Mal wieder einer dieser Fälle, bei dem man versucht ist zu sagen: „Singer-Songwriter mit anderen Mitteln“. Denn es ist schon sehr persönlich, was Celia May auf ihrer EP präsentiert und auch autobiographisch, denn jedes Stück ist die Verarbeitung einer realen Lebenssituation. Die junge Frankfurterin singt über das Gefühl des Verlorenseins und des Sich-Wiederfindens, was sich in oft dunklen Metaphern widerspiegelt, die sich durch ihre Musik ziehen. Auf der Debüt-EP geschieht das in einem Intro und auf fünf weiteren Stücken, die als eine angedunkelte Version von Pop-Musik mit elektronischer Komponente bezeichnet werden können und einen guten Startschuss für die Musikerin bilden.
Lass Dir den Beitrag vorlesen:
„I’m a master of the art of building something up, just to destroy it and watch it fall apart”, so begrüßt uns Celia May im Intro und erschafft eine leicht beklemmende Atmosphäre zum Start. Before I Sleep erklingt dann im bereits angedeuteten elektropoppigen Gewand mit einer dunklen Grundstimmung, aber auch mit Eingängigkeit und Wärme dabei. Mit klarer Stimme trägt May die Texte vor und begegnet dabei sehr melodisch. How It Feels To Fail wirkt in der Folge noch ein wenig betonter, man fühlt sich ein wenig an jüngere Stücke von Selah Sue erinnert, was sicherlich nicht die schlechteste Referenz ist. Hier pulsiert der Beat und man merkt, dass Celia May hinter dem steht, was sie singt.
Die zweite Hälfte der EP nimmt nun ein Trio ein aus den Stücken Sinking, Drowning und Swimming. Das mag nach Untergangsstimmung klingen, aber in der Reihenfolge ist es eher ein Bewusstsein für das setzend, was danach kommt. Sinking mit seinen klaren Gitarrenläufen klingt dabei gar optimistisch mit seinem leichten Beat, sodass schon hier klar zu sein scheint, dass es doch weitergehen wird. Wie in diesem Fall mit Drowning, das ruhig eröffnet und trotz positiver Grundstimmung teilweise eher wie eine Abrechnung klingt, wenn man auf den Text achtet. Im weiteren Verlauf schwingt sich das Stück auf und wird zur eingängigen Popnummer. Mit Swimming endet die EP noch einmal dunkel mit atmosphärischen Klängen, die erst zum Ende hin wirken, als habe sich die Künstlerin ein bisschen freischwimmen können (um im Bild zu bleiben).
Eine gute EP hat Celia May da abgeliefert, bei der man hoffen darf, dass dies erst der Anfang ist. Denn dieser ist definitiv geglückt und macht Lust auf mehr!
Tracklist CELIA MAY – Milk & Blood (EP):
01. Intro
02. Before I Sleep
03. How It Feels To Fail
04. Sinking
05. Drowning
06. Swimming
Weblinks CELIA MAY:
Homepage: www.celiamayofficial.com
Facebook: www.facebook.com/celiamayx