GOTHIC MEETS KLASSIK – Leipzig, Haus Auensee (17.11.2017)

Fotos: LETZTE INSTANZ
Letzte Instanz @ Jana Breternitz
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Zum sechsten Mal öffnete das Haus Auensee die Türen für ein Fest der düsteren Gestalten.
Pünktlich um 18:30 Uhr wurden die Fans der fünf auftretenden Bands auf das Festivalgelände gelassen. Draußen wurde man mit Snacks und Getränken versorgt und trotz der bitteren Kälte war der Platz vor dem Haus Auensee schon gut gefüllt.

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Pünktlich um 19:30 Uhr beginnt The Beauty of Gemina als erste Band den Abend und die ersten drei Reihen waren schon voll besetzt. Zuerst reagiert das Publikum noch zurückhaltend auf die Band rund um Frontsänger Michael Sele. Aber nach den ersten paar Songs sind alle begeistert von der Musik. Die Halle füllt sich nach und nach. Die Menschen strömen vor die Bühne. Applaus und Begeisterung der Zuhörer werden von Song zu Song größer. Die Band stellt sich selber als den akustischen Teil des Abends vor und tritt mit Geige, Kontrabass, Cello, Saxophon und Gitarre auf. Der Alternativ Rock, für den die Musik von The Beauty Of Gemina steht, trifft insgesamt den Nerv der Anwesenden.

Setlist THE BEAUTY OF GEMINA @ Gothic Meets Klassik (17.11.2017):

01. Narcotica
02. Mariannah
03. Down By The Horses
04. Suicide Landscape
05. Into Black
06. Badlands
07. Dark Rain
08. Seven-Day Wonder
09. Down On The Lane

Danach betreten um 20:30 Uhr Stahlmann die Bühne und die Halle ist nun fast bis auf den letzten Stehplatz gefüllt. Einer nach dem anderen erklimmen die Jung die Stage und den anwesenden Fans fällt sofort auf, dass zwei neue Gesichter zu sehen sind. Bassist Ablaz ist heute Abend wegen gesundheitlichen Gründen verhindert. Und vor knapp einer Woche gab Mart in einem Facebook-Live-Stream bekannt, dass Gitarrist Frank und Schlagzeuger Max die Band aus beruflichen Gründen verlassen mussten. Diese einschneidenden Veränderungen merkt man deutlich an der Band-Dynamik. Stahlmann wirken sehr unkoordiniert auf der Bühne, was die Fans aber erst einmal nicht aus der Ruhe bringt.

Die sind schon mit dem Erscheinen der Band von der ersten Sekunde an voll dabei, denn Frank animiert die wilde Meute zum mitklatschen, mitsingen und vor allem beim Song Spring Nicht auch zum mitspringen. Nach gut 20 bis 25 Minuten ist der Auftritt auch leider schon wieder vorbei, was viele der Fans lautstark zu beanstanden haben. Nach nur sieben Liedern ist Schluss und auch eine Zugabe git es leider nicht, was wohl dem strengen Zeitplan geschuldet ist.

Setlist Stahlmann @ Gothic Meets Klassik (17.11.2017):

01. Bastard
02. Adrenalin
03. Stahlmann
04. Der Schmied
05. Spring nicht
06. Schwarz
07. Süchtig

Um viertel nach neun begann die Band Tanzwut mit einem sehr eindrucksvollen Intro. Dudelsäcke stimmten mit Freude Schöner Götterfunken die Massen ein und auch die Kombination mit UV-Licht kam sehr gut bei dem Publikum an. Die Musik kann man als Mittelalter-Rock bezeichnen und sehr viele Fans der Band waren mit Merch T-Shirts in der Masse vertreten. Die Stimmung wurde von Song zu Song energischer, aber das Publikum stand doch eher kopfnickend und zurückhaltender vor der Bühne. Trotzdem fiel der Applaus schon vor dem ersten Song ziemlich laut und euphorisch aus, was die Band noch mehr antrieb, die Masse zum kochen zu bringen. Tanzwut sorgte mit vielen Ansagen und eindeutigen Posen dafür, dass das Publikum mitgröhlte, die Hände in die Luft riss und begeistert mitsang.

Die Band, auf die alle im Haus Auensee gewartet haben – Oomph! – betritt 22:30 Uhr die Bühne und sofort wird klar, dass wir es hier mit dem persönliche Highlight für viele an diesem Abends zu tun haben. Die Massen sind so euphorisch, dass sie gleich von der ersten Sekunde förmlich eskalieren. Das Publikum fängt sofort an, im Takt zu klatschen und mitzusingen. Doch Frontmann Dero weiß, wie er noch mehr aus seinen Fans herauskitzeln kann. Der Beginn wirkt etwas verstörend, denn im Refrain läuft  Dero sehr panisch im Kreis, um seine Bühnenshow noch spektakulärer und ausdrucksstärker zu machen.

Es gibt zwar ein paar kleine technische Problemchen, denn das Mikro koppelt hin und wieder etwas und produziert mehrer Laute Quietscher. Das wird durch die Massen aber meist durch lauten Gesang übertönt. Nach gut einer Stunde ist der Auftritt schon wieder vorbei und die Halle leert sich spürbar. Hier war wohl brauchten erstmal frische Luft angesagt und der Platz vor dem Haus Auensee scheint nach diesem schweißtreibenden Auftritt erst einmal der beste Platz zu sein.

Setlist Oomph! @ Gothic Meets Klassik (17.11.2017):

01. Das weiße Licht
02. Gott Ist Ein Popstar
03. Träumst Du
04. Mein Schatz
05. Der Neue Gott
06. Sandmann
07. Gekreuzigt
08. Jetzt Oder Nie
09. Niemand
10. Kleinstadtboy
11. Labyrinth
12. Augen Auf!
13. Alles Aus Liebe (Z)

Schlag Mitternacht betritt die letzte Band, der Headliner, die Bühne und macht somit ihrem Namen alle Ehre: Letzte Instanz. Zum Start sind viele noch draußen, aber Song um Song füllt sich die Halle wieder und das Haus Auensee ist einmal mehr fast bis auf den letzten Stehplatz gefüllt. Die Band beginnt sehr klassisch mit Geige und Cello (beide Musiker barfuß – ein interessanter Anblick). Aber dann wird es zunehmend rockiger und die Massen beginnen wieder euphorisch mitzujubeln. Dadurch,  dass es doch schon recht spät ist, ist auch die Stimmung der Fans etwas schleppend und gedämpft, was Frontsänger Holly Loose mit sehr Engagement schafft, wieder wett zu machen.

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