Nach einigen vorherigen Inkarnationen der Band kann man 2002 als das Geburtsjahr der Band Silbermond bezeichnen. Ganz schön lange her, möchte man sagen. Eine Tatsache, der die Band auch inhaltlich hier und da auf dem Album Rechnung trägt. Ein Coming-of-Age-Album? Klingt bei einer Band wie Silbermond sicherlich etwas überzogen, ist vielleicht auch eine dramatisierte Darstellung, aber Züge davon sind dann doch vorzufinden. War schon die Single Träum ja nur (Hippies) eine eher ruhige Nummer, so ist es auch auf dem Album so, dass man wirklich schnellere, treibendere Nummern vermisst. Stattdessen ist es inhaltlich nachdenklich und ruhig geworden, obgleich man die Lockerheit nicht in Gänze abgelegt hat.
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Vielleicht ist es das seit 2018 bestehende Elterndasein, das die Nachdenklichkeit gebracht hat. Schließlich wünschte man sich schon in der besagten Vorabsingle eine Welt ohne Kriege, Antipathien usw. Eben eine Welt, in der man Kinder gerne aufwachsen sähe. Während das Kind von Stefanie Kloß und Thomas Stolle die ersten Schritte in der Welt unternimmt, reflektiert die Band ihre Schritte ins Jetzt im eröffnenden Titelsong. Ein sehr reflexives Stück also, wie auch und vor allem In meiner Erinnerung. In einer Piano-Ballade verarbeitet Stefanie Kloß den Tod ihres Vaters vor inzwischen 16 Jahren und berührt dabei den Hörer mit ihrem einfühlsamen Gesang.
Aber es ist nicht nur das Berühren, es ist auch etwas Mutmachendes, das im Album mitschwingt. Für Amy beispielsweise als ein Stück, das sich klar an die jüngere Generation richtet, die teilweise nicht auf der Welt war, als die Band ihr erstes Album herausbrachte. Amy als Repräsentantin für eine Generation, die jetzt ins Leben startet. Vielleicht ins beste Leben? Dieses zumindest besingt die Gruppe im leichtfüßigen Bestes Leben, das natürlich ein wenig eine Utopie darstellt, aber zeigt, dass gute Laune nach wie vor in den Klängen der Band zu finden ist.
Tatsächlich: Ein bisschen Coming-of-Age schwingt da schon mit in den insgesamt zehn Stücken des Albums. Die Nachdenklichkeit steht der Band dabei gut, ein Makel dabei ist lediglich, dass ein wenig zumindest ein bis zwei treibendere Stücke fehlen. Die Band hat ihren Stil zwar nicht abgelegt, aber die rockigere Seite der Musiker vermisst man hier schon ein wenig. Luft wäre da auch in der Spieldauer noch gewesen. Schade eigentlich, denn insgesamt ist es ein gutes Album geworden. Vermutlich keines, mit dem die Band viele neue Hörerschaften erreicht, da viele der Band schließlich längst ihren Stempel aufgedrückt haben, aber mit einem unvoreingenommenen Herangehen gibt es auf diesem Album einiges zu entdecken!
Tracklist SILBERMOND – Schritte:
01. Schritte
02. Was Freiheit ist
03. Bestes Leben
04. Träum ja nur (Hippies)
05. In meiner Erinnerung
06. Luftschloss
07. Für Amy
08. Hand aufs Herz
09. Silbermond
10. Ein schöner Schluss
Weblinks SILBERMOND:
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Twitter: www.twitter.com/silbermond
