BLEED FROM WITHIN / AFTER THE BURIAL / GREAT AMERICAN GHOST – Köln, Live Music Hall (11.09.2025)

Fotos: BLEED FROM WITHIN Fotos: BLEED FROM WITHIN
Bleed From Within, © Markus Hillgärtner
Lesedauer: 11 Minuten

Ein Abend, der ganz im Zeichen moderner Härte stand: Mit Great American Ghost, After the Burial und Bleed From Within wurde Köln Schauplatz eines Trios, das kompromisslos Energie und Intensität auf die Bühne brachte. Doch im Mittelpunkt stand ein besonderer Meilenstein: Bleed From Within eröffneten ihre „Zenith“-Tour in Deutschland – und feierten dabei die größte Headliner-Show ihrer bisherigen Karriere. Während es kurz vor dem Termin noch letzte Restkarten gab, konnte die Band am Abend stolz ein Triumphsignal verkünden: Ausverkauft!

Lass Dir den Beitrag vorlesen:

Mit Great American Ghost aus Boston eröffnete eine Band den Abend, die für ihre gnadenlose Mischung aus Metalcore und Hardcore-Elementen bekannt ist. Im Gepäck hatten sie ihr aktuelles Album „Tragedy of the Commons“, dessen Songs den Kern ihres Sets bildeten. Die Formation um Ethan Harrison (Vocals), Dustin Guion (Gitarre, Clean Vocals), Griffin Landa (Bass) und Davide Alvarado (Drums) legte kompromisslos los: Über die gesamte Breite der Bühne zog sich ein Podest, das Harrison sofort als Laufsteg nutzte. Schon beim Opener „Hymn of Decay“ reckte Gitarrist Guion siegessicher die Faust, bevor Harrison mit den Worten „Let me fucking hear you! Let’s go!“ und einem mächtigen Scream die Show eröffnete.

Von Beginn an zeigte sich der Frontmann als Antreiber – mit aufgeheizter Attitüde, gefletschten Zähnen und herausgestreckter Zunge. Immer wieder pushte er das Publikum: „What the fuck is up? We’re Great American Ghost and this song is called ‘Echoes of War’. I see you waking up, let’s get alive out there. Let’s go!“ Mit schwerer Double-Bass und wuchtigen Gitarren brachte die Band die Halle zum Beben. Unterstützt wurde Harrison dabei von Guions Clean-Gesang, der den wilden Shouts eine melodische Note verlieh. Auch Bassist Landa sprühte vor Energie, nutzte unermüdlich die Bühne und feuerte die Crowd an.

Besonders bei „Altar of Snakes“ wurde es heftig: Harrison fragte, wie viele Anwesende die Band schon einmal gehört hätten – und wie viele den kommenden Song kannten. Dann seine klare Ansage: „Help the other 1.200 people that have never fucking heard of this band. This song is called ‘Altar of Snakes’ and I expect you to spread this fucking room apart and move your fucking feet!“ – ein Aufruf an die Fans, die Eingeweihten die Stimmung weiterzutragen. Köln ließ sich nicht lange bitten: Der erste Pit zündete, die Menge tobte und Harrison stürzte sich mitten hinein, um die Fans direkt aus nächster Nähe anzutreiben. „Cologne, that was fucking beautiful!“ lobte er zufrieden, bevor mit „Kerosene“ die nächste Attacke folgte: heavy und schnell, angetrieben von knallharten Drums und aggressiven Shouts. Gitarrist Guion kickte mit dem Fuß in die Luft, ließ seine Haare model-like kreisen, während die Horns in die Höhe schnellten und Harrison das Publikum mit „Shake those asses, Cologne!“ weiter aufpeitschte.

Mit „Writhe“ folgte ein Kontrast: Hunderte Handys erhellten die Halle, als Harrison forderte, die Taschenlampen in die Höhe zu halten – ein fast feierlicher Moment, der zeigte, wie sehr die Band das Publikum im Griff hatte. Zum Abschluss gab es noch einmal die volle Breitseite: „This is our last fucking song. I want a fucking circle right here when the song kicks in. Can you come alive for me?“ Mit „Forsaken“ entlud sich die Energie ein letztes Mal in Circle Pits, Headbangs und einem wilden Abschluss, bei dem sich Harrison noch ins Publikum warf und über die Köpfe hinwegtragen ließ. Nach 30 Minuten war klar: Great American Ghost hatten Köln nicht nur wachgerüttelt, sondern von der ersten Sekunde an in eine aufgeladene Performance gestürzt.

Setlist GREAT AMERICAN GHOST – Köln, Live Music Hall (11.09.2025):
  1. Hymn Of Decay
  2. Lost In the Outline
  3. Altar Of Snakes
  4. Kerosene
  5. Echoes Of War
  6. Forsaken
Weblinks GREAT AMERICAN GHOST:

Webseite: www.gag-totc.com/
Facebook: @GreatAmericanGhost
Instagram: @greatamericanghost

Nach einer knapp 20-minütigen Umbaupause betraten After the Burial die Bühne – strahlend und mit einem breiten Grinsen, das sofort verriet: Diese Jungs hatten Bock. Das Quartett, bestehend aus Anthony Notarmaso (Vocals), Trent Hafdahl (Gitarre), Adrian Oropeza (Bass) und Dan Carle (Drums), zählt zu den wichtigen Vertretern des Progressive Metalcore und hatte an diesem Abend sieben Songs im Gepäck.

Schon beim Opener „In Flux“ feuerte Notarmaso mit einem biestigen „Blegh!“ los und wirkte von der ersten Sekunde an zufrieden. Mit „Exit, Exist“ folgte gleich ein Aufruf: „Circle Pit! Spin it round!“ – und die Menge ließ sich nicht lange bitten. Bassist Oropeza lieferte eine engagierte Show, animierte immer wieder zum Klatschen, während die Gitarrenläufe messerscharf durch die Halle schnitten. Kurz darauf stellte sich die Band offiziell vor: „Thank you very much. We are After the Burial from Minneapolis, Minnesota. How the fuck are you guys doing tonight? Hell yeah, you guys are feeling good. I need a little favour from you on this one. When this song starts I want to see everybody in this room jump with us. If anybody is scared and still next to you I want you to give them a friendly shove. I promise we’ll have a good time.“

Bei der Ankündigung von „Behold The Crown“ brach Begeisterung los, und als der Song einsetzte, hüpfte die ganze Halle im Takt. Tiefe Growls trafen auf ein rasendes Gitarrensolo, das die Stimmung weiter hochschraubte. Zwischen den Songs zeigte sich Notarmaso erstaunlich offen: „I’m dealing with an extreme jet lag and I haven’t smoked weed in five days. That’s been rough for me – I smoked weed every single day. We toured last month but before that we hadn’t toured in about two years. We needed to push the reset button and figure some stuff out. But the reason why we took that time off is because we’ve been working on a new record.“ Und so nutzten After the Burial die Gelegenheit, ihren neuen Song „Hum From the Hollow“ vorzustellen – begleitet vom Aufruf: „Let’s get this fucking mosh pit rip it. This one’s easy: just bang your fucking heads with us!“ Als schließlich die ersten Klänge von „Lost in the Static“ erklangen, gab es kein Halten mehr. Neben mir hörte man: „Das ist der geilste Song ever! Ohne Scheiß!“ – und sofort wurden Handys gezückt, um diesen Moment festzuhalten. Ein absoluter Höhepunkt, der die Live Music Hall kollektiv in Bewegung setzte.

Mit „Death Keeps Us From Living“ folgte ein Stück, das Anthony selbst sichtlich forderte: „This next song is very hard for me to perform. It’s so hard that I bitched about it when we put it in the setlist. I said no, I don’t want to do it – and they said shut up, you bitch, do it. You wrote the vocals, do it.“ Die Lyrics sind ein einziger Abstieg in Dunkelheit und Schmerz. Schon die erste Strophe konfrontiert mit drastischen Bildern von körperlicher und seelischer Gewalt: „The familiar feeling, the bitter taste, polluted smell / Vile beatings, vitals meeting in silence“ – Schläge, die tief ins Innere gehen, Wunden, die niemand sieht, während nach außen eine saubere Oberfläche bleibt („internal bleeding, surface remains clean“). Dieser Gegensatz zwischen unsichtbarem Leiden und äußerer Fassade zieht sich wie ein roter Faden durch den Song.

Der Refrain „Death keeps us from living, buried with these scars, it tears us apart“ bringt die Essenz auf den Punkt: Der Tod – und die Narben, die er hinterlässt – rauben jede Möglichkeit, das Leben unbeschwert fortzusetzen. Später wird das Leiden fast greifbar, wenn Notarmaso schreit: „We carry ghosts, the godless head of pure despair, gripped by the throat – release me“. Erinnerungen wirken wie Geister, die einem die Luft abschnüren und keine Befreiung zulassen. Genau diese Schwere spiegelte sich auf der Bühne wider: Fast regungslos verharrte er während des Songs auf dem Podest, ein Bein aufgestützt, als müsse er sich festklammern, während die Halle zur Crowdsurfing-Bahn wurde. Das Publikum suchte Ausbruch in Bewegung, während der Sänger mit jeder Zeile den inneren Kampf offenbarte. Trotz der spürbaren Last hielt er durch – und wirkte nach dem letzten Ton erleichtert: „Fuck yeah, good job, everyone. That was fucking great.“

Zum Abschluss gaben After the Burial mit „Collapse“ noch einmal alles: „Let’s get this fucking moshpit going, some ping-pong pinball shit!“ rief der Sänger – und Köln tat ihm den Gefallen. Die Menge drehte ein letztes Mal frei, Circle Pits wirbelten durch die Halle, während Anthony alles in Grund und Boden schrie. In gerade mal 35 Minuten hatten After the Burial eindrucksvoll gezeigt, dass sie ein Publikum im Handumdrehen in Bewegung setzen können.

Setlist AFTER THE BURIAL – Köln, Live Music Hall (11.09.2025):
  1. In Flux
  2. Exit, Exist
  3. Behold The Crown
  4. Hum From The Hollow
  5. Lost In The Static
  6. Death Keeps Us From Living
  7. Collapse
Weblinks AFTER THE BURIAL:

Webseite: aftertheburial.co/
Facebook: @aftertheburial
Instagram: @aftertheburial

Als Headliner des Abends betraten schließlich Bleed From Within aus Glasgow die Bühne – eine Band, die sich in den letzten Jahren aus der Metalcore-Szene zur festen Größe emporgearbeitet hat. Das Quintett besteht aus Scott Kennedy (Vocals), Craig „Goonzi“ Gowans (Lead Guitar), Steven Jones (Rhythm Guitar, Clean Vocals), Davie Provan (Bass) und Ali Richardson (Drums). Bevor auch nur ein Ton erklang, sprach die Bühne für sich: Das opulente Drumset erhob sich auf einem zweistufigen Podest, während an der Front ein edel wirkendes Gitter mit mittig prangendem Bandlogo den Blick einfing.

Doch bevor die Schotten ihre volle Wucht entfesselten, ertönte ein augenzwinkerndes Intro: Shania Twains „Man! I Feel Like a Woman“ hallte durch die Halle und sorgte für ein erstes Schmunzeln im Publikum. Kurz darauf wurde die Bühne in sattes grünes Licht getaucht – und Bleed From Within stürzten sich mit „Violent Nature“ in ihr Set. Super heavy, blitzschnell und sofort elektrisierend. Scott Kennedy ließ sich von der Energie anstecken, spielte lachend Luftschlagzeug und sprühte vor Motivation. Die Menge war von der ersten Sekunde an dabei: Crowdsurfer landeten im Graben und wurden vom Sänger vergnügt abgeklatscht, während auf und vor der Bühne kollektiv die Köpfe flogen.

Als nächstes folgte der Titelsong des aktuellen Albums „Zenith“ (erschienen am 4. April 2025). „Come on, Cologne, keep on moving“ forderte Kennedy, legte die Hand ans Herz und begrüßte bekannte Gesichter in den ersten Reihen. Mit „Sovereign“ steigerten die Schotten noch einmal die Intensität: Drummer Ali Richardson hämmerte uns seine Blastbeats um die Ohren und zu dem schredderndem Spiel der Gitarren schnellten die Fans aufeinander zu und rangelten munter umher. Craig und Steven jammten miteinander, zwischendurch ließen sie sich zudem zu kleinen Späßen hinreißen. Spätestens jetzt war klar: Hier stand eine Band auf der Bühne, die auf Augenhöhe mit ihrem Publikum feierte – und Köln dankte es ihnen mit grenzenloser Energie.

Schon nach den ersten Songs zeigte sich Sänger Scott Kennedy überwältigt von der Energie, die ihm aus den Reihen entgegenbrandete. „I don’t even have to tell you what the fuck to do. Open up the pit, make it bigger.“ Doch dann wurde er kurz stiller, seine Stimme kippte: „We are Bleed From Within from Glasgow. This is fucking beautiful. First of all, welcome to the Zenith Tour. Tonight is also our biggest headline show to date. So please forgive me if I get a bit emotional today, because this is absolutely fucking unbelievable. Thank you so fucking much.“ Die Fans reagierten mit lauten „Bleed! Bleed! Bleed!“-Rufen, die Band wurde weiter umjubelt – und Kennedy wischte sich mehrfach Tränen aus dem Gesicht. „Oh, I was not prepared for that… We have been a band for 21, 22 years, and Germany has always been like a second home for us. But nothing like this. There’s a lot of familiar faces here that have been with us all the time. Thank you so fucking much for being here. Thank you to every single one of you guys for being here.“

Es war einer dieser seltenen Momente, in denen Härte und Emotionalität Hand in Hand gingen – eine ganze Halle feierte nicht nur eine Band, sondern deren Weg, ihr Durchhalten und ihre gewachsene Verbundenheit mit dem Publikum. Als Kennedy ankündigte: „Cologne, if you know this next song, I wanna hear your voices. This is ‘I Am Damnation’.“ – brach die Stimmung endgültig auf. Wuchtige Riffs, massive Breakdowns und ein mitreißender Groove rissen die Menge mit. Der cleane Gesang von Steven Jones schwebte über den brachialen Shouts von Kennedy, der eine Zeile fast wie ein Schwur ins Mikro schleuderte: „They can’t keep dragging us down. We fought tooth and nail to get here.“ Ein Schauer jagte durch die Halle – ausgelöst durch die perfekte Einheit von Band, Sound und Publikum, die in diesem Moment verschmolz.

Auch die Lightshow setzte an diesem Abend Maßstäbe: kraftvolle Farben, gezielte Spots und eine Dynamik, die jede Note unterstrich. Mit „Stand Down“ erreichte die Energie einen weiteren Höhepunkt. Scott forderte: „For this next song I need you guys to help me with some of the lyrics. So, when I say out for blood I need you crazy motherfuckers to shout as loud as you can out for war!“ – und Köln war wie eine Eins zur Stelle. Hier entlud sich all die aufgestaute Wut und Frustration der Pandemiezeit; eine Abrechnung mit den schlecht informierten Gruppierungen, die diese Jahre noch schwieriger machten. Doch selbst in diesem rohen Stück blitzten immer wieder filigrane Momente auf – eine Erinnerung daran, wie meisterhaft Bleed From Within modernen Metal zelebrieren. Scott wirkte noch immer ungläubig, wie sehr seine Band von der Menge getragen wurde, und auch bei „Crown of Misery“ riss die Intensität nicht ab: Circle Pits wirbelten durch die Halle, während Ali Richardson mit voller Wucht auf sein erhöhtes Drumset eindrosch. Trotz der schweißtreibenden Hitze – Kennedys Shirt hätte man schon jetzt auswringen können – verausgabte sich der Sänger bis zum Letzten.

Das nächste Highlight folgte mit „Levitate“: „Every one of you guys use your voice to this next song. I want to hear your voices as loud as you can on this. Come on, can you do that for me? This is ‘Levitate’!“ Zunächst erklangen sanfte Streicher – ein kurzer Moment der Ruhe –, bevor das nächste Metalcore-Gewitter losbrach. Die Halle brüllte den hymnischen Refrain aus voller Kehle mit, und als Craig sein glühendes Gitarrensolo entfachte, fühlte es sich an, als würde die Menge innerlich kollektiv niederknien. „You guys are fucking amazing!“ jubelte Scott, während Drummer Ali sich erhob, hinter seinem Kit hervortrat und beglückt für das Publikum applaudierte.

Die Hitze in der Halle erreichte mittlerweile Sauna-Niveau – was Scott mit einem Grinsen quittierte: „It is extremely fucking hot up here. The sweat coming off me alone has made the stage soaking wet. This is unbelievable. But even though it is so fucking hot and it is torture, you guys are making it so fucking worth, Cologne. Thank you so much. This next song is from our album ‘Fracture’ and we haven’t played it for a long time. This is ‘Night Crossing’!“ Ein irres Drumsolo von Ali Richardson wurde dabei frenetisch umjubelt, während Scott immer wieder Wasser aus seinem Mikro schüttelte. Die „Kölner Sauna“ nahm man mit Humor – und machte einfach weiter.

Mit „Dying Sun“ legten Bleed From Within anschließend ein weiteres Schwergewicht nach. Die Bühne wurde in bedrohliches Rot getaucht, ultra-tiefe Gitarrenwände türmten sich auf, und Scotts schauriger Growl legte eine Atmosphäre über die Halle, die zwischen Beklemmung und Euphorie oszillierte. Der Song selbst dreht sich um das Gefühl des Untergangs, das Auslöschen von Hoffnung und Licht – ein düsteres Bild, das live besonders packend wirkte. Doch statt die Stimmung sinken zu lassen, kippte sie bei „God Complex“ ins pure Gegenteil: Scott brachte die Menge dazu, sich geschlossen auf den Boden zu setzen, nur um dann gemeinsam mit der Band hochzuschnellen und weiterzufeiern – ein Moment, der die Live Music Hall kollektiv zum Beben brachte. Währenddessen spielten die Musiker mit sichtlicher Freude: Hey-Hey-Rufe durchzogen den Song, Steven verpasste Gitarrenkollege Craig lachend einen kessen Popoklatscher und schickte ihm gleich noch einen Luftkuss hinterher. Das Publikum tobte, Fäuste flogen in die Höhe, es wurde gegrölt, geklatscht und eskaliert – diese ausgelassene Spielfreude übertrug sich ohne Umwege auf jeden im Raum.

Mit „Edge of Infinity“ leitete die Band die Schlussphase ihres Sets ein – ein Stück, das die Balance zwischen filigraner Schönheit und roher Wucht auf den Punkt bringt. Zwei Akustikgitarren standen bereit auf Ständern, während Craig und Steven ihre E-Gitarren dennoch umhängten, um die schnellen Wechsel gewährleisten zu können. Zarte, fast zerbrechliche Melodien und Cleangesang bauten eine fragile Stimmung auf – ehe im nächsten Moment der Song explodierte und Scott Kennedy alles in Grund und Boden schrie. Gerade diese Kontraste machen „Edge of Infinity“ so besonders: Ein Lied über Hoffnung inmitten der Dunkelheit, das live wie eine Katharsis wirkte.

Es folgte die Hymne schlechthin: „The End of All We Know“. Noch einmal richtete Scott das Wort an Köln: „When we released this album, we didn’t think that this would happen for us. I was saying before, we’ve been a band for a very long time. And it’s not been fucking easy. But if tonight has taught me anything, it is that things are changing for Bleed From Within – and the reason for that is because of you guys. You are the important one here. You are keeping live music alive. And never ever fucking forget that. We will be forever grateful for this tonight, Cologne.“ Die Worte hallten nach, bevor sich der Song mit aggressivem Stakkato-Drumming und verspielten Gitarrenmelodien entfaltete. Sämtliche Kehlen in der Halle vereinten sich im Chor, während letzte Energiereserven angezapft wurden – als gäbe es kein Morgen.

Als finale Zugabe folgte „In Place of Your Halo“. Scott verließ die Bühne und begab sich kniend in die Menge, gestützt und getragen von den Händen seiner Fans. Sichtlich genoss er diesen Moment der Nähe, mitten unter den Menschen, die Bleed From Within an diesem Abend frenetisch feierten. Nur schwer konnten sich die Musiker von ihren Fans lösen – Plektren, Drumsticks und Setlists wechselten die Seite. Als das Licht schließlich anging, standen alle verschwitzt, erschöpft und überglücklich in der Halle. Draußen wurden an den Autos Wasserflaschen geleert, T-Shirts ausgewrungen oder gleich ausgezogen – ein Beweis dafür, dass dieser „Saunagang“ bleibende Spuren hinterlassen hatte. Mit einem Triumph wie diesem haben sich Bleed From Within endgültig weiter nach vorn katapultiert.

Mit diesem Abend haben Bleed From Within endgültig bewiesen, dass sie zu den stärksten Live-Acts im modernen Metal gehören. Zwischen purer Wucht, emotionalen Momenten und unbändiger Spielfreude verwandelten sie die Live Music Hall in ein Tollhaus. Köln erlebte eine Show, die noch lange nachhallen wird – ein Meilenstein für die Band und ihre Fans gleichermaßen.

Setlist BLEED FROM WITHIN – Köln, Live Music Hall (11.09.2025):
  1. Violent Nature
  2. Zenith
  3. Sovereign
  4. I Am Damnation
  5. Stand Down
  6. A Hope In Hell
  7. Crown Of Misery
  8. Levitate
  9. Night Crossing
  10. Dying Sun
  11. God Complex
  12. Hands Of Sin
  13. Edge Of Infinity
  14. The End Of All We Know
  15. In Place Of Your Halo
Weblinks BLEED FROM WITHIN:

Webseite: www.bleedfromwithin.com
Facebook: @bleedfromwithinband
Instagram: @bleedfromwithin

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