DEEP PURPLE – Whoosh!

DEEP PURPLE - Whoosh!
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9 Gesamtnote

Gesamtnote

9

Fast wäre es mir jetzt passiert, dass ich mit einem typischen „ach, die gibt’s noch?“ eingestiegen wäre. Aber getreu dem Motto „merkste selbst, ne?“ stellte ich schnell fest, dass dem geneigten Hörer dies bekannt sein sollte, wo doch die beiden vorherigen Alben Now What?! und Infinite jeweils auf die eins gingen und sich insgesamt stolze 17 Wochen in den Charts hielten. Auch, wenn eine Band wie Deep Purple sich über all die Jahre sicherlich das erspielt hat, was man gemeinhin Narrenfreiheit nennt, so lässt es sich wohl dennoch befreiter und beschwingter aufspielen, wenn es daran geht, einen Nachfolger einzuspielen. In diesem Falle das inzwischen 21. Studio-Album der Band. Und das legt tatsächlich eine erstaunliche Frische an den Tag.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Befreit spielen sie direkt auf, wenn der Opener Throw My Bones erklingt, der mit verzerrten Riffs, einer angenehmen Portion Druck, aber auch einer Song-inhärenten Entspanntheit arbeitet. Ein gekannter, ganz klassischer Rocksound, den das Quintett hier erschafft, ohne dabei Staub anzusetzen. So viel zum ersten Eindruck. Der sich auch im zweiten Eindruck fortsetzt, in Form von Drop the Weapon, das mit schleifender Orgel eröffnet, verspielt und gleichzeitig zielstrebig wirkt, von Basslauf und Orgel lebt und erst später die Gitarren los lässt, dabei aber auch zeigt, wie wichtig das Orgelspiel im Gesamten für den Sound des Albums ist – das Solo im Stück spricht für sich.

So gut der Einstieg, so stark auch die Kurve des Albums. Die Spannung wird aufrechterhalten und man merkt keine Ermüdungserscheinungen. Später im Album beispielsweise bei Man Alive, das sich zunächst einmal langsam aufbaut, mit flächigen Klängen arbeitet, sich aber nach einer guten Minute auch mit Riffs durchstartet und rockt. Gerade hier merkt man in der Stimme von Sänger Ian Gillan auch eine gewisse Nachdenklichkeit. Auch das ist ein wichtiger Aspekt: Auf der einen Seite merkt man hier zwar, dass die Band freudig und beschwingt an dieses Album gegangen ist, auf der anderen Seite aber auch, dass nach all den Jahren keine Beliebigkeit eingetreten ist, sondern die Band über das, was um sie herum und auf der Welt passiert, nachdenkt.

So ist am Ende ein Album einer Band entstanden, bei der man längst nicht den Fehler machen sollte, sie zum alten Eisen zu zählen. Dafür ist dieses Album viel zu stark. Natürlich erkennt man den Deep Purple-Sound. Würde man es aber jemandem völlig unbedarft vorspielen, würde dieser sicher nicht auf die Idee kommen, dass hier eine Band spielt, deren Debüt-Album bereits über 50 Jahre zurückliegt. Wer sich in irgendeiner Art und Weise für Rockmusik interessiert, sollte sich definitiv auch für dieses Album interessieren.

Tracklist DEEP PURPLE – Whoosh!:

01. Throw My Bones
02. Drop the Weapon
03. We’re All the Same in the Dark
04. Nothing at All
05. No Need to Shout
06. Step by Step
07. What the What
08. The Long Way Round
09. The Power of the Moon
10. Remission Possible
11. Man Alive
12. And the Address
13. Dancing in My Sleep

Weblinks DEEP PURPLE:

Homepage: www.deeppurple.com
Facebook: www.facebook.com/officialdeeppurple
Twitter: www.twitter.com/_DeepPurple

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