Doch nun aber erst einmal wieder zurück zum ?neuen? Album, das vornehmlich unveröffentlichtes oder rares Material aus den Aufnahmesessions zum letzten Album enthält und von Wayne Hussey fast im Alleingang geschrieben und eingespielt wurde. Dieser entschied dann auch folgerichtig als Chef im Ring völlig unbürokratisch, welche Songs auf dem Longplayer landen und in welchem klanglichen Gewand. Der Name ?Dum-Dum Bullet? spielt dabei natürlich direkt auf den Titel des Vorgängers ?God Is A Bullet? an, was Wayne aber selbst auch nicht überbewertet wissen möchte. Los geht?s mit ?It Don?t Matter Anymore Anyhow?, dem man so richtig sein Live-Flair anhört und bei dem man sich sogleich wünscht, The Mission würden sich doch möglichst bald wieder auf der Bühne blicken lassen. Ähnliches gilt auch für ?Refugee?, auf welches mit ?Room 22? eine getragene Ballade folgt, für die auch The Mission Bassist Richard Vernon mitverantwortlich zeichnet. Ein guter Start ist somit gemacht, doch leider wird gerade in der Folgezeit recht deutlich, dass das Album zwar einige gute Songs enthält, der Scheibe aber einfach ein echter Kracher fehlt. Man vermisst einen jener Songs, die einen dazu bringen, das Album wieder aus dem Schrank zuholen und die alten The Mission Meisterwerke erstmal links liegen zu lassen. Vielmehr bekommt es der Fan hier auch zum Teil mit mehr oder weniger ungewöhnliches Songs zu tun, von denen das Instrumental ?Katya?s Lullaby?, die A Capella Version von ?Aquarius & Gemini? oder das -zumindest in der Demoversion- als waschechtes Lo-Fi Stück daherkommende ?Stranger In A Foreign Land? hier exemplarisch genannt werden sollen. Viele der Songs wirken aber zu unspektakulär um sich im Ohr des Hörers festzusetzen oder für wahre Klanggenüsse zu sorgen.
Und so ist ?Dum-Dum Bullet? alles in allem eine zwiespältige Angelegenheit geworden. Nicht schlecht, zum Teil auch wirklich gut, aber doch weit von dem entfernt, wozu Wayne Hussey und seine Mannen im Stande sind oder waren. Es darf bezweifelt werden, dass viele dieser Songs ins Kulturerbe der Mission aufgenommen werden, aber zur Vervollständigung der Sammlung ist es allemal gut geeignet und so das Gott-Geschoss es will, verkürzt es ja sowieso nur die Wartezeit auf die nächsten The Mission Gigs. Diese werden uns dann sicher noch mehr Freude bereiten, als es jetzt ?Dum-Dum Bullet? vermag.
Tracklist:
01. It Don’t Matter Anymore Anyhow
02. Refugee
03. Room 22
04. Chelsea Blue
05. Acoustic Blush
06. Thine
07. So Many Things
08. Still Deep Waters
09. Katya’s Lullaby
10. Aquarius & Gemini
11. The Earth You Walk Upon
12. Stranger In A Foreign Land
13. Blush Remodel
Autor: Michael Gamon
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