Im Rahmen ihrer The Final March-Tour beehrten Heaven Shall Burn am 31. März 2018 auch das Palladium in Köln. Dabei gab es pauschal bei den dem Thüringer Quintett nichts zu bewerben, das letzte Album Wanderer war eigentlich schon längst betourt und hatte auch ausreichend Auszeichnungen bekommen – doch von der Bühne weg bekommt man Musiker, die sich dort wohlfühlen, eben nicht. Macht auch nichts, erst recht wenn man mit Genrevertretern wie August Burns Red, Whitechapel und In Hearts Wake eine absolut exquisite Auswahl an Vertretern der härteren Gangart im Schlepptau hat.
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Letztgenannte durften dann auch den Abend mit einem für einen Opener überraschend starken und ausgewogenem Set eröffnen. Dabei haben die Australier sich nicht zu sehr auf ihr knapp ein Jahr altes Album Ark beschränkt, sondern ein ausgewogenes Potpourri aus ihrer gesamten Schaffenszeit geboten. Dies wurde mit einem gutgelauntem und bewegungsfreudigem Publikum entlohnt, wo sich trotz des frühen Slots garantiert der ein oder andere neue Fan gefunden haben wird.
Setlist IN HEARTS WAKE @ Köln, Palladium (31.03.2018):
01. Overthrow
02. Healer
03. Breakaway
04. Departure (Death)
05. Warcry
06. Earthwalker
07. Refuge
Wem In Hearts Wake noch zu weich war oder wer einfach mal richtig derbe auf harte Vocals und fast schon amelodisch harte Gitarren abgehen wollte war mit Whitechapel im Anschluss dann bestens bedient. Die Amerikaner schrien ihre Botschaft knallhart ins Publikum und erhielten nicht minder harte Liebe zurück. Routiniert mit über 10 Jahren Bühnenerfahrung konnte Whitechapel die gute Stimmung, welche dank des Openers bereits entstanden war, auffangen und zu neuen Höhen tragen.
Setlist WHITECHAPEL @ Köln, Palladium (31.03.2018):
01. I, Dementia
02. Faces
03. Elitist Ones
04. Let Me Burn
05. Mark of the Blade
06. Our Endless War
07. The Saw Is the Law
08. This Is Exile
Als nächste Band betrat nach einer kurzen Umbaupause dann August Burns Red die Bühne. War die Stimmung bisher gut, so begann die Halle langsam aber sicher unter den Fünfen aus Pennsylvania zu Kochen. Das Quintett legte wahre Headliner-Qualitäten an den Start, allen voran Gitarrist JB Brubaker, der meinen derben Respekt dafür erntete, mit Flip-Flops auf die Bühne zu gehen. Die Jungs lieferten ein komplexes, schweißtreibendes Set mit viel Herzblut sauber und auf den Punkt ab, sodass man nur hoffen kann, in naher Zukunft sie noch viel häufiger auf den Bühnen dieser Welt sehen zu können.
Setlist AUGUST BURNS RED @ Köln, Palladium (31.03.2018):
01. King of Sorrow
02. Empire
03. The Frost
04. Spirit Breaker
05. Ghosts
06. Invisible Enemy
07. Dangerous
08. Composure
09. Float
10. White Washed
Dennoch gehörte der Headliner-Slot Heaven Shall Burn, welche seit über 15 Jahren von den Bühnen des Landes völlig zurecht nicht mehr wegzudenken sind. Nach einer angenehm flotten Umbaupause machte sich Sänger Marcus Bischoff mit seiner Entourage dann auch auf, das Kölner Palladium zum Beben zu bringen. Auf Downshifter als Opener folgte dann mit Bring the War Home dann auch ein wahrer Einheizer, welcher auch die letzten Menschen von ihrem Platz riss. Dem geneigten Auge blieb natürlich nicht verborgen, dass Gitarrist und Gründungsmitglied Maik Weichert durch Alestorm-Gitarrist Máté Bodor an diesem Abend vertreten wurde. Respekt an ihn, sich in der kurzen Zeit vor der Tour die Songs so sauber anzueignen, als wären es seine eigenen. Mit einer Melange aus Feuerfontänen, einer schnellen Lichtshow und viel Bewegung auf und abseits der Bühne wurde an diesem Abend dann auch definitiv alles richtig gemacht.
Aus dem Set besonders hervorzuheben blieb das Edge of Sanity-Cover Black Tears, welches als Duett mit einem Gewinnspielgewinner dargeboten wurde. Trotz etwas Nervosität des Gastes und dank einem massiven Publikumsrudern als Eingewöhnung für die Bühnenluft funktionierte die Version des Liedes sehr gut und kam auch im Publikum hervorragend an. Als Zugabe lief zunächst Awoken vom Band um erwartungsgemäß mit Endzeit den vermutlich größten Hit der Truppe einzuleiten. Als Ausklang des Abends folgten noch Godiva und das Blind Guardian-Cover Valhalla. Was hängen blieb nach einem herrlichen Set war das Versprechen, dass diese Tour nicht das, wie mancherorts vermutete, Ende der Band darstellen, sondern definitiv nur eine Form von Kreativpause einleiten sollte. Dies mag mehrere Gründe haben. Zum einen wurde verlautet, dass die einzelnen Mitglieder wohl etwas mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen wollen, zum anderen sollen wohl im Hintergrund die Arbeiten an einem neuen Album beginnen. Große Ankündigungen, die ihre Schatten voraus werfen.
Als Fazit muss man festhalten, dass insgesamt ein voller Erfolg zu vermelden war. Es eine abwechslungsreiche und hochkarätige Auswahl an Bands, von denen keine Enttäuschte. Es wäre schön, wenn jeder Konzertabend so abwechslungsreich und ergiebig wäre, wie der 31. März 2018 in Köln.
Setlist HEAVEN SHALL BURN @ Köln, Palladium (31.03.2018)
01. Downshifter
02. Bring the War Home
03. The Weapon They Fear
04. The Dream Is Dead
05. Land of the Upright Ones
06. Counterweight
07. Black Tears (Edge Of Sanity Cover) (feat. Gewinnspielgewinner)
08. Corium
09. The Final March
10. Passage of the Crane
11. Profane Believers
12. Combat
13. Voice of the Voiceless
14. Hunters Will Be Hunted
15. Awoken + Endzeit (Z)
16. Godiva (Z)
17. Valhalla (Blind Guardian Cover) (Z)