Was? Die gibt’s noch? Oder wieder? Fragen, die sich einem so stellen, wenn man mitbekommt, dass es ein neues Album der Band um Ian Broudie gibt. Einer Band, der man eigentlich sowieso gerne mal Unrecht tut, wo doch gerade hierzulande vor allem zu internationalen Fußball-Wettbewerben gerne mal die Three Lions rausgeholt werden, ohne dass überhaupt hinterfragt würde, ob es da eine Band zu gibt. Was aber natürlich auch ein generelles Phänomen ist – „file under: Seven Nation Army“. Ohne weiter abzuschweifen: Ja, The Lightning Seeds gibt’s noch. Ununterbrochen seit der Wiedervereinigung im Jahr 2006. Bis zum neuen Album hat es dann aber auch tatsächlich 13 Jahre gedauert. Man ist es eben ganz offensichtlich entspannt angegangen…
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Das hört man auch der Musik an. Denn, um das vorwegzunehmen: Es gibt zwar Singleauskopplungen, aber so etwas wie einen Hit sucht man vergeblich. Schlimm? Nein. Denn stattdessen arbeitet man sich auf einem ordentlichen Niveau durch die Stücke. Der Vorbote Sunshine hat das bereits gut gezeigt. Gut gelaunter Britpop, hier mit Streicherbegleitung und „tapsigen“ Sounds geht mit angenehmem Tempo nach vorne und weiß zu gefallen. Klänge, die nicht weh tun, aber auch nicht daran scheitern, nicht weh zu tun. Will meinen: Es ist die klare Lightning Seeds-Handschrift herauszuhören und zeigt eine Band, die Freude hat an dem, was sie da macht.
Sicher: Ein Ian Broudie braucht mit seinen inzwischen 64 Jahren wohl auch niemandem mehr etwas zu beweisen. Mal ist es ein bisschen treibender und stampfender, was er hier mit seiner Band spielt, wie man in Emily Smiles gut merken kann, mal ist es etwas ruhiger, wie bspw. in Fit For Purpose. Für Abwechslungsreichtum ist gesorgt und für Britpop-Freunde ist dies ein Album, bei dem ein Reinhören definitiv zu empfehlen ist. Aussetzer gibt es hier keine, Füllmaterial auch nicht. Was lediglich etwas erstaunlich ist, ist die kurze Spieldauer von nicht mal 32 Minuten. Da wäre nach 13 Jahren sicher auch mehr drin gewesen. Daher muss man hier häufiger von vorne beginnen. Schließlich ist es dennoch ein gutes Album. Hoffen wir bloß, dass es jetzt nicht wieder so lange dauert, bis Nachschub kommt…
Tracklist THE LIGHTNING SEEDS – See You In The Stars:
01. Losing You
02. Emily Smiles
03. Green Eyes
04. Great To be Alive
05. Sunshine
06. Fit For Purpose
07. Live To Love You
08. Permanent Danger
09. Walk Another Mile
10. See You In The Stars
Weblinks THE LIGHTNING SEEDS:
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