SIMPLY RED – Blue Eyed Soul

SIMPLY RED - Blue Eyed Soul
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8 Gesamtnote

Gesamtnote

8

„Ich bin an einem Punkt in meiner Karriere angekommen, an dem ich eines von diesen düsteren, selbstreflektiven Alben hätte machen können, die heute so viele Künstler in einem bestimmten Alter aufnehmen. Eine Platte, auf der ich nochmal auf mein Leben zurück schaue“, so die Worte von Mick Hucknall. Aber: „Ich dachte mir nur: Scheiß drauf! Ich wollte lieber etwas mit viel Schwung machen und mich dabei gut amüsieren.“ So die Herangehensweise des Simply Red-Masterminds an das neue Album Blue Eyed Soul. Ein Album, das zeigt, dass man auch oder eben gerade nach über 60 Millionen weltweit verkauften Einheiten mal machen kann, wonach einem in dem Moment ist.

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In dem Fall war das ein Album mit Soul, wobei man ebendieses Wort hier auch doppelt lesen kann: Musikrichtung wie auch Seele, denn diese steckt deutlich in den Stücken drin. Der Vorbote Sweet Child zeigte das schon. Ein angenehm schwingender Sound mit der unverkennbaren Stimme Mick Hucknalls, die in ein harmonisches Stück mit Streicheruntermalung eingebettet ist. Der von Hucknall betonte Schwung ist gut zu hören und man merkt, dass es ihm gut tat, diese Aufnahmen einzuspielen. Dass diese wie aus einem Guss klingen, ist auch kein Zufall, denn eingespielt wurden diese in Live-Manier – Aufnahme an, los spielen und am Ende möglichst wenig Overdubs.

Dabei ist eine gute Sammlung schwungvoller Songs entstanden, wie beispielsweise das erwähnte Sweet Child oder auch Nummern wie Don’t Do Down, das Impulse durch Bläsersetze enthält, mit funky Gitarrenriffs arbeitet und den Hörer mitreißen kann. Aber auch ruhigere Fahrwässer sind mal zu hören. Take A Good Look beispielsweise ist eine soulige Ballade mit nachdenklichem Charakter, aber einer optimistischen Grundnote darin. Lange hält die Ruhe aber nicht an, das darauffolgende Ring That Bell ist direkt wieder ein Stück im höheren Tempo, das die Inspiration von alten Soul-Größen Isaac Hayes, James Brown und wie sie alle heißen gar nicht erst zu verleugnen versucht.

Auch wenn die Stimme markant ist und Simply Red hier keine 180-Grad-Wende vollzogen haben, so wundert man sich hin und wieder doch: Ja, man hört hier tatsächlich ein Simply Red-Album. Man muss kein großer Fan von Simply Red sein, um sich mit dem Album anfreunden zu können, vielmehr sollte man generell eine Ader für Soul, Funk und co. haben, denn diesen setzen die Musiker hier sehr gut an. Eine grundsolide Angelegenheit, die vielleicht keine großen Hits enthält, dafür aber keine Schwachstellen bietet und dem Hörer eine Menge Spaß bereiten wird.

Tracklist SIMPLY RED – Blue Eyed Soul:

01. Thinking Of You
02. Sweet Child
03. Complete Love
04. Take A Good Look
05. Ring That Bell
06. BadBootz
07. Don’t Do Down
08. Riding On A Train
09. Chula
10. Tonight

Weblinks SIMPLY RED:

Homepage: www.simplyred.com
Facebook: www.facebook.com/simplypred
Twitter: www.twitter.com/SimplyRedHQ

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