Immer wieder erreicht uns eine Vielzahl von Neuveröffentlichungen und getreu des Mottos „So many records – so little time“ würden die meisten davon untergehen. In unserer Rubrik >Reingehört< stellen wir Euch daher einige Releases im „Schnelldurchlauf“ vor:
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
ADAM LAMBERT – Velvet: Side A:
Vier Jahre ist es nun schon her, dass das Album The Original High veröffentlicht wurde. Klar, Adam Lambert ist ein vielbeschäftigter Mann – die Auftritte mit Queen, jetzt noch als Stimme in Playmobil: Der Film, da ist einiges zu tun. Aber auch musikalisch gibt es wieder ein neues Lebenszeichen in Form der EP Velvet: Side A. Mit Superpower legt er da direkt funky los, was ihm auch gut steht. Eingängig funkt er sich nach vorn und diese „Funkiness“ begegnet auch immer wieder auf der EP. Was nicht heißt, dass es nicht auch anders ginge: Closer To You als Piano-Ballade stellt beispielsweise die Stimme des Künstlers, eine eindeutige Stärke, noch deutlicher in den Vordergrund. Im Mittelpunkt der sechs Stücke aber steht eindeutig die funkige Popmusik mit Massenappeal. Dass er die beherrscht, weiß man nach dem sechsten und letzten Titel Ready To Run gewiss. Übrigens: Als CD gibt es Velvet: Side A nur im Shop von Adam Lambert, digital ist die EP auch auf den gängigen Kanälen erhältlich. (Homepage: www.adamofficial.com, Facebook: www.facebook.com/AdamLambert, Twitter: www.facebook.com/adamlambert) – Marius Meyer
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.
HEINZ STRUNK – Aufstand der dünnen Hipsterärmchen:
Am Ende interessiert es ja nur, ob du geil abgeliefert hast. Das wusste Heinz Strunk schon in Fleisch ist mein Gemüse. Auch 15 Jahre später liefert er zuverlässig ab. Bücher, Filme, fiktive Bands (die echt werden) – vor nichts schreckt er zurück. Auch nicht vor „normalen“ Musikalben. Wie jetzt mit Aufstand der dünnen Hipsterärmchen. Moment: Normal? Ist das sicher nicht. Aber ein typischer Heinzer! Vor subtiler Kritik, Zynismus, dadaistischen Anwandlungen, bewusst debil anmutenden Darbietungen und mehr Metaebene, als man auf den ersten Blick vermutet, ist hier niemand sicher. Seien es die Hipster im Titelsong, die Kaffee-Auflistung in Braunes Gold, der Zynismus im geschmacklos fröhlich klingenden Costa Condordia, die Derbheit bei Alter Vater (in dem „Tropfglied“ noch zu den harmlosen Bezeichnungen gehört) oder auch die Banalitäten in den schon aus Fraktus bekannten Originals und Saugetücher: Hier bekommt man alles, was man von Heinz Strunks Veröffentlichungen kennt. Sollte jemand verstört zurückbleiben, so würde es nicht wundern, aber wer den Heinzer mag, wird auch das mögen. Mit gut 35 Minuten zwar relativ kurz, aber dafür mal wieder geil abgeliefert! (Homepage: www.heinzstrunk.de, Facebook: www.facebook.com/heinzstrunkoffiziell) – Marius Meyer
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.
KIM WILDE – Aliens Live:
Oft genug geht es schief, wenn musikalische Größen vergangener Jahrzehnte zurückkommen. Ein schaler Beigeschmack, der bis zum Verdacht des akut klammen Geldbeutels reicht, schwingt oft mit. Dass dies bei Kim Wilde auszuschließen ist, zeigte vor anderthalb Jahren bereits das Album Here Come The Aliens. Es folgte eine Tour, die nun auch mit einer Live-Veröffentlichung bedacht wurde. Und so gut in Form, wie sich Kim Wilde auf dem Album zeigte, präsentierte sie sich auch live: Mit Ende 50 hatte sie Spaß auf der Bühne, präsentierte sich bestens gelaunt und zog das Publikum mit alten wie neuen Stücken mit. Wie gut das gelang, dokumentiert Aliens Live hervorragend. Stücke von damals und heute gehen munter Hand in Hand, rocken und lassen einen gut erleben, wie man sich eine Show der Dame vorzustellen hat. Was man die ganze Doppel-CD über merkt, zeigt dann auch das große Finale noch einmal, in dem Pop Don’t Stop (aus dem Aliens-Album) vom Klassiker Kids in America gefolgt wird. Eine starke Live-Veröffentlichung, die vielleicht einen 80er-Touch hat, aber kein bisschen Staub angesetzt hat und zeigt, dass es hier jemand so ganz und gar nicht verlernt hat. (Homepage: www.kimwilde.com, Facebook: www.facebook.com/officialkimwilde, Twitter: www.facebook.com/kimwilde) – Marius Meyer
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.
KONSTANTIN WECKER – Weltenbrand:
Keine Studioveröffentlichung, sondern eine üppige Doppel-Live-CD präsentiert uns der Liedermacher hier. Nicht allein, sondern mit dem Kammerorchester der Bayerischen Philharmonie unter der Leitung von Mark Mast. Dass es hierbei gerne klassisch wird, ist logisch, aber auch sehr passend, Streicher und klassische Arrangements passen gut zur Darbietung, die weit mehr ist als ein simples Konzert. Hier werden Geschichten erzählt, es wird ironisch bis zynisch, manchmal geht es ins Kabarettistische – und: Hier hat jemand etwas zu sagen! „Leben ist Brücken-Schlagen“, heißt es nicht umsonst schon früh auf der Veröffentlichung. In der Ballade vom Puff, das Freiheit heißt wird nicht umsonst darum gebeten, das Hirn am Eingang abzugeben. Ganz klar: Konstantin Wecker bezieht Stellung, auch und gerade zu heiklen politischen Themen. Sei es das Klima oder auch die klare Ansage bzw. Absage in Richtung Patriotismus, wenn Wecker sagt, das Universum sei seine Heimat. All das wird musikalisch und sprachlich gut dargeboten, persönliche Anekdoten und Geschichten reichern das Set an, Gedichte werden intoniert … Ein sehr rundes Paket. Wer eine Ader für Liedermacher im Allgemeinen und Konstantin Wecker im Speziellen hat, wird an Weltenbrand nicht vorbeikommen. (Homepage: www.wecker.de, Facebook: www.facebook.com/Konstantin-Wecker-111564412194266, Twitter: www.facebook.com/Weckerswelt) – Marius Meyer
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.
PERFECTION DOLL – Shadow Exchange:
Seit 2014 arbeitet die Sängerin und Musikerin Luna Mea Lux an poppiger elektronischer Tanzmusik. Das erste Ergebnis dieses Prozesses ist die am 1. Oktober erscheinende EP Shadow Exchange. Im Info-Sheet steht dabei unter Genre etwas von “EDM” – das ist nun wirklich etwas irreführend. Mit Garrix, Guetta & Co. hat das hier nun wirklich nichts zu tun. Stattdessen gibt’s auf fünf Tracks und rund 28 Minuten Länge frisches Futter für den Future-Pop-Dancefloor. Das ist alles professionell produziert, sehr melodiös und wird von Lunas Gesang getragen. Mit diesem experimentiert die Leipzigerin auch gerne mal rum. Das klappt manchmal ganz gut (Garden Of Delight) und manchmal überhaupt nicht. Das leiernde Ende des Sechseinhalbminüters I Wanna Know (ist das Autotune oder kommt einem das nur so vor?) ist schon harte Kost. Alles in allem können Genre-Fans dem neuen Projekt aus der Ost-Metropole aber guten Gewissens eine Chance geben. Wer die Sängerin besser kennenlernen will, findet hier ein aktuelles Interview mit ihr. (Facebook: www.facebook.com/perfection.doll.leipzig) – Patrick Friedland
Erst mit einem Klick auf das Vorschaubild wird das Video von YouTube eingebunden. Klicke nur, wenn du der Datenschutzerklärung zustimmst.