Sowas… Da schaltet man nichtsahnend das Morgenmagazin ein und sieht Mads Langer, was einen daran erinnert, dass man ebenjenen doch auch noch rezensieren wollte. Also mal lieber zur Tat geschritten und geschaut, was denn da vor einem liegt. Dabei ist Mads Langer schließlich auch nicht irgendwer, sondern ein in seiner Heimat Dänemark Gold- und Platin-ausgezeichneter Star. Aber einer, der auch ein paar Jahre Pause gemacht, kam die letzte EP doch bereits 2017 raus. Nun ist er wieder auf der Bildfläche erschienen und hat mit Where Oceans Meet ein neues Album im Gepäck, das elf abwechslungsreiche Pop-Nummern im Gepäck hat.
Wo gerade schon das Wort „Pop“ fiel: Insofern ist natürlich der Opener White Noise gleich irreführend, denn Noise ist hier nicht zu hären. Stattdessen steigt Mads Langer mit einem pulsierenden Pop-Song mit klaren Gitarrenläufen in das Album ein und erzählt von einer Welt, in der Bestätigung und Erfolg von Klicks abhängig gemacht werden. Wie man sieht: Mads Langer ist dabei auch einer, der sich Gedanken um die Welt und die Dinge um ihn herum macht, statt auf Gute-Laune-Pop zu setzen. In dem Kontext betrachtet ist Lightning dann auch nicht nur ein simples Liebeslied, sondern ein Stück mit Echtheits-Faktor, denn es soll um die „echte Liebe“ gehen. Gut gelaunt klingt es aber trotzdem, ist ja auch nicht verkehrt.
Abwechslungsreich wird das Album durch das Spektrum an Gefühlen, das sich auch auf die Stücke selbst niederschlägt. Dark Clouds bspw. ist ein verschachteltes Stück im weitgehend mittleren Tempo, das dennoch eine gewisse Hektik innehat, während mit Stop Me auch eine Ballade den Weg auf das Album gefunden hat. Auch, wenn Mads Langer eine klar eigene musikalische Handschrift hat, so ist hier und auch im folgenden Lost Highway – ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt – Keane als Referenz zu nennen. Erinnerungen an den Sound der britischen Musikerkollegen lassen sich hier nicht leugnen. Deutlich eigener wiederum sind Stücke wie Puppet Show, das ein bisschen in Richtung Singer/Songwriter geht, aber durch Beats dann doch wieder in Richtung Pop geleitet wird.
Am Ende hat man ein gelungenes Pop-Album, das einzig dadurch ein wenig schwächelt, dass so etwas wie ein Hit fehlt oder das, was das Album irgendwie spürbar im Gehörgang bleiben lässt. Das ist eigentlich schade, denn wenn man das Album hört, kann es gefallen und – wie bereits erwähnt – hat Mads Langer auch eine erkennbare eigene Handschrift im Sound. Aber auch, wenn hier und da „das gewisse Etwas“ fehlt, ist insgesamt es ein gutes Album geworden!
Tracklist MADS LANGER – Where Oceans Meet:
01. White Noise
02. Lightning
03. Puppet Show
04. 21:4
05. Dark Clouds
06. Stop Me
07. Lost Highway
08. Hanging With You
09. Closer Than You Know
10. Monsters In My Mind
11. Julie
Weblinks MADS LANGER:
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Twitter: www.twitter.com/madslanger