Manchmal wünscht man sich ja ein dickes Fell. So wie der Grizzly, der gute alte Graubär. Sei es, um einige Menschen und ihre Art zu ertragen oder im wahrsten Sinne des Wortes, weil man unter einem entsprechenden Fell bei kalten Temperaturen nicht so friert. Da passt es sehr gut, dass die Karlsruher Band Grizzly mit Movement jüngst ihr neues Album veröffentlicht hat. Ein Fell wächst einem durch das Hören des Albums natürlich nicht, aber die druckvolle Rocksound der Band sorgt für ausgiebigen Bewegungsdrang, sodass einem auch dadurch warm wird. Sehr passend, dass man zu Headstrong ein Video gedreht hat: Darin sieht man einen Rückblick auf den Festivalsommer. Die Energie der Live-Shows hat man sich auch für die Platte bewahrt.
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Headstrong ist auch vor Veröffentlichung des Albums bereits ein guter Vorbote gewesen. Punkige Gitarrenklänge, Eingängigkeit, aber auch Shouts und eine gesunde Portion Härte zeigen ein gutes Beispiel dafür, wie die Band auf dem Album klingt. Wobei man dies auch merkt, wenn man einfach beginnt, das Album zu hören, ohne zuvor einen Vorboten gehört zu haben. Why We Move (übrigens gemeinsam mit Gregor Cheese von der King Nugget Gang, der einige Rap-Zeilen beisteuert) geht gleich direkt in die Vollen. Schnelle Riffs, die Kombination aus Eingängigkeit und Härte, gepaart mit einer Prise Pop-Appeal – ein guter Einstieg ins Album ist gemacht.
So gut gelaunt das alles auch klingen mag, so kann man Grizzly ganz und gar nicht vorwerfen, hier ein unreflektiertes Gute-Laune-Album abgeliefert zu haben. Schon der Blick auf manch einen Songtitel zeigt, dass sich hier Gedanken gemacht wurden um die Welt und um das, was um einen herum passiert. Planet B beispielsweise rockt nicht nur gut nach vorne, sondern trägt eben auch die Gedanken darüber in sich, dass wir genau diesen Planeten B nicht haben. Ähnlich verhält es sich auch mit Stücken wie Social Media oder First World Problems. Immer wieder sind es Themen, die einen im Alltag begleiten, aber auch den Blick auf das gesellschaftliche Geschehen nicht verbergen, die hier behandelt werden.
All das geschieht vielseitig auf den elf Stücken des Albums, eine Verschnaufpause sucht man vergebens. So ist Movement ein gelungenes Album für Freunde der punkig angehauchten Klänge mit einer Spur Härte geworden. Oder wie es die Band selbst gerne mal stilistisch bezeichnet: Ein Album gefüllt mit gelungenem „Heavy Pop Punk“.
Tracklist GRIZZLY – Movement:
01. Why We Move (feat. Gregor Cheesy / King Nugget Gang)
02. Angry Little Boys
03. Silver Linings (feat. Sushi / Eskimo Callboy)
04. Juggernauts
05. Planet B
06. Daydream (feat. Romana / Attic Stories)
07. Social Media
08. Deadweight
09. Headstrong (feat. Flo / Yodas Rising)
10. Snitches & Famebitches
11. First World Problems
Weblinks GRIZZLY:
Homepage: www.grizzlycave.com
Facebook: www.facebook.com/grizzlycave