Bei Communions hat sich viel getan. Auch im Bandgefüge, wobei das eigentlich für das Album wenig zur Sache tut: Zwar ist von der ursprünglichen Besetzung nur noch der Kern in Form der Rehof-Brüder über, aber an den Aufnahmen zum Album war die ursprüngliche Besetzung noch beteiligt. Dass sich aber der Sound geändert hat, das muss man Besetzungs-unabhängig konstatieren. Wurzeln im Punk sind zwar hin und wieder noch zu hören, aber diese Momente sind über das Album eher spärlich gesät, stattdessen hat man sich für einen tiefgehenden Indie-Sound entschieden, während man sich hier zwischen dem Hinterfragen eigener Identitäten als Konstrukt (in Form einer Pure Fabrication) und der Coming of Age-Thematik bewegt.
Klingt verkopft? Mag es inhaltlich auch sein, der Sound jedoch mag komplex sein, aber ohne zu große Verschachtelungen. Insgesamt klingt es dann doch ziemlich zielstrebig. Wie man bereits beim Opener Bird Of Passage merkt: Ein harmonisch nach vorn gehender Indie-Sound mit breitwandigen Gitarren, dazu kombiniert mit einer immer mal wieder durchschimmernden Verhangenheit und gar einer Spur Melancholie. Es hat beinah was von einer Ouvertüre, denn der Opener kombiniert vieles, was immer wieder in unterschiedlichen Ausprägungen begegnet. Zudem hört man auf dem Album auch gut, dass da vielschichtige Inspirationen mit einfließen.
Cupid beispielsweise mit rau eröffnenden Gitarren lässt noch ein wenig Punk-Spirit aufflammen, bevor eher eine Spur von Smiths zu hören ist, ohne dass dieser 80er-Touch das Ganze altbacken klingen ließe. Aber überhaupt ist im Sound der Dänen gerne Britisches zu hören. Sei es in verhangenen Momenten mal der Spirit der alten Verve (bevor sie das The an den Bandnamen ergänzten) oder ein Sehnen, das ebenfalls im frühen BritPop spürbar ist. All das soll natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass Communions hier nichts kopieren, sondern vor allem einen eigenen Sound entwickelt haben, der vielseitig zwischen rauen Momenten und wohligem Indie-Sound pendelt, der in Momenten wie Androgyny sehr wohlig erscheint.
Auch wenn die Beschreibungen es befürchten lassen: Der Sound ist nicht überfrachtet, sondern klingt im Albumformat schlüssig und zusammenhängend. Mit 15 Titeln gut bestückt hat man hier eine Stunde gelungenen Indie-Sounds, bei dem ein Reinhören nicht schaden kann. Es könnte eine angenehme Überraschung werden!
Tracklist COMMUNIONS – Pure Fabrication:
01. Bird Of Passage
02. Humdrum
03. Cupid
04. My Little Planet
05. Learn To Pray
06. Signs Of Life
07. Splendour
08. History (The Siren Song)
09. Blunder In The Street
10. Is This How Love Should Feel?
11. Hymn
12. Androgyny
13. Here And Now
14. Celebration
15. The Gift Of Music
Weblinks COMMUNIONS:
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