Anfangs schaut es ein wenig mau aus, was sich da so zahlentechnisch an einem kühlen Montagabend im Wiesbadener Schlachthof tummelt – doch mit der Zeit füllt es sich. Zunächst langsam, bis man sich dann fragt: Huch, wo kommen die denn alle plötzlich her?
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Die Kanadier von Boniface stellen sich munter der Aufgabe, die erst eintrudelnde Menge zu empfangen und anzuheizen. Gut gelaunt geben die drei Jungs um Mastermind Micah Visser alles, springen herum, tanzen und versprühen Freude, überhaupt da sein zu dürfen. Ihr Charme wird ihnen honoriert: Die Wiesbadener tauen auf, beginnen, sich auf die gut zum Hauptact passende Musik einzulassen. Acht Stücke haben die Drei Zeit, den Schlachthof von sich zu überzeugen; mit dem Finale I will not return as a tourist machen sie unter verdientem Applaus Platz für die Headliner des Abends.
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Die wahrlich strahlende Scheinwerferkulisse ist alles, was sich an Extravaganz geleistet wird; von Beginn an bodenständig betreten White Lies die Bühne und bieten mit Time to give direkt die erste Singleauskopplung des im Februar erschienenen Studioalbums Five. Es gibt keine besondere Show, Männer großer Worte sind die Briten ebenfalls nicht. Das macht aber nichts, denn im Falle von White Lies funktioniert es wunderbar, einfach die Musik sprechen zu lassen. Insbesondere Sänger und Gitarrist Harry McVeigh sieht man dennoch die Freude an, hier und heute auf der Bühne zu stehen. Wenn er nicht gerade die Studioqualität noch übertreffend ins Mikro singt, findet man ihn oftmals am Bühnenrand, breit in die Menge grinsend.
Während die Band zahlreiche ihrer früheren Singles zum Besten gibt – so etwa There goes our love again, Unfinished Business oder Death – springt der berühmt-berüchtigte Funke mühelos über. Auch ohne groß dazu aufgefordert werden zu müssen, feiern die Wiesbadener mit, jubeln und klatschen im Takt. Ob ältere Stücke, oder Songs vom aktuellen Album, spielt hierbei keine Rolle. Besonders groß wird die Aufregung jedoch bei den zwei letzten Stücken vor der Zugabe: Die aktuelle Single Tokyo veranlasst den einen oder die andere schon zum Mitsingen, beim Bandhit To lose my life sind dann noch einmal alle Hände oben. Über die Zugaben hinweg – Change, Fire and wings und Bigger than us – bleibt die Stimmung ausgelassen. Ein bisschen verträumt, ein bisschen Melancholie und ein bisschen Party; eine Mischung, die in ihrer Schlichtheit überzeugt.
Setlist WHITE LIES @ Wiesbaden, Schlachthof (18.03.2019)
01. Time to give
02. Farewell to the fairground
03. There goes our love again
04. Believe it
05. Is my love enough
06. Getting even
07. Unfinished Business
08. Jo?
09. Don’t want to feel it all
10. Take it out on me
11. Never alone
12. Big TV
13. Kick me
14. Death
15. Tokyo
16. To lose my life
17. Change (Z)
18. Fire and wings (Z)
19. Bigger than us (Z)
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