Udo Lindenberg, Westernhagen, Wolfgang Niedecken, Peter Maffay, Joe Cocker, Willy DeVille, Robert Palmer – sie alle haben verschiedene Gemeinsamkeiten. Nicht nur der kleinste gemeinsame Nenner, dass alle Musiker sind/waren, sondern vor allem, dass sie mit Carl Carlton schon einmal zusammengearbeitet haben. Dabei ist Carl Carlton eigentlich weit mehr als ein Mitmusiker oder „Sidekick“… Vielmehr ist er ein begnadeter Musiker, der für das brennt, was er macht. Angefangen hat es für den gebürtigen Ostfriesen im Jahr 1969, als er im Langeooger Inselkino den Film Easy Rider sah, wo auch The Weight zu hören war. Ein Stück, das ihn nicht mehr los ließ und nun, schlanke 48 Jahre später, ist es Bestandteil der Live-Doppel-CD Woodstock & Wonderland Live, auf dem der Musiker vielen Kollegen und Vorbildern die Ehre erweist, aber auch eigene Stücke zum Besten gibt.
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Vor allem bluest es immer wieder gewaltig, wenn Carl Carlton auf diesem Album in die Saiten greift. Er schafft es, den Stücken seinen eigenen Stempel aufzudrücken, ohne den Originalen in irgendeiner Weise etwas anzutun. Bruce Springsteen beispielsweise wird sicherlich keine Bauchschmerzen dabei haben, Carltons Version von Atlantic City zu hören, das hier in einer entspannten Version begegnet und auch auf einer Länge von sechs Minuten dabei nicht langweilig wird. Apropos sechs Minuten: Es fällt auf, dass die Arrangements gerne mal lang sind – der Opener Woodstock bringt es gar auf über zehn Minuten. Das Angenehme daran: Man merkt es gar nicht, wie die Zeit vergeht. Wie der Musiker sich in den Stücken verliert, so tut es auch der Hörer. Die Kombination der gespielten Stücke und der individuellen Carlton-Note, kann immer wieder begeistern. Bob Dylans The Times They Are A-Changin’ zeigt es mit seinem Piano und den klaren Gitarrenlinien auch sehr gut.
In der Aufnahme zu Wonderland begegnen dann auch mehr eigene Kompositionen Carl Carltons. Little Men In The Radio als ruhiges Gitarrenstück mit harmonischen Piano-Klängen und eingängigem Chorus steht da gut Pate für. Oder auch das im mittleren Tempo zu verortende Toast To Freedom, bei dem man merkt, dass hier einer eins mit seinen Klängen ist, sodass der Funke auch auf den Hörer überspringt. Faszinierend ist dabei auch, dass immer eine klare Linie zu erkennen ist. Zwar gibt es hier Cover-Versionen – wobei der Begriff „Interpretation“ hier gerechtfertigter escheint – und eigene Stücke, aber es klingt alles wie aus einem Guss. Genau das ist die große Stärke des Albums! Wer gut gemachte Gitarrenmusik im gemäßigterem Tempo mag, ist hier genau an der richtigen Adresse.
Tracklist CARL CARLTON – Woodstock & Wonderland Live:
CD 1
01. Woodstock
02. The Weight
03. Cissy Strut
04. Don’t DO It
05. Atlantic City
06. Little Red Shoes
07. Further On Up The Road
08. The Times They Are A-Changin’
09. Annie
CD 2
01. Moonlight In New York
02. Little Men In The Radio
03. Strawberry Letter #23
04. Mutineer
05. Sailin’ Shoes
06. Invincible
07. Toast To Freedom
08. Good To Be Alive
Weblinks CARL CARLTON:
Homepage: www.carlcarlton.de
Facebook: www.facebook.com/carlcarltonofficial
Twitter: www.twitter.com/carlakosman