Die ersten Klänge des Albums erinnern fast an afrikanische Eingeborenenstämme, bevor ein getragener Triphop-Rhythmus ertönt, der uns fortwährend immer mal wieder begegnen wird. Und kurz darauf erklingt auch zum ersten Male die Stimme der belgischen Sängerin. Schön anzuhören ist sie allemal und versucht einen gleich mit ihren Melodien zu umgarnen, was auch ganz gut gelingt. ?Recycle? ist dabei auch durchaus abwechslungsreich, was insbesondere durch das Break bei Songmitte und den sich daraufhin vollziehenden Rhythmuswechsel bewerkstelligt wird. Damit sind wird aber auch schon am kleinen Wehrmutstropfen angekommen, denn viele Songs verfügen nicht über diese Eigenschaft und bewegen sich daher auf recht dünnem Eis zur Monotonie. Stilistisch weiß ?Crossed Lines? mit seinen mal im Triphop, dann aber auch wieder eher im Drum?n?Bass, Electronic oder gar wavigem Downbeat House angesiedelten Tracks und der hypnotischen Stimme Twilas zu überzeugen, allerdings eben nicht unbedingt über die gesamte Länge hinweg. Besonders mitreißend ist Twila immer dann, wenn sie erotisch zu Werke geht, wie es zum Beispiel bei ?Desiring The World?? und ganz besonders beim Anspieltipp ?Wild Dreams? der Fall ist, wo der laszive Rhythmus einen sofort in den Bann zieht. Ansonsten sind die einzelnen Songs auch handwerklich gut gemacht und gefallen auf den ersten Blick, sind aber etwas lang geraten oder stilistisch doch noch etwas nah beieinander. ?Crossed Lines? eignet sich daher wohl vor allem als angenehme Musik im Hintergrund oder als Untermalung für die ersten Dates und natürlich auch darüber hinaus. Auch Live-Konzerte könnte ich mir durchaus interessant vorstellen, da Twila.too dort mit Visualisierungen arbeiten, die die hypnotische Wirkung sicher noch weiter verstärken könnten.
Tracklist:
01. Recycle – 5:15
02. Wild Dreams – 4:55
03. Those Eyes – 4:11
04. Desiring The World? – 4:35
05. On The Lips – 4:38
06. Crossed Lines – 5:03
07. Minus 22 – 4:24
08. So Sweet – 4:54
09. XXX – 3:23
10. Blue Hole – 4:24
Autor: Michael Gamon