Seit dem letzten Album sind vier Jahre vergangen. In der Zwischenzeit gab es vom amerikanischen Duo bestehend aus Terry Collie und Alex Shields unter anderem eine EP mit dem Titel Waves of Darkness anlässlich des gleichnamigen Festivals, die bereits einen Vorgeschmack auf das neue Album geben konnte. Jetzt aber erschien mit Hallow ein komplettes neues Album, das vor allem hochwertigen Dark Folk in den Mittelpunkt stellt und dabei auch einige Gäste begrüßt wie unter anderem Richard Leviathan von Ostara und Michal Krawczuk von By The Spirits. Insgesamt präsentieren die Musiker uns zwölf Stücke, wovon elf Eigenkompositionen sind und eine Cover-Version von Darkwood, auf deren Heidenvolk-Label die CD auch erschienen ist.
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Leicht bedrohlich steigt man zunächst einmal ins Album ein. Crossroads, gemeinsam mit Richard Leviathan, eröffnet mit langsamen Harmonien, bevor die Stimme sich eher gesprochen über das Klangbett legt und dabei eine Art düsteres Storytelling erzeugt. Hier wird eine Spannung auf das, was noch kommen soll, aufgebaut, die berechtigt ist, was man schon im folgenden Waters gut merkt. Klare, gezupfte Gitarrenmelodien ebnen den Weg für den für die folgenden Akkorde, die angenehm fließend die Grundlage für den Gesang Terry Collies bilden und eine angenehme akustische Schönheit bewirken. Definitiv: Der Start ist gelungen. Man spürt eine gewisse Melancholie, der man sich folglich auch gar nicht entziehen möchte.
Auch eine mystische Komponente schimmert gerne mal dabei durch, wie man gut in Lygar mit. S.P Haché (von Night Profound) merken kann. Der zweistimmige Gesang vor allem zu Beginn des Stückes hat etwas Mysteriöses, die rau anmutenden Gitarren untermauern das „beschwörend“ wirkende Moment, bevor sich klarere Harmonien und auch Streicher hinzugesellen. Die Trias von Schönheit, Streichern und Stimme funktioniert und begegnet auch an anderen Stellen. Sehr gut beispielsweise in Heaven Weeps Still mit der weiblichen Stimme von Kate Arcangeli, das in ruhiger Manier für Gänsehaut-Atmosphäre sorgt. Man merkt, dass In Ruin ihr Handwerk beherrschen und dass Herz in dem steckt, was sie hier bieten. Auch in ihrer Version von Darkwoods Break of Dawn, das auf der einen Seite dem Original gerecht wird und es auf der anderen Seite schafft, eine eigene In Ruin-Note zu ergänzen.
Man merkt dem Album an, dass hier eine Band musiziert, die das nicht erst seit gestern macht, sondern eben schon sehr viele Jahre. Seit 2004 veröffentlichen In Ruin gemeinsam Musik und haben es dabei geschafft, sich stets weiterzuentwickeln. Mit Hallow haben sie ihr Schaffen definitiv auf eine neue Stufe gehoben. Wer Dark Folk und Neofolk mag, kommt an diesem Album nicht vorbei!
Tracklist IN RUIN – Hallow:
01. Crossroads (feat. Richard Leviathan)
02. Waters
03. Saints & Ghosts
04. Hagalaz (feat. Michal Krawczuk)
05. A Poison Tree
06. Lygar (feat. S.P Haché)
07. Break of Dawn (Darkwood Cover)
08. Reckoning
09. Hallow
10. As You Sow
11. Heaven Weeps Still (feat. Kate Arcangeli)
12. Kysstu og Farðu
Weblinks IN RUIN:
Bandcamp: in-ruin.bandcamp.com
Facebook: www.facebook.com/InRuinMusic