Ehrlich währt ja bekanntlich immer am längsten, daher steige ich an dieser Stelle auch einfach mal genau so ein: So wirklich viel bekannt war mir über diese Band bisher nicht. Eher so eine dieser Band, deren Namen man immer mal liest und irgendwie für „komisch“ oder „interessant“ befindet. Und wie dem so ist, kommt es dann auch mal vor, dass plötzlich ein Album dieser Band auf dem Schreibtisch liegt. Duo Duo nun also. Also mal aufgelegt und angehört, was sich denn hinter diesem Namen verbirgt. Abgefahrenes erwartet und dann – völlig wertfrei – zunächst einmal gewundert, dass das doch gar nicht so wild ist, wie der eigene Kopf es sich ausgemalt hatte. Zumindest in der ersten Hälfte geht es recht ruhig zu, später wird es auch schon mal „wilder“.
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Viele Schlagworte, viele Anführungszeichen, nun aber mal rein ins Geschehen: Stars/Sternchen als Opener wirkt geradezu harmonisch. Ruhige Gitarrenmelodien begegnen, dazu eingängiger Gesang, so abgefahren ist das alles noch gar nicht. Aber schön! Wie auch die Bossa Nova-Anleihen im folgenden Ab und zu, das nun doch Kostproben der Schrägheit von The Düsseldorf Düsterboys gibt, wenn man Zeilen der Marke „Ab und zu / Schau ich mir selbst beim Kochen zu hört.“ Insgesamt aber alles sehr angenehm zu hören und mit vielen Einflüssen durchsetzt. Merkt man auch in folkigen Einflüssen von Das erste Mal wieder, bei dem die Band erneut zeigt, dass sie wirklich gut darin ist, ruhige und dabei sehr eingängige Stücke zu schreiben.
Das setzt sich auch sofort, wobei man zunehmend merkt, dass die Arrangements nicht mit Doppelbödigkeiten geizen und es sich lohnt, auch einmal eine Ebene tiefer in die Stücke einzusteigen, die zum Ende hin doch noch ein bisschen mehr in die Richtung gehen, die im Einstieg dieses Texts bereits erwartet wurde. Gangster bspw. ist zwar auch folkig, geht aber mit seinem schrägen Touch schon eher in Richtung Freak- oder Antifolk. Zudem fällt auf: Hier wird plötzlich mal Englisch gesungen. Mit Adieu, Adieu wird es dann plötzlich auf einmal seltsam entrückt. Getrommelte Sambarhythmen mit einer Intensität, die man hier gar nicht erwartet, sodass es nahezu ein „Samba-Noise“ geworden ist, betrachtet man die sonstigen Verhältnisse dieses Albums.
Zum Abschluss mit Pegel wird es dann plötzlich verhangen und harmonisch, bis das Stück eine Wendung zu wirrem Trommeln und einer „Wall of Percussion“ nimmt, um dann relativ abrupt zu enden. Und das passt dann irgendwie auch schon wieder total ins Geschehen. So ganz schlau mag man nach den ersten Durchgängen noch nicht sein, aber neugierig genug, was weitere Durchgänge mit einem machen. Und ehe man sich versieht, stellt man fest: Ja, Duo Duo ist ein gutes Album geworden!
Tracklist THE DÜSSELDORF DÜSTERBOYS – Duo Duo:
01. Stars/Sternchen
02. Ab und zu
03. Interlude
04. Füße
05. Das erste Mal
06. Danke, B.
07. 2016
08. Korn auf Korn
09. Lavendeltreppen
10. Schlaf dich aus
11. Gangster
12. Die Hand heilt
13. Adieu, adieu
14. Pegel
Weblinks THE DÜSSELDORF DÜSTERBOYS:
Homepage: www.duesseldorfduesterboys.de
Facebook: www.facebook.com/duesseldorfduesterboys