Ein Jahr nach Erscheinen des dazugehörigen Albums einfach eine Single auskoppeln? Das ist zu einfach. Stattdessen ist aus Letztes Licht nun schon ein kleines Album geworden, auf dem die Wiener Band insgesamt elf Nummern vereint, die eine bunte Mischung der Band wie auch Coverversionen von L’âme Immortelle durch andere Bands vereint. Im Grunde sind es vier verschiedene Bereiche, in die sich Letztes Licht unterteilen lässt: Versionen des Titelstücks, neue und neu aufgenommene Stücke, Coverversionen durch andere Künstler sowie Remixe älterer Stücke aus der langen Laufbahn von L’âme Immortelle.
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
Eröffnet wird zunächst einmal mit dem Titelstück in der Classic Version. Letztes Licht wird hier zu einer sehnenden Ballade mit Streichern und Piano, in der Sonja Kraushofer zu stimmlicher Höchstform aufläuft. Eine sehr gelungene Interpretation der darauffolgenden Originalversion, die eine treibende Elektro-Nummer im mittleren Tempo darstellt und hier auch wie von der Band gekannt mit männlichem und weiblichem Gesang im Wechsel überzeugt. Als dritte Version begegnet zusätzlich noch ein Remix von Blue May Rose, die dem Stück eine schwungvoll-pompöse Wendung gibt, bei der man sowohl das Original als auch die Remix-Handschrift erkennen kann.
Die neuen Stücke The Spell und In meinen Träumen setzen stilistisch gut bei Letztes Licht an und zeigen gleich einen weiteren vielseitigen Aspekt der Band: Nicht nur männlicher und weiblicher Gesang ist da, sondern auch englischer und deutscher. The Spell ist ein Stück mit viel Dramatik, In meinen Träumen fast schon ein prototypisches Stück L’âme Immortelle, das zwischen ruhigeren Passagen und druckvollen Momenten wechselt. Hinzu tritt noch die Neuaufnahme von Fear, die sich in Nuancen von der ersten Version unterscheidet, eine gesunde Portion Härte zur Veröffentlichung ergänzt und im Chorus auch mal wieder Gitarren zum Vorschein kommen lässt. Ein gelungenes Stück und gut für das Abwechslungsreichtum.
Betrachtet man die Remixe, so geht Soman in die früheren Jahre der Band zurück und hat sich Judgement vorgenommen, um daraus nach der Devise „weniger Drama, mehr Dancefloor“ ein im Tempo deutlich angezogenes Stück Elektro zu machen. Beat-lastig und mit klarer Soman-Handschrift eine spannende Version des Stücks. Sehr „stripped down“ und balladesk hingegen wird es zum Schluss im 18 Summers Remix zu Ich gab dir alles, der zum Ende hin auch pompösere und elektronische Elemente beinhaltet und bei dem die Shouts von Thomas Rainer auch in dieser ruhigen Version gut zur Geltung kommen. Ebenfalls ein starker Remix!
Und dann sind da ja noch die Coverversionen. Den Anfang machen Collection D’Arnell-Andrea mit Fallen Angel. Nicht umsonst gehören sie mit zu den Wegbereitern der Heavenly-Voices-Ära, das hört man. Auch hier sind es schwebende Klänge, die nur im Chorus mal laut werden. Dunkelsucht feat. Chelsey Schill wiederum haben mit Demon Be Gone durch die sehr hohe Stimme etwas erschaffen, das man fast schon als „Symphonic Electro“ bezeichnen könnte. Pulsierende Elektro-Klänge treffen hier auf die verzerrten Shouts und vereinen sich zu einer Version, die dem Original gerecht wird. Etwas, das man auch von Lake Of Tears in der Version von My Equinox Divine behaupten kann, das mit verhaltenem Auftakt und anschließendem treibendem Beat ebenfalls schon als Interpretation bezeichnen kann. Alle drei covernden Künstler haben hier gute Arbeit geleistet.
Am Ende haben L’âme Immortelle die Hinter dem Horizont mit Letztes Licht gut abgerundet. Durch Remixe und Coverversionen verschiedener Künstler ist klar, dass nicht unbedingt jedem alles gefallen kann, aber jede Nummer hat auf ihre Weise ihre Qualität, ohne dass Stücke dabei wären, bei denen man ein großes Bedürfnis verspürt, direkt weiter zu drücken.
Tracklist L’ÂME IMMORTELLE – Letztes Licht (EP):
01. Letztes Licht (Classic Version)
02. Letztes Licht
03. The Spell (Bonus Track)
04. In meinen Träumen (Bonus Track)
05. Fear (Re-Recorded 2018)
06. Letztes Licht (Blue May Rose Remix)
07. Judgement (Soman Remix)
08. Fallen Angel (Cover by Collection D’Arnell-Andrea)
09. Demon Be Gone (Cover by Dunkelsucht feat. Chelsey Schill)
10. Lake Of Tears (Cover by My Equinox Divine)
11. Ich gab dir alles (18 Summers Remix)
Weblinks L‘ÂME IMMORTELLE:
Homepage: www.lai-music.com
Facebook: www.facebook.com/LAI.official
Twitter: www.twitter.com/lai_news