Ein sphärischer Perspektivenwechsel auf Foscor und den Prog
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Seit ihren letzten beiden Alben Those Horrors Wither (2014) und Les Irreals Visions (2017) verfolgen Foscor einen stärker progressiven Pfad im Black-Metal. Eben jene beiden Alben sind es, die Pate standen für jene durchaus ungewöhnliche Veröffentlichung, die zu beurteilen und Euch ans Herzen zu legen, ich es mir zur Aufgabe gemacht habe: Les Irreals Versions.
Nein die namentliche Nähe zum letzten Album der Spanier ist kein Zufall. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass Les Irreals Versions niemals als neues Album geplant war, wie man das einem klassischen, konzeptionellen Rahmen vielleicht tun würde. Sondern alternative Versionen der beiden vorangegangenen Alben enthält. Es ist, als hätte man sich bei Foscor gedacht, dass mit Abschluss jener Veröffentlichungen eben doch noch nicht alles über diese gesagt worden ist. Also hat man sich das Material noch einmal vorgenommen. Und zwar mit all der Ernsthaftigkeit, die man der Produktion neuen Materials angedeihen lassen würde. Alles ist vom Feinsten und perfekt durchdacht: von den Arrangements über das Mixing bis hin zum Cover-Artwork.
Auf ihrer Facebook-Seite beschreibt die Band Les Irreals Versions wie folgt: “We believe that the album reaches the most intimate form to express what once was said with other words …“.
Sechs Stücke haben es neu-arrangiert und neu-interpretiert auf die Scheibe geschafft, ja erscheinen insgesamt so neu-artig, dass man hier von vielem, aber nicht von einem Neu-Aufguss oder einer Zweitverwertung alter Songs sprechen möchte. Die Katalanen verlassen mit ihrer Neuinterpretation komplett die Gefilde des Metal. Aber dergleichen stört bei Musikern, die ihr Handwerk verstehen und eine gehörige Portion Vorstellungskraft und Feingefühl besitzen sowieso eher weniger. Les Irreals Versions ist eine Melange aus sphärischem Dream-Post-Rock mit leichten Ambient-Einschlüssen, wenn denn jemand eine Einordnung braucht, um sich auf phantastische Musik einzulassen.
Vom ersten Stück an wabert es weit, atmosphärisch und geheimnisvoll auf vielen satt klingenden Schichten. Hinzu kommen Klarstimmen, die stark zurückgenommen der Musik die Arbeit überlassen. Zum Teil stellt sich bei den neuen Versionen ein starker Wiedererkennungseffekt ein. Manchmal mäandern sie ein wenig unschlüssig herum. Meistens eröffnen sie neue Perspektiven auf Those Horror Wither und Les Irreals Visions. Niemals aber hat man den Eindruck, dass sich Redundanz einstellt oder man zwingend einen Zugang zu Foscor bräuchte, um mit Les Irreals Versions etwas anfangen zu können. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es überhaupt ein guter Weg sein könnte die Band kennenzulernen.
Les Irreals Versions ist am 24. August bei Season Of Mist erschienen. Das Album ist lediglich digital erschienen.
Anspieltipps: L.amor.t, Espectres Al Cau
Tracklist FOSCOR – Les Irreals Versions:
01. Instants
02. Altars
03. Encenalls De Mort
04. Espectres Al Cau
05. Les Irreals Visions
06. L.Amor.t
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Weblinks FOSCOR:
Official: http://www.foscor.com/
Facebook: https://www.facebook.com/foscor.official/
Bandcamp: https://foscor.bandcamp.com/