlag aus ihrer Bandhistorie. In goldenem Anzug zeigt sich Sänger Andy Bell und der ein oder andere im Publikum scheint kurz geblendet von der bunten Show der Briten, vielleicht entledigt sich Andy auch daher recht bald unter größeren Anstrengungen der Jacke und zeigt sich fortan in Glitzerhose und weißem Schlabbershirt. Los geht es mit Victim Of Love und dem zur Attitüde passenden Drama!. Zwischendurch wendet sich Andy immer wieder mit charmant sympathischen Ansagen in gebrochenem Deutsch ans Publikum. Die Stimmung in der Esprit Arena ist für einen Support gut, auch wenn wie erwartet nicht jeder etwas mit dem Sound der Synthiepopper anfangen kann. Mehr geht da aber schon bei Oh L’Amour und vor allem zu Sometimes, wo der Zuspruch merklich ansteigt und nun wird auch vielfach getanzt. Das Highlight des Auftritts ist heute jedoch das mit den Worten “Ich hoffe, Sie haben uns ein bisschen genossen” eingeleitete A Little Respect zum Ende des Sets, bei dem richtig laut Mitgesungen wird und das für einen schönen Abschluss des Supports sorgt.

Setlist ERASURE @ Düsseldorf, Esprit Arena (28.06.2017):
  1. Victim of Love
  2. Drama!
  3. Love You to the Sky
  4. Oh L’Amour
  5. Chorus
  6. Blue Savannah
  7. Love to Hate You
  8. Sometimes
  9. Stop!
  10. Chains of Love
  11. A Little Respect

Gegen 20:45 Uhr ist es dann soweit: Die Zwischenmusik verstummt und es folgt die Robbie Williams Hymne God Bless Our Robbie, die natürlich alles andere als bescheiden ausfällt, aber auch die eine oder andere selbstkritische Spitze auf sein exzessives Leben in sich birgt. Dann betritt der Meister selbst, im schwarzen Rock und umringt von zahlreichen Schönheiten im Boxerdress zum Titelsong seines aktuellen Albums The Heavy Entertainment Show die Bühne, bevor mit Let Me Entertain You ein echter Kracher folgt und natürlich ordentlich abgefeiert wird.

Nach Monsoon heißt es Party Like A Russian oder besser heute Party Like A German, das ist aber zu diesem Zeitpunkt sicher noch ausbaufähig, auch wenn schon jetzt Konfetti vom Hallendach rieselt. Deutlich stimmungsvoller ist es kurz darauf als Robbie zur ersten Reihe heruntersteigt, mit den Fans abschlägt und erzählt, dass eine Zuschauerin in Dresden wollte, dass er ihre Brüste signiert, was ihm dann auch sehr gefiel. Und auch heute findet sich eine Freiwillige die unter den begeisterten bis verwunderten Blicken der anderen blankzieht und dafür mit einem Autogramm belohnt wird.

Auf den Weg zurück zur Bühne wird Back For Good von Take That angestimmt, bevor dieses in das ebenfalls aus seiner Boyband-Zeit stammende The Flood übergeht. Es folgt eine kurze Laudatio auf den kürzlich verstorbenen George Michael und ein Cover von dessen Song Freedom, bei dem man so manche Träne im Publikum zu erkennen scheint. Stimmungsvoller ist es beim allen Eltern gewidmeten I Love My Life, bei dem Robbie in einem großen Boxhandschuh förmlich über den Zuschauern schwebt. Es folgt ein Stimmungstest mit bekannten Hits, auch fremder Künstler, den Düsseldorf aber wohl nur mit befriedigend bis ausreichend besteht, doch es bleibt ja noch die Chance für das große Finale zu üben, z.B. beim nachfolgenden Come Undone. Nun erlebt Zuschauerin Stephanie aus Düsseldorf einen unvergesslichen Moment, denn Robbie holt sie auf die Bühne, umarmt sie und singt mit ihr bzw. einer ihr verpassten, magischen „Bauchredner-Maske“ Somethin’ Stupid. Getanzt wird dann wieder zu Rudebox und Kids bevor Robbie beim Neil Diamond Klassiker Sweet Caroline ganz emotional seinen Vater auf die Bühne holt und den Song mit ihm im Duett singt. Jetzt feiert die Halle richtig! Und mit Hits wie Feel! oder Rock DJ bleibt das bis zum Ende des Mainsets auch so, zumal die Lightshow nun auch wirklich alles gibt.

Die Zugabe wird mit den Akkorden von White Stripes‘ Seven Nation Army eingeleitet, bevor das Hitfeuerwerk mit Strong und einem -im Zuge der schrecklichen Geschehnisse in Manchester- abgewandelten Text (“You know we’re strong“) weitergeht. Es folgt mit Angels der Robbie Williams Hit schlechthin und natürlich steht die Halle jetzt im wahrsten Sinne des Wortes Kopf und der Text schallt laut durch die Halle! Zeit Abschied zunehmen mit dem von Claude François stammenden und durch Frank Sinatra zum Klassiker gewordenen My Way in einer Piano-Version, bei der Robbie wieder von seinen Fans gesanglich unterstützt wird und sich am Ende sichtlich ergriffen zeigt. Ein wirklich rührendes Ende einer insgesamt starken Show mit toller Bühne und einem Robbie Williams als echter Rampensau im Mittelpunkt des Geschehens. Dieser erzählte auch immer wieder Persönliches aus seinem Leben und wirkte in diesen Momenten fast ein wenig nahbar. Stimmungstechnisch kam das Konzert allerdings trotzdem nicht an meine erste Robbie Williams-Liveshow 2003 in Gelsenkirchen heran. Aber die Messlatte lag zugegebenermaßen auch sehr hoch und auch heute ist sicher jeder voll auf seine Kosten gekommen.

Setlist ROBBIE WILLIAMS @ Düsseldorf, Esprit Arena (28.06.2017):
  1. God Bless Our Robbie
  2. The Heavy Entertainment Show
  3. Let Me Entertain You
  4. Monsoon
  5. Party Like a Russian / Party Like a German
  6. Back for Good (Take That Song)
  7. The Flood (Take That Song)
  8. Freedom 90 (George Michael Cover)
  9. Love My Life
  10. Livin’ on a Prayer / Rehab / The Best / Kiss / Don’t You Want Me / Stayin’ Alive / She’s the One / U Can’t Touch This / Candy / Here Comes the Hotstepper / You’re the One That I Want / Come Undone
  11. Come Undone
  12. Somethin’ Stupid (Carson and Gaile Cover) (mit Stephanie aus Düsseldorf)
  13. Rudebox
  14. Kids
  15. Sweet Caroline (Neil Diamond Cover) – Duett mit Robbies Vater
  16. Motherfucker / Hey Jude
  17. Feel
  18. Rock DJ
  19. Seven Nation Army (The White Stripes Cover) (Z)
  20. Strong (mit verändertem Text) (Z)
  21. Angels (Z)
  22. My Way (Claude François Cover) (Z)
Verbleibende Tourdaten ROBBIE WILLIAMS 2017:

11.07.2017 Hannover, HDI Arena
19.07.2017 Frankfurt, Commerzbank Arena
22.07.2017 München, Olympiastadion
25.06.2017 Berlin, Waldbühne
26.06.2017 Berlin, Waldbühne

tickets

Autor

1 Comment

  • Liebe Leute, komme gerade vom Robbie Williams Konzert.Erasure war irre toll, ohne große Show.Bei Robbie war die Show toll, aber am Gesang hat es gehapert.leider !!!!!!!!!!!!!!Von den nur 90 Minuten hat er 20 Minuten gequatscht und 30 Minuten schief gesungen. Schade schade schade, geflasht hat mich das nicht .

Comments are closed.