Hätte ich es nicht im Vorfeld besser gewusst, wäre ich beim Hören erst einmal irritiert gewesen. Dieses X im Bandnamen wirkte so harsch. Aber nix mit Hardcore oder ähnlicher Härte, stattdessen verorten sich School of X eindeutig im Indie-Bereich. Dass wir dieses Album nun bereits hören können, war zunächst gar nicht so selbstverständlich. Eigentlich waren Anfang 2020 die Pläne für eine Headliner-Tour in Dänemark da, es sollte steil bergauf gehen, aber der weitere Verlauf ab März ist weithin bekannt. Aber nix mit fauler Haut, stattdessen ging es ans Songwriting, wodurch es im Frühjahr mit Away bereits einen ersten Eindruck und Vorboten zum Album zu hören gab.
Ein Vorbote, der gut abstecken konnte, wie grob betrachtet das Album klingen wird. Eine melancholische Indie-Pop-Nummer, die Verarbeitung einer Trennung, die sich gut im Sound widerspiegelt, der dennoch nicht am Boden zerbrochen klingt, sondern auch die Hoffnung darauf innehat, dass bessere Zeiten folgen werden. Ganz eindeutig also etwas mit Gefühlen. Diese zu vertonen, ist eine große Stärke Rasmus Littauers, dem Kopf hinter der dänischen Formation. Schon im dem Intro (bzw. „Postlude“) Believe It folgenden New Friend kann man das gut heraushören. Ein im mittleren Tempo fließendes Stück mit balladeskem Touch, hintergründigen Streichern, das einen dennoch gut abholt.
Natürlich beherrschen School of X auch die treibenden Nummern. Race for Caress zum Beispiel, das mit einem melancholischen Touch nach vorne treibt. Es ist dieses Gefühl, das man auch als „positive Melancholie“ bezeichnen kann, denn es schwingt Hoffnung dabei mit. Wenn es im Text „take me to the party“ heißt und man es ins Hier und Jetzt übertragen würde, so müsste man vermutlich nicht befürchten, dass die Band vor Ort die Stimmung herunterziehen würde. Das passiert einem auch als Hörer nicht. Das Album berührt, es überzeugt auch durch die gute Mischung der Dynamiken vom Indie-Rock hin bis zur emotionalen Ballade und wird nicht langweilig.
Am Ende hat man ein Album, das vielleicht nicht unbedingt DEN Hit enthält, dafür aber auch keine Schwachstellen zulässt in seinen knapp 35 Minuten. Dass diese Spieldauer eher kurzer Natur ist, ist hierbei jedoch schade. Evtl. war die Band-interne Qualitätsprüfung hier zu streng, man weiß es nicht. Aussetzer sucht man dafür aber vergebens.
Tracklist SCHOOL OF X – Dancing Through the Void:
01. Believe It (Postlude)
02. New Friend
03. Away
04. Heart Turned Cold (feat. Kim Tee)
05. Race for Caress
06. You Will Be Mine
07. Bag of Bones (feat. Liss)
08. Feel of It
09. 1989
10. Modest
11. If You’re Ever Gonna Be Like Me
Weblinks SCHOOL OF X:
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