NCN (Nocturnal Culture Night) 2024 – Freitag (06.09.2024)

Fotos: NCN Festival 2024 (17. Nocturnal Culture Night) - Freitag, 06.09.2024 (Thomas Bunge)
Klangstabil, © Thomas Bunge / NCN Festival
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Bereits zum 17. Mal fand Anfang September die Nocturnal Culture Night in Deutzen in der Nähe von Leipzig statt. Wie in den vergangenen Jahren wurden von Freitag bis Sonntag auf 4 Bühnen ungefähr 60 Bands und Künstler aus den Bereichen Dark Wave, Electro, Metal, Punk, Neofolk und Ambient präsentiert. Das Line-up war wieder sehr abwechslungsreich und umfasste sowohl etablierte Künstler als auch aufstrebende Talente der Szene. Zum Entspannen gab es auch Lesungen. Nach den Konzerten wurden zusätzlich noch DJ-Sets angeboten. Das Wetter für dieses Wochenende sollte weitestgehend sommerlich warm werden. Am Freitag standen um 15:00 Uhr schon die ersten Besucher vor dem Eingang. Durch die hohen Temperaturen wurde den Besuchern erlaubt, kleine Plastikflaschen mit auf das Gelände zu nehmen, um sie dort mit Wasser aufzufüllen. Eine weitere Neuerung war eine erhöhte Bühne für Rollstuhlfahrer vor der Amphibühne.

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Auch dieses Jahr startete das NCN-Festival um 15:30 Uhr auf der Waldbühne. Die Nachmittagssonne war noch relativ kräftig. Dennoch kamen bereits zahlreiche Besucher vor die Bühne. Erste Band war die deutsche EBM-Formation T.A.N.K., die vor mehr als 20 Jahren als Solo-Projekt startete. Mittlerweile gibt es Unterstützung. Die rhythmische Musik brachte Fans tanzbarer elektronischer Musik gleich in Bewegung. Gespannt warteten bereits viele Gäste vor der Parkbühne. Hier startete zur gleichen Zeit das Synth-Wave Duo Mängelexemplar. Die aus Düsseldorf stammende Band verbindet den Sound der 80er Jahre mit der Dynamik der 2000er. Die kraftvolle Performance in nostalgischer Atmosphäre ermutigte die Zuhörer, sich ausgiebig im Rhythmus zu bewegen.

30 Minuten später folgte die erste Band auf der Amphibühne. Die Golden Apes aus Berlin verbinden in ihrer Musik Post-Punk, Dark Wave und Gothic Rock. Die Band ist bereits seit 1998 unterwegs und veröffentlichte dieses Jahr ein neues Album. Während einige Zuschauer die Show von den schattigen Plätzen beobachteten, kamen auch zahlreiche Fans direkt vor die Bühne, um die stimmungsvolle Show voller Melancholie zu genießen. Um 16:50 Uhr ging es auf der Waldbühne weiter mit der Gothic-Rock-Band Ellereve. Kopf der Band ist Elisa Giulia Teschner. Sie hat die Songs geschrieben und übernimmt live Gesang und Gitarre. Begleitet wird sie durch Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug. Gefühlvolle Melodien und kraftvolle Gitarrenriffs luden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und zu träumen.

Vor der Parkbühne standen die Besucher nun schon dicht gedrängt und warteten gespannt auf die nächste Show. Hier spielte nun die Electro-Darkwave-Band Oberer Totpunkt. Besonderes Merkmal der Band ist der Sprechgesang, der größtenteils von Bettina Bormann stammt. Zur Untermalung trugen die Musiker Masken und auffällige Schminke. Die Show war auf jeden Fall ein audio-visuelles Erlebnis, dass sich viele nicht entgehen lassen wollten. Um 17:40 Uhr trat nun auch die erste Band auf der Kulturbühne auf. Das Industrial-Ritual Duo Trepaneringsritualen stammt aus Schweden und kann bereits auf zahlreiche Veröffentlichungen zurückblicken. Geheimnisvoll hüllten die Musiker ihre Köpfe in Säcke. Auch hier trafen nun die ersten Gäste ein. Der düstere und geheimnisvolle und dunkle Sound gepaart mit verzerrtem Gesang war ein gelungener Einstieg.

Eine Stunde später folgte das deutsch-britische Duo V2A auf der Waldbühne. Die Musik der Band von Kevin Stewart und Ines Lehmann stellt eine Mischung aus EBM, Gothic, Industrial und Synthpop dar. Verzerrte Vocals und ausgefeilte Melodien beherrschen ihre Stücke. Die Stimmung auf der Bühne sprang sofort auf die Fans über. V2A legten nun richtig los und verwöhnten die Gäste mit ihren tanzbaren Stücken. Auf der Parkbühne spielte währenddessen die Berliner Indie-Pop-Band TÜSN. Geschickt kombinieren sie Synthesizer-Klänge mit Bass und Schlagzeug. Bis jetzt haben sie 3 Alben veröffentlicht. TÜSN überzeugt die Gäste, welche auch hier zahlreich erschienen sind, mit gefühlvollem Gesang und deutschen Texten. Dies bot den Gästen die Gelegenheit, sich zu entspannen und die Gedanken frei fliegen zu lassen.

Um 19:50 Uhr ging es auf der Amphibühne weiter mit Escape With Romeo. Die Band kann in ihrer 35-jährigen Geschichte auf eine Fülle von Alben und Hits zurückblicken. In ihrer Musik verbinden sie Gitarren und elektronische Elemente. Gründer und Sänger Thomas Elbern spielte ebenfalls Gitarre. Es dämmerte bereits. Das Gelände war nun bis hinten voll mit Zuschauern. Escape with Romeo spielte einen gelungenen Querschnitt ihrer gesamten Schaffensphase, wobei der Klassiker Somebody nicht fehlen durfte. Die Aufführung sorgte für gute Laune und ein rundum zufriedenes Publikum. Zeitgleich startete auf der Kulturbühne AH Cama-Sotz, das Industrial-Soloprojekt des belgischen Musikers Herman Klapholz. Der Sound wird primär geprägt durch Rhythm‘N’Noise, enthält jedoch auch klassische Industrial-Elemente und einen Hauch von Dark Ambient. Neugierig verfolgten viele Besucher diese Show in düsterer Atmosphäre.

Die schwedische Darkwave Band Abu Nein trat als nächstes um 21:05 Uhr auf der Parkbühne auf. Der düstere Sound wurde kombiniert mit sanften elektronischen Klängen. 3 Alben sind seit 2020 erschienen. Auch hier erschienen zahlreiche Gäste, die mit einer hervorragenden Performance belohnt wurden. Letzte Band auf der Waldbühne war anschließend Welle: Erdball. Das Minimal-Elektro-Projekt aus Hannover verwendet primär elektronische Hilfsmittel wie den Commodore 64. Auf der Bühne standen jede Menge Schaufensterpuppen. Seit einigen Jahren Abwesenheit war Keyboarder ALF wieder auf der Bühne. Auch hier standen die Zuschauer dicht gedrängt bis hinten. Wie immer lieferten Welle: Erdball eine Show mit Klassikern und auch Songs der letzten Alben.

Den Abschluss des 1. Tages auf der Amphibühne machte das Elektro-Duo Klangstabil. Dieses Highlight wurde bereits zum Ende des letzten Festivals angekündigt. Seit nunmehr 30 Jahren sind Maurizio Blanco und Boris May nun zusammen unterwegs. Die Stücke von Klangstabil sind einerseits experimentell, andererseits auch melodisch. Bereits etliche Minuten vor Beginn standen hunderte von Fans dicht gedrängt vor der Bühne. Viele konnten es kaum erwarten. Die eingängigen Songs waren vielen Besucher bekannt. Klangstabil lieferte eine großartige Show mit vielen wunderbaren und eindrucksvollen Songs. Kurz danach folgte auch die letzte Band auf der Kulturbühne. Ostara ist das Neofolk-Projekt von Richard Leviathan, welches rund 25 Jahre besteht. Die Kombination aus melancholischen Gitarrenklängen und der eindrucksvollen Violine sorgt für eine angenehme Stimmung am Abend. Dies wollten sich viele Zuschauer nicht entgehen lassen. So war auch das Gelände vor der Kulturbühne gut besucht.

Weblinks NOCTURNAL CULTURE NIGHT:

Homepage: www.nocturnal-culture-night.de
Facebook: www.facebook.com/nocturnalculturenight
Instagram: www.Instagram.com/ncn_festival

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