Als im Jahr 2020 das Debüt-Album Kopfkarussell erschien, war alles angerichtet und es sollte munter getourt werden. Was daraus wurde, ist bekannt. Dass das neue Album nun Nie wieder heißt, war aber keine damalige Schreckensvision, dass man nie wieder die Bühne betreten würde, sondern ist ein Fingerzeig auf das, was es auf dem Album zu hören gibt, wovon es inspiriert ist. Durch die viele Zeit, die es im Lockdown gab, konnte man viel nachdenken über das was war, sodass es ein Abschließen mit den „Zehnerjahren“ ist, den die Band hier bietet. Musikalisch verpackt in einen britisch inspirierten Sound, aber mit deutschen Texten, sodass es ganz grob gesagt eine Art „deutschsprachiger Britpop“ ist, den die Band aus Ahaus hier spielt.
Mit dem Titelsong geht es dann auch gleich los. Nach vorne treibende Indie-Gitarren und das melancholische Gefühl, dass die Zeit einfach vergeht, begleitet einen. Das Gefühl ist da, dass ein neuer Zeitabschnitt vor einem liegt. Auch, wenn da die Melancholie durchscheint, so klingt es sehr hoffnungsvoll, was die Band spielt. Sie sagen mir beispielsweise klingt mitreißend, man möchte tanzen. Durfte man zur Zeit des Songwritings ja quasi nur in den eigenen vier Wänden (oder eben im zweiten Haushalt), aber nun, wo die Platten draußen ist, darf man es bald auch zu diesen Klängen wieder in der Öffentlichkeit.
Dass es in der Single Michelle um Masken geht, hat allerdings nichts mit der Pandemie zu tun, sondern handelt im übertragenen Sinne von einer Michelle, die man eigentlich kaum kennt, weil sie hinter ebendieser Maske Schwächen und Fehler verdeckt. Es geht darum, „die Lügenwände einzureißen“. Auf der einen Seite rockt das, auf der anderen Seite passt auch ein Streichquartett hier locker in den Sound. Das übrigens ist auch ein großes Plus des Albums: Obgleich es klar nach vorne geht, haben auch Instrumente wie Streicher und Flügel sowie Choräle ihren Platz hier. Sie können gut das Gefühl untermauern, in rockigen Momenten, aber auch in den ruhigeren Passagen wie bei Wessumer Platz.
Auf einer knappen Dreiviertelstunde begegnen am Ende 13 Stücke, die meist rockig und manchmal nachdenklich klingen und dabei viel Gefühl transportieren. Der musikalische Weg zwischen deutschen Texten und britisch inspirierter Musik ist gelungen.
Tracklist SOECKERS – Nie wieder:
01. Nie wieder
02. Sie sagen mir
03. Heartbreak Hotel
04. An den Stangen
05. Wofür die ganze Arbeit
06. Lichter
07. Michelle
08. Wessumer Platz
09. Schöppinger Berg
10. Gib mir
11. Schweig!
12. König der Spinner
13. Nie nie wieder
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