Immer wieder erreicht uns eine Vielzahl von Neuveröffentlichungen und getreu des Mottos „So many records – so little time“ würden die meisten davon untergehen. In unserer Rubrik >Reingehört< stellen wir Euch daher einige Releases im „Schnelldurchlauf“ vor:
BEATSTEAKS – In The Presence Of:
Da waren sie auf einmal wieder. Drei Jahre nach dem letzten Album meldeten sich plötzlich die Beatsteaks zurück. Mit Monotonie coverten sie Ideal. Ein beschwingt-karibisch anmutender Sound mit guter Laune war der Vorbote zur vorliegenden Cover-EP. Das Thema dabei: Stücke, die im Original durchweg von Frauen gesungen wurden. Und die dabei ein sehr großes Spektrum abdecken. Dass eine Chansonnierin wie Hildegard Knef ein ganz anderes Kaliber ist, sollte schließlich einleuchten. Ihr Von nun an gings bergab wird hier zur schrammeligen Rock-Nummer im mittleren Tempo, die auch in dieser Form eine deutliche Verneigung darstellt. Etwas, das immer wieder zu hören ist. Das kann TripHop verarbeiten wie in der Beatsteaks-Version von Glory Box aber auch cool grooven wie Shitlist von L7. Was die Beatsteaks hier anpacken, gelingt – auch in den noch nicht genannten Stücken von The Velvet Underground und Lesley Gore. Sechs Cover-Versionen, für die sich die Künstlerinnen der Originale nicht schämen zu brauchen. (Homepage: www.beatsteaks.com, Facebook: www.facebook.com/beatsteaks) – Marius Meyer
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THE DIRTY NIL – Fuck Art:
The Dirty Nil treten an, um das neue Jahr zu eröffnen. Zumindest im digitalen Format wird Fuck Art am ersten Tag des neuen Jahres erscheinen. Und was bringen? Sehr punkig angehauchten Sound mit verschiedenen Einflüssen. Von College Rock bis Metal ist da vieles zu hören, was man beispielsweise in Blunt Force Confession gut hören kann. Druckvoller Rock-Sound, der nach vorne geht, phasenweise aber von der Härte her und mit Shouts auch ins Metallische geht. Wobei der metallische Anklang seltener ist, die Härte an sich aber häufiger zu hören ist, gerne mit starkem Alternative Rock-Anteil, wie ein Damaged Control unter anderem gut zeigen kann. Auch, wenn der Punk-Gestus immer noch durchschimmert, so merkt man, dass die Band ihren Sound weiterentwickelt hat, obgleich es weiterhin Spaß macht, wenn der Punk-Anklang wie in Done With Drugs mal deutlicher in den Vordergrund tritt. Vor allem ist es ein gelungenes Album für Freunde von Rockmusik der härteren Gangart geworden, mit dem es sich gut ins Jahr 2021 starten lassen wird. (Homepage: www.thedirtynil.com, Facebook: www.facebook.com/TheDirtyNil) – Marius Meyer
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EVO-LUTION – Rework:
22 Jahre evo-lution? Tatsächlich. Eine lange Zeit – da kann man auch mal zurückblicken, wie es nun in Form von Rework geschieht und direkt zu Beginn tief ins Archiv geht. Drei Stücke aus dem Jahr 1998, die bisher unveröffentlicht waren, wurden hier wiederentdeckt und zeigen die Band von einer druckvollen und harten Seite, was der EBM-Sound von Society Of Today gut belegt. Was anschließend auffällt: Bis zu den nächsten Stücken vergehen 14 Jahre. Aber diese Zeit hat dem Sound nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Lies fügt dem weiterhin treibenden Sound eine atmosphärische Komponente hinzu und paart Härte mit Eingängigkeit mit Härte. Ein Sound, dem die Band treu geblieben ist und ihn über die Jahre stets weiterentwickelt und ihm neue Facetten abgewonnen hat. Davon kann man sich auf Rework sehr gut überzeugen. 14 Stücke, ziemlich genau eine Stunde Spielzeit lassen es dem Freund des härteren Elektro zu keiner Zeit langweilig werden. (Homepage: www.evo-lution.de, Facebook: www.facebook.com/evolution.band2003) – Marius Meyer
THE KINKS – Part 1: Lola versus Powerman and the Moneygoround:
Happy Birthday! Kann man da nur sagen… 50 Jahre alt wird dieses Album der britischen Rockband The Kinks und enthält dabei zudem auch einen der größten Hits der Band. Lola mit seinen rauen Gitarren und hymnischem Aufbau klingt noch heute eingängig und sticht zwar aus dem Album raus, soll aber nicht über die Qualität hinwegtäuschen, die es generell hat. Der raue Rocksound kann auch auf anderen Stücken überzeugen wie beispielsweise dem folgenden Top Of The Pops, das das Tempo ein wenig anzieht und Solo-Gitarren beinhaltet. Aber auch ruhige Momente fehlen nicht, wie Stücke der Marke Strangers und das Piano-lastige A Long Way From Home zeigen. Ein Album, dessen Wiederveröffentlichung zum Jubiläum völlig gerechtfertigt ist. Neben dem ursprünglichen Album ist zudem auch eine Menge Bonusmaterial zu hören wie Single-Mixe und verschiedene Live-Aufnahmen. So hat man auch, wenn man das Album an sich bereits besitzt, noch einen Mehrwert. (Homepage: www.thekinks.info, Facebook: www.facebook.com/TheKinksOfficial) – Marius Meyer
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MATHEA – M akustik:
Nachdem im Frühjahr bereits das Album M erschien, gibt es zum Jahresende von der österreichischen Sängerin Mathea noch einmal Nachschlag. Die Stücke sind geblieben, in der Zwischenzeit sind noch Singles hinzugekommen, das Gewand aber hat sich geändert: Mathea präsentiert ihre deutschsprachigen Popklänge jetzt im Akustikgewand. Das mag es für solche, die diese Art von Musik nicht mögen, vielleicht nicht besser machen, aber hat man für das Genre etwas übrig, so wird man merken, dass das neue Gewand den Stücken sehr gut tut. Mathea schafft es, ihren Klängen hier Seele einzuhauchen. Selbst eine Ballade der Marke Wollt dir nur sagen nimmt man ihr da ab, aber auch Titel wie Medium Rare, bei der es ihr selbst leid tut, dass sie eine Liebe nicht erwidern kann, entfalten hier eine ganz andere Wirkung. Es wirkt irgendwie entspannter, verliert aber nicht seinen Charakter, wie auch der Hit 2x gut zeigt, das hier deutlich mehr Gänsehaut-Potenzial hat. Abgerundet mit Stücken wie High Waist und Nur noch eine Zahl, die zuvor auf M fehlten, bekommen die Hörer der jungen Dame hier musikalisch einen gelungenen Jahresabschluss geboten. (Facebook: www.facebook.com/matheaelisabeth) – Marius Meyer
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