Ende August darf man sich auf etwas gefasst machen! Wenige Wochen, bevor in Köln die Digital X – Europas größte Digitalausstellung in Köln stattfindet, erfolgt auch die Ankündigung für die dazugehörigen Telekom Street Gigs. Und diese hat es jedesmal in sich! Die einzigartige Eventreihe erfreut sich großer Beliebtheit. Schließlich kann man hier selbst den größten Weltstars im kleineren Rahmen begegnen. Zudem werden die Live-Auftritte gratis via MagentaMusic gestreamt und erfreuen weltweit die Fans. Nachdem zuletzt Muse und davor die Black Eyed Peas vor Ort zu Gast waren, sorgte auch die diesjährige Bekanntgabe für helles Aufsehen. Diesmal gelang es den Veranstaltern, Thirty Seconds To Mars für ihr exklusives Event zu gewinnen, um ihr brandneues Album It’s The End Of The World But It’s A Beautiful Day erstmalig zu präsentieren. Damit erhielten die Macher den Zuschlag für das einzige Europa-Konzert der Band.
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Tickets können für die Telekom Street Gigs generell nicht käuflich erworben werden. Stattdessen werden diese kostenfrei nach dem Motto „First come, first serve“ als Dankeschön für treue Kunden vergeben. Das große Happening ereignete sich nun erneut im Kölner MediaPark. Auf dem zentralen Platz eines ehemaligen Güterbahnhofs entstand hier vor einigen Jahren eine sternförmige Anlage, umsäumt von Grünflächen, modernen Gebäudekomplexen, sowie dem höchsten Bürogebäude der Stadt – in Form des Kölnturms. Für die Digital X wurde an dieser Stelle eine stattliche Bühne, samt einer Zuschauertribüne errichtet. Die Bodenmitte zierte ein magentafarbenes X. 3.000 glückliche Thirty Seconds To Mars Fans fanden sich also nun an diesem lauen Spätsommerabend hier ein. Nachdem wir mit kostenlosen Getränken versorgt wurden, fand ich mich also inmitten des Geschehens wieder und es schien absolut unwirklich, dass in wenigen Augenblicken die US-Megastars direkt vor einem die Bühne entern sollten.
Als wäre das nicht schon aufregend genug, tauchte plötzlich ein junger Mann im Bühnengraben auf, der eine Reihe grüner Armbändchen an einzelne Zuschauer verteile. Auch ich bekam eins und dazu erhielten wir die Info, dass wir gegen Ende des Sets mithilfe der Securities die Absperrung überwinden werden, um gemeinsam mit der Band beim letzten Song auf der Bühne zu stehen. Nach einem Moment der überschwänglichen Freude kippte kurzzeitig meine Stimmung, schlug erst in Wahnwitz um und mündete in einer leichten Panik. Oh mein Gott!!! Na jetzt gab es eh kein zurück. Aber zunächst galt es erstmal das Konzert zu genießen. Es war soweit! Passend zum Einbruch der Dunkelheit zählte eine Frauenstimme den final Countdown herunter: “sixty, fifty-nine, fifty-eight, fifty-seven… thirty-two, thirty-one, thirty, thirty, thirty, thirty.” Die Spannung im MediaPark stieg erheblich an. Drummer Shannon Leto begann hinter seinem Instrument zu tanzen. Erste Klänge des Songs Walk On Water gesellten sich hinzu. Mit einer Seleenruhe betrat auch Jared Leto die Bühne. Zweifelsohne glänzte die Fashion Ikone auch an diesem Abend in einem besonders stylischen Look. Zu einer dunklen Sonnenbrille trug er einen ausladenden, goldenen Plissee-Umhang um seine Schultern. Seine weißen, langen Handschuhe waren mit Bändern versehen, wohingegen seine schwarze Hose mit etlichen bunten Schnüren verziert war. Ein blaues Netzshirt, sowie ein kurzes schwarzes Top komplettierten sein extravagantes Erscheinungsbild.
Sogleich nutzte er die gesamte Bühnenfläche und gewann die Menge in Nullkommanichts für sich. Lautstark stimmten die Fans mit ein und schwangen ihre Arme klatschend zum Takt in die Höhe. Goldene Funkenschübe erzeugten einen weiteren Glamoureffekt. Unmittelbar folgte auch schon Up In The Air. Der attraktive Sänger war in seinem Element. Munter fegte er umher, enterte das mittige Podest, drehte sich um die eigene Achse und aktivierte seine Fans mit Gesten und Worten: “Does anybody out there want to get a little bit crazy?” Für eine spontane Aktion wurde der Song unterbrochen. Die Besucher auf der Tribüne erhielten von ihm den Auftrag sich hinzustellen, wohingegen sich alle stehenden Gäste hinhocken sollten. Gesagt, getan. Gemeinsam wurde leidenschaftlich gesungen, ehe alle auf Jareds Zeichen hin aufsprangen und die Party im vollen Gange war. Zu den beginnenden Chorgesängen der Menge formte Jared mit seinen Händen das Symbol der Band in Form ihres Triads. Zu Kings & Queens entzündete der Hollywoodstar eine rote Leuchtfackel. Auf der riesigen LED-Leinwand erschien die Botschaft “We Love You.”
Nun wünschte sich der Fronter Gesellschaft auf der Bühne… nein! Die Bandchenfraktion war noch nicht dran. “Anybody wanna come up and dance on stage? I need one special dancer. I’m looking for like the worst dancer in all of Germany. Somebody very, very, very bad. Either very good or very bad. But you gotta get crazy!” Nach und nach wählte er sich einen mutigen Tänzer und zwei Tänzerinnen aus. “What’s up my brother? How are you doing? Everybody say hello to Tom. Where are you from?” – “Ulm” Zunächst leicht verwundert über dieses scheinbar seltsame Wort, gab sich Jared sichtlich Mühe, die deutsche Stadt korrekt auszusprechen. Er wandte sich an sein Publikum “I know Germans are known for their dancing. I know Germans are known for their dirty dancing.” Prompt versetzte er seine Hüfte in kreisende Bewegungen. “Come on, just bounce a little bit. And if you’re just too cool to dance, just put hand up your hand in the air and do this a little bit. Are you guys ready to shake your boooootyyyyy? This song is called ,Rescue Me’.” Während etliche Nebelsäulen aufstiegen, stellte sich Tom als wahres Naturtalent auf der Bühne heraus. Locker und lässig groovte er ausgelassen vor sich hin. Das entging auch Mr. Leto nicht, also holte er das Naturtalent zu sich nach vorn auf das Podest. “Make some noise for Tom from Ulm.” Ein beeindruckendes Bild ergab sich zu Hail To The Victor. So schossen zahlreiche Flammenschübe gar am Bühnenrand und im Hintergrund in die Höhe.
Auf die Frage, wer Thirty Seconds To Mars schonmal gesehen hat und wer nicht, fragte Jared empört: “First of all, what the hell took you so long?! You had to get a free ticket. Is that’s what going on? I gotta to tell you something, honsetly coming to this beautiful country changed our lives. It really did. It gave us a place to call home. You guys gave us a beautiful gift. You gave us a little bit of faith in ourselves. Because we came here in front of 20 people, then 50, then 100, then 500, 1000, then we played to headline Rock am Ring and played arenas and stadiums all over this beautiful country. We are very very greatful and thankful. I think I’m gonna get a Magenta tattoo tomorrow. A big pink tattoo. Because this is the second time we’ve come and play a show and I have to say the second is even better than the first time. Thank you guys for that.” Mit Life Is Beautiful bekamen wir dann auch den ersten Track des neuen Albums live zu hören. Wer noch nicht ganz textsicher war, konnte unterstützend die eingeblendeten Lyrics auf der Leinwand nutzen. Shannon stellte sich mit Drumpads an den Bühnenrand und tobte sich nahe der Fans daran aus. Prägnante Beats verliehen dem Track eine lässige Coolness. “I’m gonna take my glasses off, so that I can see you beautiful people.” Endlich kamen auch seine auffallend schönen Augen zum Vorschein. Als Do Or Die erklang, schnappte sich Jared eine 30STM Fahne und schwenkte diese eifrig umher. Seinen emsigen Chor ließ er dazu seitlich abwechselnd mitsingen.
Ein TikTok Video bereitete uns nun auf den folgenden Song vor. Im Schnelldurchlauf lernten wir, wie man die stimmlich anspruchsvollen Parts in The Kill kontrolliert singen kann. Mittlerweile ist auch der schmucke Umhang gewichen. “Is your voice warmed up? Are you ready to sing with us? Does anybody know this song? You’re welcome to sing it in German, if you like to, it’s fun.” Bereits bei den ersten Zeilen des Klassikers aus dem Jahr 2005 überkam mich eine Gänsehaut. “Sing it as loud as you can!” Als wäre diese Ansage nötig gewesen – passioniert sangen wir alle die bekannten Zeilen mit: “Come, break me down. Bury me, bury me, I am finished with you. Look in my eyes. You’re killing me, killing me. All I wanted was you.” Auf einmal huschte er zu uns in den Bühnengraben hinunter, stellte sich ein Stück erhöht auf die Absperrung und war uns allen ganz nah. Stuck war die erste Single, die vom neuen Longplayer ausgekoppelt wurde. Als diese folgte, sahen wir auch das dazugehörige aufwendig gestaltete Video im Hintergrund. Der Frontmann genoss es sichtlich, seinen neuen Track zu performen. Auch die Feuereffekte passten perfekt zu der starken Single. Natürlich durfte auch der Part nicht fehlen, der einem gut und gerne einen stundenlangen Ohrwurm bescherte: “Ram-dam, da-da-da, dam-dam, ba-da-da-da-da. Ram-dam, ba-da-da, ram-dam-dam.”
“Do you wanna hear an old song? When you get crazy enough, we’re gonna start this song. I gotta tell you something. Did you guys notice, I’ve messed up the lyrics on the last song really bad? But it’s a new song. So thank you for pretending not to notice. This song is called ,Attack;. So get your fists up in the air.” Schwarze, große Ballons wurden in die Menge geworfen und munter tanzten sie über unseren Köpfen umher. “Do you wanna hear another old song?” Beautiful Lie weckte Erinnerungen und der Banger hat nichts von seiner einstigen Strahlkraft eingebüßt. Während die Lyrics beim Neuling Seasons in der Menge noch nicht ganz so gut saßen, fiel für uns das Action-Zeichen. Es ging also los! Die starken Securities halfen uns allen über Absperrung. Wir positionierten uns seitlich der Bühne und genossen von dort aus den letzten Song VOR der Bühne. Dazu erhielten wir ein kleines Briefing. Aufgrund der Spezialeffekte durften wir uns lediglich in der Bühnenmitte positionieren. Schnell wurden auch noch Kennzeichnungen auf dem Boden angebracht. Unser großer Moment rückte näher…
Im Zuge der Veröffentlichung von It’s The End Of The World But It’s A Beautiful Day machte Jared eine äußerst begrüßenswerte Ankündigung: “I have a feeling. We’re maybe coming back to Germany very, very, very soon! Because the best part of putting a new album out, is to get a chance to come back to all your favourite coutries in the world. And in this case, I get to come back and eat all your bread! Thank you very much. I love that German bread and that… Spätzle? Is it that, what you call it?” Schnell ließ er sich erklären, wie man das die Nudelsorte korrekt ausspricht. “I love your German food. And I love you German people. Oh Shannon, do you remember the last time we played in Köln? Is that right? Köln? Not Cologne, right? Köln! Or, do you like it, when I say Cologne? Last time we played in Köln, we sold out the arena here – 20.000 tickets. That was very, very special. Ok, so for the last song of the night. I have a question for you. Does anybody wanna come on stage with Thirty Seconds To Mars? Who is it gonna be? I need the crazy people in here. Are you ready?” Neben uns suchte Jared noch weitere Personen aus, so dass insgesamt ca. 50 Fans zusammenkamen. Hand in Hand enterte ich gemeinsam mit einer sympathischen Frau, die bereits während des Konzertes neben mir stand, diese riesige Stage. Wie imposant der Blick auf die Menge war! Die Worte “No, no, no, no” leiteten das große Finale ein: Closer To The Edge. Und dann kickte das Adrenalin und wir hatten einfach eine absolut fantastische Zeit da oben. Wir sprangen, tanzten und sangen aus vollstem Herzen. “No, I’m not saaaaaying, I’m sooooorry. One day maybe we’ll meet again.” – So, wie auch all die anderen Fans dort unten. Was für ein Gefühl! Ein erfüllenderes Ende hätte es an diesem Abend nicht geben können und diese einzigartigen Momente kann uns niemand nehmen. “We love you so much Köln, Germany – Thirty Seconds To Mars. Thank you Telekom, thank you everybody. Thank you, Shannon. Dankeschön!”
Nach gut 75 Minuten endete das Set. Wer den Konzertabend bislang nicht vor Ort oder im Stream verfolgen konnte, hat auch im Nachhinein die Möglichkeit, sich den Gig bei MagentaTV oder MagentaMusic anzusehen. Wir bedanken uns ganz herzlich für diesen phänomenalen Abend und sind bereits gespannt, wen wir im nächsten Jahr im Kölner MediaPark live erleben dürfen. Jetzt fehlt nur noch die finale neue Tourankündigung von Thrirty Seconds To Mars! Eins ist klar – wir sind wieder dabei! Bis dahin können aber alle den Text von Seasons, abgemacht? 🙂
Tracklist THIRTY SECONDS TO MARS – Telekom Street Gigs, Köln, MediaPark:
01. Walk On Water
02. Up In The Air
03. Kings & Queens
04. Rescue Me
05. Hail To The Victor
06. Life Is Beautiful
07. Do Or Die
08. The Kill
09. Stuck
10. Attack
11. Beautiful Lie
12. Seasons
13. Closer To The Edge
Weblinks THITY SECONDS TO MARS:
Homepage: https://thirtysecondstomars.com/
Facebook: https://www.facebook.com/thirtysecondstomars/
Instagram: https://www.instagram.com/30secondstomars/
Fotocredits Titelbild und die folgenden Fotos 1-3, © Deutsche Telekom
Fotos 4-9 Handybilder, © Nadine Kloppert