ICON OF COIL – Oberhausen, Kulttempel (28.12.2018)

Fotos: ICON OF COIL
Icon Of Coil © Michael Gamon
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Unverhofft kommt oft. So der Gedanke, als wie aus dem Nichts nur wenige Wochen vor dem Beginn der Tour Andy LaPlagua die Tourdaten bekanntgab, mit der er überraschend fünf Konzerte von Icon of Coil ankündigte. 14 Jahre nach dem „aktuellen“ Album Machines Are Us und vereinzelten Konzerten zwischendurch nun also eine zusammenhänge Tour durch fünf Städte. Die Vorfreude war allerorten groß. So auch in Oberhausen, das nach dem in den sozialen Medien begeisterte Reaktionen zutage förderndem Konzertauftakt in Hamburg an der Reihe war.

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Überraschend pünktlich um 19:30 Uhr ging das Saallicht zum ersten Mal aus und Telemark betrat die Bühne in Form eines Ein-Mann-Line-Ups. Wer Andy LaPlegua auch mit Combichrist verfolgt oder auch mal bei Aesthetic Perfection eine Show besucht hat, dürfte den Musiker gekannt haben: Elliott Berlin präsentierte hier seine eigene Vision von elektronischer Musik, die sich in treibendem Sounds und pulsierenden Beats widerspiegelte, die er aus seinen Gerätschaften hervorzauberte. Dazu gab es eingängigen Gesang und Stücke wie Blood red shoes oder auch Knives zogen nach und nach mehr Zuschauer vor die Bühne. Mit einem Intro und sechs Stücken sorgte er für einen gelungenen Auftakt des Abends, der zwar nicht unbedingt viel Bühnenshow mit sich brachte, bei der die Musik aber dafür überzeugen konnte.

Setlist TELEMARK – Oberhausen, Kulttempel (28.12.2018):

00. „Berlin synthwave intro“
01. Blood red shoes
02. A thousand
03. Knives
04. The end of the world
05. Hjärta av salt
06. Through the looking glass

Nachdem es zunächst etwas spärlich gefüllt wirkte im Kulttempel, so fand sich zum Set von Icon Of Coil dann doch eine ansehnliche Menge von geschätzt 300 Zuschauern ein, die dicht an dicht standen. Eine Menge, der man direkt anmerkte, dass sie nicht zufällig hier war. Bereits von den ersten Tönen von Floorkiller an war Bewegung von der ersten bis in die letzte Reihe zu sehen. Auch wenn, wie eingangs bereits erwähnt, das letzte reguläre Album vor 14 Jahren erschien: Vergessen wurde die Band nie. Eine Tatsache, die auch Frontmann Andy LaPlegua sichtlich genoss, während er über die Bühne derwischte und diese in seiner ganzen Breite ausnutzte, kaum stillstand, den Blickkontakt zu den Fans suchte und aktiv zum Mitgehen animierte. Salopp gesagt: Der Mann hatte Bock!

Der Fokus des Sets war durch und durch auf Tanzbarkeit gelegt. Früher mag man den Sound Futurepop genannt haben, heute kann man einfach nur konstatieren, dass hier wirklich guter, eingängiger und tanzbarer Elektro geboten wurde. Stücke wie Shallow Nation zeigten das bereits früh im Set gut, im Laufe des Sets wurde auch die Hitdichte deutlich, die bei den Norwegern inzwischen auszumachen ist. Das schnelle und doch mit Melancholie gefärbte Regret beispielsweise. Oder auch das stampfende Shelter. Was auch gespielt wurde: Es wurde zum Selbstläufer – was natürlich auch durch die charismatische Darbietung noch einmal untermauert wurde.

Das repetetive Pursuit war dementsprechend natürlich auch nicht der Schluss. Für Dead Enough For Life als Zugabe kam die Band noch einmal zurück. Das Publikum präsentierte sich zum Abschluss noch einmal sehr textsicher, die Band sehr erfreut und sichtlich dankbar. Es waren etwa 70 Minuten Konzert, diese dafür auch äußerst konsequent. Wenn eine Band einen Hit wie Access and Amplify weglassen kann und trotzdem einen derartigen Konzertabend abliefert, will das was heißen. Kurzum: Es war der perfekte musikalische Jahresabschluss 2018!

Setlist ICON OF COIL – Oberhausen, Kulttempel (28.12.2018):

01. Floorkiller
02. Thrillcapsule
03. Situations Like These
04. Shallow Nation
05. Mono:Overload?
06. You Just Died
07. Regret
08. Simulated
09. Shelter
10. Existence in Progress
11. Pursuit
12. Dead Enough for Life (Z)

Weblinks ICON OF COIL:

Facebook: www.facebook.com/IconOfCoilOfficial
ReverbNation: www.reverbnation.com/iconofcoil

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