Solar Fake sind wieder voll da. Zumindest möchte man das gerne als Einstieg schreiben. Aber, selbst gemerkt: Eigentlich waren Solar Fake nie weg. Das letzte Studio-Album You Win. Who Cares? ist zwar aus dem Herbst 2018, aber selbst im Krisenjahr 2020 war Sven Friedrichs Elektro-Band äußerst aktiv, spielte einen Schwung Konzerte unter Corona-Bedingungen und veröffentlichte zudem ein gefeiertes Live-Album aus Vor-Corona-Zeiten. Bei all dem war dennoch ganz offenbar noch eine ordentliche zusätzliche Portion Produktivität vorhanden, sodass im frühen 2021 mit Enjoy Dystopia ein starkes neues Album im gewohnten Solar Fake-Stil erschien.
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Moment… Gewohnt? Fast, denn Es geht dich nichts an ist ein Novum in der Geschichte von Solar Fake. Mit harten Elektro-Sounds stampft die Band hier nach vorne und sagt es frei heraus: „Es geht dich einen Scheiß an“. Derart direkte Texte auf Deutsch zu singen, mag peinliche Fettnäpfchen fördern, aber man kann diese auch umgehen, wie es Solar Fake eben tun. Eine wichtige Komponente des Albums wird dabei auf jeden Fall deutlich: Es „wird von Aggression dominiert, die mal offensichtlicher und mal subtiler ausfällt“, so Friedrich. Und das merkt man von Anfang an. At Least We’ll Forget als Opener startet zwar zunächst mit ein paar harmlos wirkenden Synthie-Läufen, aber geht danach schnell in die Vollen. Ein typisches Solar Fake-Stück, ohne sich selbst zu wiederholen.
Trotz mehr Aggression ist aber auch die Tanzbarkeit nicht auf der Strecke geblieben. Das bereits vorab veröffentlichte This Pretty Life steht hier gut Pate. Harmonisch in den Strophen mit einfühlsam-melancholischem Gesang über einer elektro-poppigen Klangstruktur, die im Chorus eine Spur deutlicher und betonter wird. Ist hier das Tempo bereits hoch, so merkt man im Verlauf des Albums, dass noch Luft nach oben ist. It’s Who You Are dreht beispielsweise an der Temposchraube und gehört dabei zu den Nummern, bei denen die Aggression eher subtil zum Ausdruck kommt, stattdessen stellt es musikalisch und stimmlich das Sehnen mehr in den Vordergrund. Mehr Aggression wiederum bietet Implode mit einem teils gut verzerrten Klangbild.
So wirklich ruhig wird es eigentlich nur beim – auf der Standard-Version – letzten Titel Wish Myself Away, das im langsamen Tempo viel Gefühl einfließen lässt. Als Hörer allerdings wünscht man sich die Band keineswegs weg, sondern möchte mehr davon. Mit Enjoy Dystopia ist schließlich ein äußerst starkes Album entstanden, das ohne Schwachstellen wie aus einem Guss klingt. Sehr empfehlenswert für Freunde des dunklen Elektros!
Tracklist SOLAR FAKE – Enjoy Dystopia:
01. At Least We‘ll Forget
02. I Despise You
03. This Pretty Life
04. Arrive Somewhere
05. Es geht dich nichts An
06. It‘s Who You Are
07. Trying Too Hard
08. Implode
09. Just Leave It
10. Wish Myself Away
Weblinks SOLAR FAKE:
Homepage: www.solarfake.de
Facebook: www.facebook.com/SolarFake
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