Nomen est manchmal deutlich Omen. So wie bei 9, dem Albumtitel des neuen Albums von Jason Aldean. Kein unbedingt kreativer Titel, dafür zeigt er eindeutig, was das Album ist: sein neuntes. Und da wundert man sich über sich selbst: Da ist einer, der mit seiner Musik große Stadien füllt, Songs schreibt, die ein ebensolches Stadion mal eben mit 40.000 Zuschauern gefüllt mitsingt, aber man hat bisher nichts von diesem Musiker gehört. Das kann an zweierlei liegen: Zum einen ist der große Erfolg vor allem in den Staaten zu verorten, zum anderen hat man selbst mit dem Begriff des „Country“ immer noch hier und da seine Probleme. Weil man ihn einfach falsch interpretiert. Gut, dass dann Musiker wie James Aldean kommen, die das eigene Bild geraderücken können.
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Viel besser als „Country“ klingt im Grunde auch die Bezeichnung „Southern Rock“ – und was man sich darunter vorzustellen hat, zeigt Jason Aldean gleich einsteigend mit Tattoos and Tequila. Satte Gitarrenriffs, druckvolle Sounds, betont-eingängiger Gesang mit einer markanten Stimme und Solo-Momente. Der Hörer ist direkt abgeholt. Diesen gesättigten Rock-Sound zeigt Aldean immer wieder auf dem Album. Dabei fällt auf: Das hat nicht nur Wucht, sondern auch Seele. Hört man einen Titel wie Some Things You Don’t Forget, so merkt man, dass das besungene Gefühl keinem Hitrezept oder ähnlichem folgt – stattdessen erhält man Stücke eines Künstlers, dessen Musik ehrlich klingt.
Hin und wieder gönnt Aldean einem auch Verschnaufpausen in Form ruhigerer Songs. Wobei „Verschnaufpause“ hier nicht negativ zu verstehen ist, denn auch die balladesken Momente wie in Came Here to Drink, das davon handelt, wie er einfach nur in eine Bar gehen möchte, um etwas zu trinken (anstatt etwas zu ertränken oder ähnliches) sind gelungen. Man sieht: Das alles hat Tiefgang. Man merkt eben, dass hier ein Musiker und Mensch zugange ist, der das nicht erst seit gestern macht, sondern Erfahrung hat. Erfahrung als Musiker, Erfahrung als Mensch. Das sind die Zutaten für ein gelungenes Country-Rock-Album wie dieses.
Insgesamt 16 Stücke sind es, die Jason Aldean auf 9 abliefert. Diese ergeben ein gelungenes Album, bei dem man sich fragt, warum dieser Musiker hierzulande nicht eigentlich viel erfolgreicher ist. Wer auf gut gemachten Gitarrenrock mit härteren Einschlägen und viel Melodie steht, sollte Jason Aldean seine verdiente Chance geben!
Tracklist JASON ALDEAN – 9:
01. Tattoos and Tequila
02. Blame It On You
03. Champagne Town
04. Some Things You Don’t Forget
05. Got What I Got
06. Keeping It Small Town
07. Camouflage Hat
08. Came Here to Drink
09. We Back
10. Dirt We Were Raised On
11. I Don’t Drink Anymore
12. Cowboy Killer
13. One for the Road
14. Talk About Georgia
15. The Same Way
16. She Likes It
Weblinks JASON ALDEAN:
Homepage: www.jasonaldean.com
Facebook: www.facebook.com/jasonaldean
Twitter: www.twitter.com/Jason_aldean