BEYOND THE BLACK – Köln, Tanzbrunnen (09.07.2021)

Fotos: Beyond The Black
BEYOND THE BLACK, © Marcus Nathofer
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Schon sehr befremdlich, ein Konzert in mitten von Corona zu erleben. Das letzte Mal war es am Tanzbrunnen das Amphi Festival – und das war 2019. Von daher ist es doch etwas gewöhnungsbedürftig, ein Hardrock/Metal-Konzert mit Sitzplätzen und deutlich reduzierter Besucherzahl zu erleben. Dennoch ist es ein angenehmer Abend, mit tollem Wetter – abgesehen von diesem einen kurzen knackigen Regenschauer. Die Stimmung der Anwesenden ist sehr gut und wir erleben so ein Konzert auf eine völlig neue Art und Weise.

Vorband sind die Rocker von Kissin Dynamite. Die fünf Schwaben inkl. Sänger Hannes Braun treten mit neuen Drummer auf, da sich Andy im Februar diesen Jahres in Freundschaft von der Band getrennt hat. Sebastian Berg als neuer Mann hinter dem Schlagzeug zeigt sich musikalisch als super Ersatz.  Songs wie DNA, Sex is war, You’re Not Alone und Come On fetzen nur so aus den Boxen. Sänger Hannes erinnert mich an den damaligen Sänger David Lee Roth von Van Halen und liegt stimmlich bei einer Mischung aus Axl Rose und Jon Bon Jovi – man möge mir die Vergleiche verzeihen, aber sie sind durchweg positiv zu werten. Musikalisch bewegen sich die Jungs zwischen z.B. Guns n’ Roses und Poison und hätten gerade in den wilden 80igern ihren wohl verdienten Platz gehabt. Das Publikum war nicht mehr auf den Plätzen zu halten und die Stimmung stieg von sehr gut auf hervorragend. Hannes und seine Kumpanen verstehen es, das Publikum mitzureißen. Die jahrelange Bühnenpräsenz ist hier deutlich zu spüren. Selbst die Ballade am Klavier erzeugt einen Hauch von Gänsehaut-Feeling.  Ein mega gelungener Auftakt der Schwaben. Da blutet das alte Hardrock-Herz, als es nach einer Stunde Spielzeit heißt: “Macht’s gut, bis hoffentlich ganz bald wieder.”

Nach einer kurzen Pause dann die Band Beyond The Black – eine deutsche Symphonic-Metal-Band um Sängerin Jennifer Haben, vielen bekannt aus dem TV durch Sendungen wie “Sing meinen Song”. Mit einem bombastischen Intro und dem Opener Horizons geht es lautstark ab auf der Bühne. Harte Gitarren-Riffs und dann…. diese zierliche Sängerin Jennifer, inmitten dieser harten Jungs. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich kurz Bands wie Within Temptation oder Nightwish im Kopf und erwartet habe ich ähnliches, aber ich werde eines Besseren belehrt. Eine kraftvolle Stimme, die sich unangestrengt in die harten Klänge einbringt, ohne den Eindruck zu vermitteln, gegen den harten Sound ankämpfen zu müssen. Mal kraftvoll, mal laut, dann wieder leise, aber zu 100% auf den Punkt gebracht. Gerade bei dem ruhigeren Song Unbroken beweist Sängerin Jennifer, dass sie ihre Stimme beherrscht und genau einzusetzen weiß. Zudem gibt die Band dann noch eine Kostprobe von Cover Accoustic Songs zum Besten. Songs wie To Hell and Back von Sabaton, bei dem Sängerin Jennifer nicht nur den Gesang zum Besten gibt, sondern auch noch ihr Talent auf der Querflöte demonstriert, und The Trooper von Iron Maiden. Beides gelungene Akustikversionen der Songs, die quasi nur zustande gekommen sind, wegen einer Wette mit dem Wacken-Urvater. Da hieß es: “Ihr schafft es nicht 4 Songs aus der ewigen Metal-Hit-Liste als Akustikversion zu covern.” Doch Jennifer und ihre Jungs haben das mal eben mit Links erledigt und auch noch als EP produzieren lassen.

Beim letzten Song Hallelujah passierte dann das, was eigentlich ein “No Go” ist, zumindest in meinen Augen. Um genau 22.00 Uhr wurde der Band der Strom abgedreht und so bleibt der Band nichts anderes übrig, als den Rest des Songs unplugged zu beenden. Was das soll, entzieht sich jeglichem Verständnis. So endet ein wunderbares Konzert etwas unschön. Der Dankbarkeit des Publikums, endlich wieder Live-Musik erleben zu dürfen tat es dennoch keinen Abbruch.

Bilder: Marcus Nathofer

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