„Es ist kein typischer Elektro, Dark Wave, whatever – es ist eher ein Indie-Wave-Style mit vielen Anleihen drin“, beschreibt Dirk Scheuber im Interview mit uns den Sound seines Solo-Schaffens. Es ist eben immer so eine Sache mit den Schubladen. Spricht man von den „Anleihen“, so sind diese Stile natürlich eindeutig zu hören. Auch auf dem inzwischen dritten Solo-Album des Künstlers, das sich weiterhin weit weg von den Klängen Project Pitchforks bewegt, obgleich der Name natürlich unvermeidlich immer mitschwingt, wenn von Scheuber die Rede ist. Und das, obgleich er sich mit den drei Alben und der anstehenden Tour längst etwas ganz Eigenes aufgebaut hat.
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Das merkt man natürlich auch jetzt auf Shades wieder. Direkt beim Opener Helium bereits, das mit pointierter Melodie beginnt, bevor ein treibender Synthie-Beat dazukommt und pulsierende Klänge kombiniert mit Melancholie im Gesang den Hörer berühren. Direkt gefolgt wird die Nummer von Smoker, der ersten Auskopplung aus dem Album. Nach der ruhigen Eröffnung, bei der auch Strings mit im Spiel sind, ist man schnell in einem vielschichtigen Stück im Spannungsfeld von Wave und Synthiepop. Schnell merkt man, was der Künstler eben meint, wenn er vom Indie-Wave-Style spricht. Ein wirklich gelungener Auftakt eines Albums, das auch auf seinen weiteren Stücken nicht enttäuschen soll.
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Eine Neuerung bei Scheuber ist, dass auch eine weibliche Stimme zu hören ist. In Coloured Rays überlagern sich die Gesangsspuren zu den melancholischen Synth-Klängen im mittleren Tempobereich und sorgt für wiederkehrende Gänsehaut. Man muss „sich nicht immer riesige Namen suchen, um eine Stimme zu finden, die besonders ist“, so Scheuber im Interview dazu. Womit er, wie die junge Lilli beweist, den Nagel auf den Kopf trifft. Auch Recaptured glänzt noch einmal mit weiblichem Gesang, dazu fallen auch die Streicher hier angenehm auf. Man merkt auch hier wieder: Scheuber meint es ernst mit der Vielfalt. Viele Schattierungen eben, um an dieser Stelle noch einmal den Albumtitel aufzugreifen.
Die insgesamt zwölf Stücke des Albums lassen keine Langeweile aufkommen und jedes Stück steht für sich, sodass kein Eindruck von Wiederholungen entsteht. Sei es das flirrende Tempo, das eingängige Sleeping Fool mit seinen Piano-Akzenten oder auch das Beat-lastige Tainted Hearts, in das auch Gitarrenklänge mit einfließen: Das Album funktioniert in jeder einzelnen Note. Somit ist Shades schon am Jahresanfang ein Album geworden, an das man sich auch am Jahresende sicherlich noch gerne erinnern wird.
Tracklist SCHEUBER – Shades:
01. Helium
02. Smoker
03. Spirit
04. Coloured Rays
05. Reverent
06. Fame
07. Tempo
08. Move Mountains
09. Sleeping Fool
10. Bruised
11. Tainted Hearts
12. Recaptured
Weblinks SCHEUBER:
Homepage: www.scheuber-music.de
Facebook: www.facebook.com/ScheuberMusic