TARJA – In the RAW

TARJA - In the RAW
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7.5 Gesamtnote

Gesamtnote

7.5

Tatsächlich: Solo-Album Nummer sieben ist es schon, das uns Tarja Turunen – Künstlername wie gewohnt ohne Nachnamen – mit In the Raw beschert. Drei Jahre nach dem vorherigen Symphonic Metal-Studio-Album The Shadow Self (zusätzlich erschienen ein Klassik-Album und das Live-Album Act II) legt sie nun ihr neues Album vor und zeigt, dass sie es in der Zwischenzeit nicht verlernt hat. Und wie man es auch von Tarja kennt: Nicht nur sie und ihre Band sind auf dem Album zu hören, sondern auch mal wieder eine illustre Auswahl an Gästen, die den Stücken ihre Note mit auf den Weg geben, ohne dabei den typischen Tarja-Klang zu gefährden.

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Dieser begegnet dann auch bereits beim Opener Dead Promises, das gleichzeitig der Vorbote zum Album war. Satte Gitarrenriffs, eingängiger Gesang mit lautmalerischen Einsprengseln, auch einige männliche Gesangsspuren und Shouts (durch Björn Strid), schon ist man mittendrin in Tarjas neuem Album. Treibend geht es auch weiter mit Goodbye Stranger, das Tarja ebenfalls nicht allein singt. Hier zu Gast: Christina Scabbia von Lacona Coil – zwei Stimmen, die sich gut ergänzen und über den gewohnten Riffs. Auf der einen Seite ist es die gesunde Härte, die man hört, zudem fehlen auch die ruhigeren Stücke nicht. Silent Masquerade beispielsweise ist eine dieser Metal-Balladen, die mit Piano-Klängen in den Strophen und verzerrten Gitarren im Chorus für Eingängigkeit sorgen (mit dabei hier übrigens: Tommy Karevik von Kamelot).

Wenn man über Balladen auf dem Album spricht, so kommt man auch nicht an The Golden Chamber: Awaken / Loputon Yö / C’era Una Volta Il West vorbei – einer siebenminütigen balladesken Nummer, die in drei Teile aufgeteilt ist und ein breites Gefühlsspektrum abdeckt. Dass Tarja eine sehr gut ausgebildete und vielseitige Stimme hat, muss niemandem mehr erzählt werden – hier kann man sich indes erneut davon überzeugen. Auch die ruhige Seite steht der Künstlerin auf In the Raw gut, da kann man nichts gegen sagen. Beendet aber wird das Album durch Shadow Play an Stelle zehn noch einmal mit einem Rock-orientierteren Stück Musik. Wuchtige Klänge, Riffs, der symphonische Gesang… Hier begegnet noch einmal vieles, was Tarja ausmacht.

Nun tauchte an früherer Stelle in dieser Rezension das Wort „gewohnt“ auf… Und genau hier liegt die Schwachstelle des Albums. Wobei Schwachstelle nicht heißen soll, dass es ein schwaches Album sei. Nein, es ist ein gewohntes Tarja-Album. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Gekonntes Handwerk, starkes Songwriting, aber es fehlt der Mut zu etwas Neuem, zu überraschenden Momenten, zu dem, was den Funken häufiger überspringen lässt. Dennoch: Tarja hat mit In the Raw ein gutes Album vorgelegt, das von den Fans sicherlich sehr positiv aufgenommen wird und auch Freunden des Symphonic Metals generell Freude bereiten wird.

Tracklist TARJA – In the Raw:

01. Dead Promises
02. Goodbye Stranger
03. Tears in Rain
04. Railroad
05. You and I
06. The Golden Chamber: Awaken / Loputon Yö / C’era Una Volta Il West
07. Spirits of the Sea
08. Silent Masquerade
09. Serene
10. Shadow Play

Weblinks TARJA:

Homepage: www.tarjaturunen.com
Facebook: www.facebook.com/tarjaofficial
Twitter: www.twitter.com/tarjaofficial

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