Ein Live-Album in Zeiten von Corona? Nun, aufgenommen wurde es davor, ein bisschen Produktionszeit sollte man schließlich einplanen. Zudem ist es auch kein klassisches Live-Album vor Publikum, sondern eine im Studio live eingespieltes Album. Dennoch: Der geneigte Musikliebhaber wird beim Gedanken an Konzerte natürlich schnell hellhörig. Bis wir an dem Punkt wieder sind, mag noch ein wenig Zeit vergehen, aber man kann zumindest Dinge gegen die Tristesse unternehmen. Eine Möglichkeit dabei ist eben dieses Album hier, das auf der eine Seite entspannt wirkt, auf der anderen Seite aber nie seine Spannung verliert und stets Abwechslungsreichtum bereithält.
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Schon die Wahl des Aufnahmeortes spricht für sich: Die Hansa Studios in Berlin wurden gewählt, wo auch schon Acts wie David Bowie und U2 Aufnahmen machten. Gute Voraussetzungen, durchzustarten also. Enter leitet dann in den 18 Titel starken Reigen ein und ist eine Art Ouvertüre im Kleinen darstellt: Begonnen mit ruhigen Pianoklängen gesellt sich bald er Beat dazu, es klingt irgendwie funky, es pulsiert, bis man direkt mitten im Treiben ist. Fehlt nur noch die Stimme. Aber auch hier muss man nicht lange warten, diese kommt dann im folgenden Myenemy hinzu, der melodische Elektro-Pop ist vervollständigt. Man hat alle Zutaten beisammen, die über eine Stunde andauernde Reise hat begonnen.
An dieser Stelle erkennt man auch den Live-Charakter bereits, denn von Myenemy geht es nahtlos über in Bemyself. Was sehr positiv ist, denn auch ohne Publikum hat man ein Live-Gefühl. Und, wie gesagt: Abwechslungsreichtum hält man ordentlich bereit. Optimistisch und gut gelaunt beispielsweise klingt es in Lightenup (auch bekannt als Titelmelodie von Check. Check), wenn es erneut funky zu geht, ein souliger Charakter auszumachen ist und das Tempo anzieht. Eine feine Melancholie wiederum ist in den Stophen von Withourwithout zu finden, die vor allem im Chorus auf eine starke Eingängigkeit trifft, wobei eine optimistische Note zu keiner Zeit abhandenkommt.
Überwiegend ist es ein vom Tempo her im höheren Bereich angesiedeltes Werk, aber mit Stücken wie Yourfault gibt es auch mal Ausnahmen von der Regel, die Live Vol. 1 gut zu Gesicht stehen. Ein gelungenes Album ist es definitiv, das die australische Band hier abliefert. Und da das Album Vol. 1 im Titel trägt, darf man hoffen, dass es eines Tages auch Vol. 2 geben wird.
Tracklist PARCELS – Live Vol. 1:
01. Enter
02. Myenemy
03. Bemyself
04. Comedown
05. Lightenup
06. Gamesofluck
07. Intrude
08. Withorwithout
09. Returned
10. Everyroad
11. Overnight
12. Untried
13. Yourfault
14. Closetowhy
15. Redline
16. Iknowhowifeel
17. Elude
18. Tieduprightnow
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