WALLIS BIRD – Hands

SPARKS - Exotic Creatures Of The Deep (Rerelease)
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9 Gesamtnote

Gesamtnote

9

Die Geschichte wird bei jedem neuen Album von Wallis Bird zwar wieder aufgerollt, aber diesmal liegt sie wirklich auf der… Ja, verdammt, auf der Hand! Die Geschichte mit dem Rasenmäher, in den sie mit der Hand gerät und ihre Finger verlor, von denen vier gerettet werden konnten. Diesmal drängt sie sich einfach auf, schließlich heißt das Album Hands und wird folglich auch von einer Hand auf dem Cover geziert. Nicht irgendeiner, sondern ihrer. So autobiographisch die ganze Geschichte ist, so ist es auch auf dem Album, das viele ernste Themen behandelt. Seien es Gender-Fragen, Vertrauen, Suchtthematiken… Wallis Bird lässt einen gewohnt nah an sich ran in dem, was sie schreibt und spielt.

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Was auch mit der Geschichte zusammenhängt, ist die Art, wie Wallis Gitarre spielt, mit einer umgespannten und „auf links gedrehten“ Gitarre. Allerdings ist von dieser auf dem Album gar nicht so viel zu hören – was nicht unbedingt überrascht, da dieser Trend auch auf den vorherigen Alben spürbar war. Stattdessen klingt es teilweise aber auch ungeahnt positiv, was im Gegensatz zu den Thematiken steht. Nahezu leichtfüßig mit Beat und Synthie-Spuren eröffnet Go das Album und wirkt eher im Gesang noch ein wenig nachdenklich, bevor die Single What’s Wrong With Changing? mit einer Kombination aus marsch-artigem Charakter und Einsprengseln aus R&B eingängig genau diese Frage stellt. Ein kraftvoller Titel, aus dem förmlich raussprudelt, wie sehr ihr das alles ein wichtiges Anliegen ist.

Überhaupt ist es erstaunlich, wie viel Energie sich auf dem Album freisetzt. Mit viel 80er-Pop ist I Lose Myself Completely bspw. eine sehr tanzbare Nummer, obgleich dieser Selbstverlust gar nicht mal so positiv klingt, wenn man auch bei den Lyrics hinhört. Auch mit den elektronischen Spielereien vermag es Wallis Bird, tiefe Einblicke in das, was sie bewegte und bewegt, zu erschaffen. So unter anderem auch in Aquarius, das Kindheitserinnerungen reflektiert und in seinem relativ hohen Tempo mit viel Moll arbeitet. Aber dann wird es doch auch noch ruhiger. Auch die Gitarre ist noch zu vernehmen. In I’ll Never Hide My Love Away ist dieser ruhige Moment gegeben. Momente wie diese machen aus dem guten Album ein sehr gutes – begibt sie sich doch hier zu ihren musikalischen Wurzeln und komplettiert das Gesamtbild.

Wenn das Album mit Pretty Lies dann nachdenklich und gleichermaßen harmonisch endet, bleibt man begeistert zurück und mag gern noch einmal von vorne beginnen. Wallis Bird zeigt sich auf dem Album erneut von ihrer besten Seite und lässt einen einfach nur feststellen: Hands ist wirklich sehr gut geworden!

Tracklist WALLIS BIRD – Hands:

01. Go
02. What’s Wrong With Changing
03. I Lose Myself Completely
04. The Power Of A Word
05. Aquarius
06. F.K.K. (No Pants Dance)
07. Dream Writing
08. I’ll Never Hide My Love Away
09. The Dive
10. Pretty Lies

Weblinks WALLIS BIRD:

Homepage: www.wallisbird.com
Facebook: www.facebook.com/wallisbird
Twitter: www.twitter.com/wallisbird

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