LISSY FEY – Da wo ich herkomm

DARKWOOD - Ins dunkle Land (LP + 7")
Geschätzte Lesezeit: 2 Minute(n)

9 Gesamtnote

Gesamtnote

9

Manchmal sind die Dinge anders, als es scheint… Gut, das ist als Einstieg im Grunde ein schlimmer Gemeinplatz, aber lässt sich bei Lissy Fey doch ganz gut zur Anwendung bringen. Schaut man sich das Album einfach mal so an, könnte man es schnell – ganz ungeachtet der Frage, ob man dem nun aufge- oder verschlossen ist – in die Ecke der gängigen Deutschpop-Musiker einordnen, so in Sachen Titel und Tracklist. Doch die Sache liegt anders, auch wenn es vielleicht häufig poppig klingen mag du die Sprache dieselbe ist. Davon waren auch bereits vor dem Album genug Leute überzeugt, sodass Lissy Fey es schaffte, ihr Album per Crowdfunding zu finanzieren, obgleich es ein Debüt ist.

Dabei ist der Albumtitel Wo ich her komm eher die Antwort, die am Ende des Albums und dieser auch geografisch gesteuerten Reise steht. Geboren im Hunsrück, ging es über Osnabrück und Mainz nach Köln. Der äußere Prozess ist auch von Bewegungen im Innern inspiriert, von den Begegnungen und den großen Fragen des Lebens. Das wird mit dem Titelstück nachdenklich eröffnet, in dem es leichtfüßig-melancholisch und gleichermaßen selbstreflexiv und vor allem eingängig zugeht. Selbst das poppige Du fühlst dich gut an nimmt man der Künstlerin gerne ab. Mit Band straight nach vorne und die Erkenntnis „alles, was ich will, kann ich sein, mit Dir“ klingt gar kitschlos nach Kompliment.

Aber es kann auch ganz anders klingen. Ein Immer noch beispielsweise, das zunächst einmal mit einer Mischung aus Synth-Klang und hintergründigen Beats beginnt, bevor sich das Stück weiter ins Poppige aufschwingt. In der Instrumentierung begegnet ebenfalls ein spürbares Abwechslungsreichtum. Das nachdenkliche Hülle & Hauch z.B. lässt traurige Bläsersätze einfließen, wie sie auch häufiger begegnen auf dem Album. Pastinaken ist auch so ein Stück, das sich in dem Zusammenhang hervorheben lässt. Denn auch hier trifft synthetische Instrumentierung auf selten in diesem Kontext gehörte Instrumente wie die Trompete.

Man merkt: Hier trifft vieles aufeinander. Aber man merkt auch: Zusammen ergibt das alles einen Sinn. Vom nachdenklichen Gefühl bis zum hymnischen Moment gehen die Klänge Hand in Hand und können auch den Hörer auf dieser Suche nach dem Ort, wo Lissy Fey her kommt, begeistern.

Tracklist LISSY FEY – Da wo ich herkomm:

01. Da wo ich herkomm
02. Du fühlst dich gut an
03. Pastinaken
04. Grenzen
05. Weich wie Butter
06. Immer noch
07. Hülle & Hauch
08. Gold
09. Outro
10. Komm heim
11. Turm

Weblinks LISSY FEY:

Homepage: www.lissyfey.com
Facebook: www.facebook.com/lissyfey

Written By
More from Marius Meyer

SIMON GOFF & KATIE MELUA – Aerial Objects

Ein Violinist und Komponist, der als Tontechniker einen Grammy erhielt und eine...
Read More