MARATHON – Mark Kelly’s Marathon

MARATHON - Mark Kelly's Marathon
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8.5 Gesamtnote

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8.5

Wenn man so drüber nachdenkt, ist „Marathon“ eine Bezeichnung, die man auch auf das Jahr 2020 anwenden kann. Manchmal fühlt es sich so an, als seien wir gerade in einem ebensolchen. In ebendiesem begegnet nun auch Mark Kelly mit seinem Marathon. Für unbedarfte Hörer (mich in diesem Fall eingeschlossen) weiß man hier, warum es hin und wieder diese Aufkleber gibt, die gerne auf Tonträgern prangen: „Mitglied von Band XY“. Denn hört man Mark Kelly’s Marathon, so hat man diesen „Das-kennste-doch-Moment“: Mark Kelly kennt man vor allem als Keyboarder von Marillion, was sich dann auch im Sound von Marathon niederschlägt.

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Und trotzdem ein Nebenprojekt? Klar, schließlich steht nirgends, dass es wie Marillion klänge, sondern nur, dass der Einfluss hörbar ist. Heißt vor allem: Mark Kelly macht hier das, was er mag – und Marillion dürfte diese Bedingung erfüllen. Vor allem aber auch Prog-Rock im Allgemeinen, was man schon an zusammenhängenden Titeln erkennt, wie dem eröffnenden Dreiteiler Amelia. Zunächst ein kleines Intro, bevor man mit Whistling at the Sea schon mitten im proggigen Geschehen ist. Sehr melodisch geht es hier zu Werke, Keyboard-Melodien, Gitarrenläufe und ein eingängiger Gesang, in seltenen Momenten meint man, dass frühe Genesis mal kurz vorbeischauen… Aber auch nur, um Marathon wieder sich selbst zu überlassen. Beispielsweise mit breitwandig aufschwingenden Rock-Momenten im Verlauf von 13 Bones als drittem Teil von Amelia.

Der Mittelteil besteht quasi aus drei einzelnen Stücken, wobei man auch hier merkt, dass einer Spaß an dem hat, was er da macht. Und das kann auch mal heißen, dass man sich in poppige Gefilde begibt. This Time ist zwar nicht als Pop-Stück arrangiert, aber legt eine gewaltige Eingängigkeit an den Tag, während man auch der Gitarre die Möglichkeit gibt, ein Solo beizusteuern. Wie man sieht, wird Abwechslung hier großgeschrieben. Auch dann, wenn man sich wieder ins musikalische Storytelling begibt – mit dem Vierteiler Twenty Fifty One. Gerade in Part II, Arrival, ist hier die Liebe zum Prog rauszuhören. Ein vielschichtiges Arrangement, mit sechseinhalb Minuten auch länger angelegt, lässt dem Hörer Zeit, sich fallen zu lassen.

Auf einer knappen Dreiviertelstunde hat Mark Kelly mit seinem Marathon hier ein schönes Rock-Album geschaffen, das nicht nur Freunden von Marillion gefallen dürfte, sondern auch vielen anderen, die sich gerne gut gemachte Rock-Musik auf Albumlänge anhören. Ein durchdachtes, abwechslungsreiches und geschmackssicheres Werk!

Tracklist MARATHON – Mark Kelly’s Marathon:

01. Amelia (I) Shoreline
02. Amelia (II) Whistling at the Sea
03. Amelia (III) 13 Bones
04. When I Fell
05. This Time
06. Puppets
07. Twenty Fifty One (I) Search
08. Twenty Fifty One (II) Arrival
09. Twenty Fifty One (III) Trail of Tears
10. Twenty Fifty One (IV) Brief History

Weblinks MARATHON:

Homepage: www.marathonsounds.com
Facebook: www.facebook.com/mkmarathon
Twitter: www.twitter.com/MarathonSounds

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