JACOB BRASS – Circletown

JACOB BRASS - Circletown
Geschätzte Lesezeit: 2 Minute(n)

8 Musik

7 Spannungsbogen

Gesamtnote

7.5

Es ist die dritte Veröffentlichung nach dem Album A Stubborn Child in 2011 und der EP Somewhere in Between in 2014, es gab viele Shows mit nationalen und internationalen Starts wie Katie Melua, Tina Dico und Rea Garvey, in der Zwischenzeit war er Bandmitglied bei anderen Stars, trat Musikcoach in Erscheinung, aber der Drang, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen, bahnte sich irgendwann seinen Weg. So kam es, dass sich Jacob Brass ins Studio zurückzog, um ohne Einflüsse von außen das aufzuschreiben und auszudrücken, was eben von innen kam. Das ist zum einen der Circle, der sich mit der zu sich selbst beschreibt, zum anderen ist es Town, das sich mit dem eigenen Scheitern beschäftigt.

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Mystery Road ist einer dieser Songs, der prototypisch für die eine Seite (im Falle der Vinyl-Ausgabe „Seite“ im wahrsten Sinne des Wortes) steht, beschreibt er doch eben diese Straße, auf der sich der Künstler auf der Rundreise zu sich selbst befindet. Ein gefühlvoll treibendes Stück mit klaren Gitarrenlinien, einer Stimme, der man direkt abnimmt, dass das aus dem Innersten kommt und eine gekonnte Melodieführung. Gelungen, was der Musiker hier präsentiert. Genauso auch die ruhigeren Parts, wie das minimalistische Lost In Beijing, das nur ihn und die Akustik-Gitarre braucht, um seine Wirkung zu entfalten. Avalanche hingegen ist dann noch einmal so ein Stück, das Jacob Brass von seiner treibenderen Seite präsentiert und leichtfüßig nach vorne geht.

Diese Leichtfüßigkeit vermisst man auf der anderen Seite ein wenig, was allerdings keineswegs gegen die dargebotenen Stücke sprechen soll. Schließlich kann man kaum Leichtfüßigkeit verbreitern, wenn man sich Gedanken um zu hohe Erwartungen und eigenes Scheitern macht. Stücke wie American Dream sind melancholisch, nachdenklich und können berühren. Mit Piano-Klängen, Atmosphäre und einem Künstler, der ganz bei sich ist, wird das Gefühl glaubwürdig transportiert. Und genau das ist immer wieder eine der großen Stärken von Jacob Brass: Man glaubt ihm das, was er hier spielt. Die Herangehensweise, Einflüsse von außen auszuklammern und das zu nehmen, was von innen kommt, kann man definitiv als erfolgreich betrachten.

Insgesamt ist es zwar schade, dass Stücke der Art von Mystery Road oder auch Avalanche eher Mangelware sind, aber das, was Jacob Brass hier spielt, ist wirklich gelungene Musik. Gedanken um das eigene Scheitern sollten sich da eigentlich zukünftig verbieten. Dass diese nicht nötig sind, der Beweis wurde definitiv angetreten!

Tracklist JACOB BRASS – Circletown:

01. Reason
02. Mystery Road
03. Lost In Beijing
04. Avalanche
05. Thailand
06. Circletown
07. Run Away
08. If We Don’t Act Now
09. American Dream
10. I Will Stay

Weblinks JACOB BRASS:

Homepage: www.jacobbrass.com
Facebook: www.facebook.com/jacob.brass.music

Written By
More from Marius Meyer

LOTTE – Querfeldein

Ein guter Freund fragte mich kürzlich: „Kennst Du eigentlich Lotte?“ Mein erster...
Read More