Eine Reise kommt an ihrem Ziel an. Zumindest, was die Platte betrifft. Denn: Nach etwa zwei Jahren mit viermal vier Songs, genauer gesagt vier pro Jahreszeit, sind die vier Jahreszeiten komplett und mit Four Seasons erscheinen die vier EPs gebündelt als Album, ergänzt um einen Bonustrack. Dass die Reise nur für die Platte selbst am Ende ist, liegt schlicht daran, dass das mit dem Touren aus bekannten Gründen nicht ganz so einfach war in letzter Zeit. Hoffen wir also, dass die pandemischen Aussichten optimistisch bleiben, denn das, was Four Seasons musikalisch bietet, macht Lust auf mehr. Mit Singer-Songwriter, Indie, Folk (wobei man die letzteren auch gut zusammenschreiben könnte) und kleineren Ausflügen ins Rockige ist für viel Abwechslung gesorgt. Mit stets klarer Handschrift und jahreszeitlichen Färbungen.
Der Frühling startet mit I Got U optimistisch: Folkige Klänge eröffnen ein insgesamt rockig-harmonisches Stück, das vom ruhigeren Fwd: Spring gefolgt nicht nur die Emotion zeigt, die im Schaffen Gregor McEwans steckt, sondern unter anderem mit Bläsersätzen zeigt, dass hier auch bei den Instrumenten Abwechslungsreichtum hergestellt wird. Die Nachdenklichkeit wird noch ein bisschen mit in den Sommer genommen, der in The Beat of your Drum noch ein wenig melancholisch wirkt und ein bisschen Anlauf benötigt, eh er in Summer Breeze seine Leichtfüßigkeit findet. Gut gelaunt mit klaren Gitarrensounds spürt man hier förmlich den Sonnenschein und den leichten Windhauch, der bei den mutmaßlich hohen Temperaturen sehr angenehm erscheint. Das Sommergesicht ist ein insgesamt positives mit melancholischen Einsprengseln.
Wenn mit Helloween Costume der Herbst einzieht, wird es auch musikalisch wieder ruhiger und nachdenklicher. Die vier Stücke der Autumn Falls EP beinhalten nebst einzelnen rockigen Ausbrücken klare Gitarren, Gesang bis hin zum Falsett, Streicher-Momente und Bläsersätze und versprühen bei all den ruhigen Momenten auch Harmonie. Der Herbst hat eben auch seine warmen Momente – und diese hört man in den Stücken. So wie auch der Winter seine optimistischen Momente hat, beispielsweise zum Jahreswechsel hin. Das ruhige New Year’s Resolutions, das zwar in den Strophen noch etwas bedrückt wirkt, aber im Chorus mit seinen Streichern und dem eingängigen Gesang Hoffnung verbreitet, zeigt es. Insgesamt dominieren im Winter die Indie-folkigen Momente, wie man auch in den folgenden drei Stücken hin zum Lousy Lullaby hört.
Die EPs sind an dieser Stelle beendet, aber für das Album gibt es noch einen Bonus in Form des Titelstücks. Four Seasons fasst das Album musikalisch noch einmal zusammen und ist somit im selben Moment auch eine Art nachgestellte Overtüre, obgleich die Motive zwar nicht in denselben Noten dargestellt sind, aber in den vertonten Gefühlen. Ein schönes Ende des Albums, das man auch tatsächlich als solches bezeichnen kann, da die EPs nicht nur nebeneinanderstehen, sondern als roter Faden auch auf Albumlänge funktionieren. Auch in seiner Gesamtheit ein schönes Indie-Album!
Tracklist GREGOR MCEWAN – Four Seasons:
Season One “Spring Forward”
01. I Got U
02. Fwd: Spring
03. ₲ΛLΛX¥
04. A 000000 Times
Season Two “Summer Breeze”
05. The Beat Of Your Drum
06. Summer Breeze
07. The Royal Blues
08. Re: (No Subject)
Season Three “Autumn Falls”
09. Halloween Costume
10. Autumn Falls
11. Ode To Oh
12. Forever Ago
Season Four “Winter Sleep”
13. New Year’s Resolutions
14. Sweets And Sadness
15. Winter Sleep
16. Lousy Lullaby
Album Bonus Track
17. Four Seasons
Weblinks GREGOR MCEWAN:
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