Tatsächlich, es ist soweit: Nachdem I Want Poetry im Vorjahr bereits mit der EP Solace ein ausgiebiger Vorbote erschien, ist das Album nun komplettiert worden und hört auf den Namen Solace + Light. Wie der Name schon vermuten lässt, ist die EP hier übernommen worden und um den zweiten Teil ergänzt worden, sodass Solace + Light sozusagen die komplette Geschichte darstellt und sich dabei als ein sehr geschlossenes Ganzes präsentiert. Die Besetzung Tine von Bergen als Sängerin und Songwriterin mit Pianist und Komponist Till Moritz Moll hat spürbar dort weitergemacht, wo die EP endete und dem Sound noch weitere Facetten gegeben.
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Blicken wir aber auch noch einmal auf „Teil 1“, der schließlich bereits einiges zu bieten hatte. Zwischen Dream Pop, cineastischen Soundscapes und Indietronica-Elementen bewegte sich die Band und konnte zudem stets wieder mit der Stimme Tine von Bergens brillieren, ohne dass es dafür das hohe Tempo benötigen würde. Ein Stück wie Superman bspw. lebt von seiner Atmosphäre mit dezenter Elektronik, die trotz ihres ruhigen Sounds nach vorne geht. Oder aber auch Souvenirs, bei dem das Tempo sogar weiter rausgenommen wird, aber durch die erwähnten cineastischen Elemente seine Eingängigkeit erhält und sich zum Ende hin immer weiter „nach oben schwingt“. Ganz klar, der Spannungsbogen ist geglückt.
Nach Mother, dem Ende von Solace, wird man mit Syllabus als einer Art zweitem Intro herüber in Light geführt. So auch der Name des folgenden Tracks, der das erwähnte Facettenreichtum gut erweitert. Pulsierende Elektronik mit Tempo und Tanzbarkeit wecken einen dezenten Bewegungsdrang und zeigt, dass auch dieser Aspekt dem Duo gut steht. Die ruhigere Melancholie geht dennoch nicht verloren, wie man bspw. in People At Parties spürt (übrigens der erste Titel, der aus mehr als einem Wort besteht). Eine Ballade angereichert mit sehnender Lautmalerei und Klangpatterns, die einen bei all seiner Ruhe mitnimmt. Und das ist schon eine starke Leistung!
Mit Golden Hour erklingt dann an elfter Stelle das Schluss-Stück, das ein wenig eine Art Zusammenfassung ist, geht es doch von balladesk bis breitwandig und bringt viele der Stärken des Duos in einem Stück noch einmal auf den Punkt. Ein schönes Album, bei dem ein Reinhören sehr empfehlenswert ist, wenn man sich an dieser Stelle auf die eine oder andere Art und Weise angesprochen gefühlt haben sollte.
Tracklist I WANT POETRY – Solace + Light:
01. Solace
02. Tongue
03. Souvenirs
04. Superman
05. Mother
06. Syllabus
07. Light
08. Ocean
09. People At Parties
10. Polaroids (Tongue Reprise)
11. Golden Hour
Weblinks I WANT POETRY:
Homepage: www.iwantpoetry.com
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