BARTLEBY DELICATE – Deadly Sadly Whatever

LEON BRIDGES mit der neuen Single "Motorbike"
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8 Gesamtnote

Gesamtnote

8

Unglückliche Verliebtheit, frische Trennungen, Schicksalsschläge… Die Palette an möglichen Inspirationen für Musik ist groß. Wenn man später mal auf die Entstehung von Songs zurückblickt, kann als Inspiration gut noch Lockdown hinzukommen. Gerade für die so genannten „Millenials“ eine schwierige Zeit. Und Bartleby Delicate weiß, wovon er singt, schließlich ist er selbst einer. Das, was ihn bewegt und er hier besingt, hat er im ersten Lockdown, sodass er quasi gezwungenermaßen ganz bei sich war. Für ein paar Field Recordings ging es mal raus in den direkten Radius, ansonsten ist es eine zurückgezogene EP geworden, die Bartleby Delicate hier vor allem im Indie-Folk-Gewand vorlegt.

Deadly Sadly Whatever, so der Titel der EP, ist damit gewissermaßen auch schon Programm. Ein trauriges Gefühl, das sich aber auch schwer definieren lässt. Als Intro erklingt zunächst mal (There’s No Need To Be Strong) und damit das Eingeständnis: Ja, man darf auch mal Gefühle zeigen. So wie es dann auch im ersten Stück Sleeping Song direkt geschieht. Von elektronischen Pattern eröffnet, kommt schnell die eingängige Stimme von Bartleby Delicate und man spürt die Melancholie im Schaffen des Künstlers. Gewissermaßen ist es auch Folk mit anderen Mitteln, denn bis die Gitarre erklingt, muss man noch zum folgenden Plastic Flowers warten. Neben den langsam voranschreitenden Beats gesellen sich hier auch akustische Gitarrensounds dazu und lassen ein eingängiges Stück Musik entstehen.

Mit Winter’s Dark ist Delicate dann so richtig im Indie-Folk angekommen. Klare Gitarrensounds, ein traurig-sehnender Gesang, aber auch: ein Chorus, der in aller Nachdenklichkeit hoffnungsvoll erscheint. Definitiv ein Highlight auf der EP! Aber auf einer, bei der man wenig auszusetzen hat. Wenn es mit From Top To Top weitergeht, passen auch die elektronischen Sounds wieder sehr gut, sie entfalten ihre Wirkung auf ähnliche Art und Weise. Man möchte meinen, würde man nicht so explizit drauf achten, würde man gar nicht so sehr unterscheiden zwischen Elektronik und Saiten. Beides steht Bartleby Delicate und begegnet kombiniert dann folglich auch noch einmal im Schlusstitel Deadly Over You.

Damit ist die EP dann auch schon beendet. Eine, die Lust auf mehr macht, denn trotz aller Nachdenklichkeit und Melancholie hinterlässt sie ein hoffnungsvolles Gefühl in einer herausfordernden Zeit. Wenn die Qualität der EP auch auf einem kommenden Album hochgehalten wird, darf man sich schon jetzt ein bisschen vorfreuen.

Tracklist BARTLEBY DELICATE – Deadly Sadly Whatever:

01. (There’s No Need To Be Strong)
02. Sleeping Song
03. Plastic Flowers
04. Winter’s Dark
05. From Top To Top
06. Deadly Over You

Weblinks BARTLEBY DELICATE:

Homepage: www.bartlebydelicate.live
Facebook: www.facebook.com/Bartlebydelicate

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