Los geht es mit Any Given Day, die bereits um kurz vor 19 Uhr schwere Gitarrengeschütze auffahren. Im Bühnenhintergrund hängt ein vermeintlich schicker Banner, den man aber Dank fehlenden Lichts eigentlich nicht mehr zu Gesicht bekommt, sobald die Jungs aus Gelsenkirchen ihr Set eröffnen. Any Given Day sind aktuell nur zu viert unterwegs, da ihr Bassist Micha vor kurzem Vater eines Jungen wurde. Von dieser Stelle noch „Herzlichen Glückwunsch Namensvetter“! Trotzdem geht man hier und heute druckvoll zur Sache und das Publikum klatscht und jubelt sich schon einmal richtig warm. Am besten ist die Stimmung erwartungsgemäß beim Rihanna Cover Diamonds, das selbst diejenigen mitsingen können, die bisher nichts von Any Given Day gehört hatten. Aber das scheinen sowieso nur wenige zu sein, denn die meisten haben laut kurzerhand durchgeführtem Fingervoting wohl die aktuelle Scheibe My Longest Way Home längst Zuhause. Und auch die ersten Circle-Pits gibt es im dreißigminütigen Set zu bestaunen, es spricht also schon jetzt einiges für einen erfolgreichen Konzertabend.
Bildergalerie: Any Given Day @ Köln, E-Werk (28.03.2015)
Der geht nun mit We Butter The Bread With Butter aus Brandenburg deutlich düsterer weiter, deren Deathcore mit fetten Blast Beats das E-Werk nun erschallt und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn es wird ordentlich laut. Die Callboys hatten seinerzeit auch für WBTBWB eröffnet, nun gibt es das Ganze mittlerweile also andersrum. Das Publikum zeigt sich ob des Dargebotenen von begeistert bis verstört, macht aber bei Songs wie dem kleinen Szene-Hit Der kleine Vampir oder Alles was ich will gut mit. Auf der Bühne steht vor allem der 2010 eingestiegene Sänger Paul Bartzsch im Fokus, wo er sich sichtlich wohl fühlt. Doch auch seine Kollegen bekommen immer mal wieder die Möglichkeit sich zu präsentieren und so heizt man die Temperatur im E-Werk immer weiter an, bis die letzte Ruhepause vor dem großen Sturm ansteht.
Bildergalerie: We Butter The Bread With Butter @ Köln, E-Werk (28.03.2015)
Die Pausen sind heute recht angenehm kurz gehalten und, nachdem eine kleine Hasenperformance das Publikum eingestimmt hat, heißt es schon um 20:50 Uhr: Bitch Please mit den Hauptdarstellern von Eskimo Callboy und dem nachfolgenden My Own Summer vom neuen Album. Gleich im Anschluss gehen die Jungs aus Castrop-Rauxel auf Nummer sicher und knallen ihren Fans den Hit We Are The Mess vom gleichnamigen Longplayer vor den Latz. Die Stimmung ist schon jetzt ausgelassen… und das nicht nur vor der Bühne, 
denn auch die Musiker selbst holen immer wieder das Beste aus sich heraus. Sie sprühen auch heute vor Spielfreude und zeigen sich nur kurzzeitig etwas schüchtern angesichts der bisher größten Show ihrer Karriere. Immer wieder lockern sie die Stimmung mit ein paar Sprüchen auf und motivieren ihre Fans dazu, sich noch mehr in die Show einzubringen, was auch weiter Wirkung zeigt. Stillstehen ist nicht, es muss geklatscht, gesungen und getanzt werden! Musikalisch folgt natürlich dazu ein Brett nach dem anderen, seien es neue Tracks wie das (für das Album zusammen mit Sido aufgenommene) Best Day und das vor allem von den jüngeren Fans laut mitgesprochene F.D.M.D.H. oder „Altbewährtes“ der Marke Party At The Horror House oder mit Cinema ein Skrillex/Benny Benassi Cover. Im Rahmen der immerhin 4 Zugaben wird es dann sogar noch ein wenig romantisch, denn natürlich gehört auch Baby zum Set, bei dem sich Eskimo Callboy bekanntlich bei N’Syncs Tearing Up My Heart bedient haben. Den emotionalen Höhepunkt gibt es aber vor dem letzten Song Is Anyone Up und nach gut 100 Minuten Action, denn da holen die sympathischen Jungs gleich noch ihre Eltern auf die Bühne und feiern gemeinsam mit ihren „Mamas & Papas“ und einem wiederholten Konfettiregen diesen großartigen Tour-Auftakt.
Bildergalerie: Eskimo Callboy @ Köln, E-Werk (28.03.2015)
Fotos: Michael Gamon
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Bildergalerie: Eskimo Callboy @ Köln, E-Werk (28.03.2015)
