SPARKS – A Steady Drip, Drip, Drip

JACK POTT - Adoleszenzgeschichten
Geschätzte Lesezeit: 2 Minute(n)

8 Album

9 Abwechslung

Gesamtnote

8.5

Steter Tropfen höhlt den Stein. Das ist bekannt, für diesen Satz wird ordnungsgemäß in die Phrasenkasse gezahlt und dann schaut man, wo dieser Satz denn nun mal wieder zutrifft. In diesem Fall: Sparks. Obgleich ihnen nie so wirklich der ganz große Durchbruch gelang, waren sie immer präsent und haben es inzwischen bereits zum 24. Album gebracht, bei dem sie längst so etwas wie Narrenfreiheit genießen. Mit Anfang/Mitte 70 sollte man das auch. Was aber nicht heißt, dass hier irgendetwas altbacken klingen würde. Ganz und gar nicht, stattdessen präsentieren die Brüder Mael hier ein Album, das einen zeitgemäßen Sound mit Spielfreude zeigt.

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„Zeitgemäß“ heißt natürlich nicht, dass man hier Trends hinterherrennen würde. Würde einem beim Alter der Herren auch unglaubwürdig wirken. Aber: Staub setzt ebenfalls nirgends an. Merkt man schon beim eröffnenden All That. Klare Gitarrenklänge, Handclapping, optimistische Sounds, im Gesangsstil hin und wieder musikhistorisch wirkende Reminiszenzen, aber ein insgesamt erfrischender Sound. Überhaupt ist es sehr erfrischend, was es hier zu hören gibt. Ein Titel wie Lawnmower beispielsweise ist hier ein guter Beleg. Die Story um den Mann, der sich zwischen seiner Frau und dem Rasenmäher entscheiden muss, zunächst mit A capella-Gesang, zu dem sich bald stufige Melodieläufe gesellen und fröhliche (Indie-)Popklänge gesellen.

Was bei den insgesamt 14 Titeln auch auffällt: Abwechslungsreichtum ist immer wieder anzutreffen. Es kann rockig klingen, poppig, orchestrale Anmutung kann auch schon mal hinzukommen… Wie beispielsweise in Sainthood Is Not The Future, das mit treibenden Gitarrenklängen und choral anmutendem Chorus mit geringen Mitteln doch bombastisch klingt. Oder auch iPhone, ein an Smombies adressiertes Stück, das mit Pianoklängen Dramatik entstehen lässt und mit elektronischen Spielereien nach vorne geht. Verbunden mit der klaren Ansage „put your fucking iPhone down and listen to me“. Ein Stück, auf das manch einer womöglich schon länger gewartet hat, während sein Gesprächspartner statt zuzuhören auf sein Smartphone schaute…

Am Ende hat man ein Album, das schwer einer Zielgruppe zugeordnet werden kann. Was man weiß: Vom Mainstream ist man hier eine ganze Ecke entfernt. Stattdessen hat man eine Band, die durchaus eingängige Musik macht, dabei einfach das macht, was ihr gefällt und auch auf Album Nummer 24 noch frische Impulse setzen und begeistern kann. Ein gelungenes Indie-Album!

Tracklist SPARKS – A Steady Drip, Drip, Drip:

01. All That
02. I’m Toast
03. Lawnmower
04. Sainthood Is Not In The Future
05. Pacific Standard Time
06. Stravinsky’s Only Hit
07. Left Out In The Cold
08. Self-Effacing
09. One For The Ages
10. Onomato Pia
11. iPhone
12. The Existential Threat
13. Nothing Travels Faster Than The Speed Of Light
14. Please Don’t Fuck Up My World

Weblinks SPARKS:

Homepage: www.allsparks.com
Facebook: www.facebook.com/sparksofficial
Twitter: www.twitter.com/sparksofficial

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